Skifftag in Preetz
Der Anhänger ist voll mit Kleinzeug (ist die »Rendsburg« eigentlich noch Kleinzeug?), die Fahrt geht nach Preetz, wo wir wieder einen entspannten Samstag in kleinen Booten verbringen – es ist Skifftag.
Heute ist ordentlich etwas los am Steg: eine Jugendgruppe aus Münster verbringt eine Ruderfreizeit und zeltet auf dem Gelände des Preetzer Ruderclubs und bei den Kanuten nebenan ist eine Gruppe dänischer Kanuten zu Gast, die mit gefühlt 50 Kajaks Wiese, Steg und Wasser bevölkern. Wir finden eine Lücke auf der Wiese für unsere Picknickdecken und die Boote und auch im Skullständer ist noch Platz – doch halt: Es sind schon Sterne da! Unsere Vorfahren haben vor 150 Jahren versäumt, auf den blauen Stern Gebrauchsmusterschutz anzumelden und so kommt der Münsteraner Ruderclub von 1882 (20 Jahre jünger) mit dem identischen Emblem auf den Skulls daher. Hier ist genaues Hinsehen angesagt.
Erfreulich viele Anfänger sind unserer Einladung gefolgt und sie lernen hier das Gefühl kennen, im Einer einmal für alles selber verantwortlich zu sein und jeden Fehler sofort mit seinen Konsequenzen – und die gehen bis zum unfreiwilligen Bad in der Schwentine – zu erleben. Insbesondere haben viele noch einmal betont wie angenehm es ist, die komplexen Abläufe wie Wende, Steuern oder Anlegen einmal in Ruhe selbstbestimmt zu erfahren und zu erarbeiten, ohne diese im Stress des Mannschaftsbootes auf Anweisung »kopfgesteuert« abspulen zu müssen. Baden werden einige an diesem Tag, meistens entspannt in Sichtweite des Steges. Nur einmal kommt Unruhe auf, als die »Rendsburg« mit einem leeren Skiff im Schlepptau aus Richtung Kirchsee zurückkommt. Wird Sabine gleich die Mitgliederkartei berichtigen müssen? Zum Glück nicht, aus der Kurve kommt ein einsamer Schwimmer hinterher.
Das Wetter meint es einmal wieder gut mit uns, die Sonne kommt durch, es ist nicht zu warm. Nur der Lanker See ist dieses Mal nicht das bevorzugte Ziel, da doch ein frischer Wind herüberweht und die meisten in Richtung Kirchsee treibt. Wellen haben wir auch auf der Förde…
Schließlich geht ein entspannter Tag zu Ende, jeder konnte neues ausprobieren – Sonja fragte z.B. spontan die zurückkehrenden Kanuten, ob sie auch einmal probieren dürfte – sie durfte, einfach mal entspannt auf ruhigem Gewässer rudern, in der Gruppe lästern (»wir lästern nicht, wir analysieren nur«) oder einfach nur chillen. Und dann geht es auf zum Grillen. Doch auf dem Weg dahin ist noch einmal Augenmaß gefragt. Auf dem Sportplatz läuft ein Fußballspiel mit vielen Zuschauern und dementsprechend ist die Straße beidseitig zugeparkt, so dass der beladene Bootsanhänger gerade mit der sprichwörtlichen Handbreit Luft hindurch passt.
Hans-Martin Hörcher
Ich werde immer mal wieder gefragt, ob man die Bilder nicht auch herunterladen könne. Man kann: hier!