Sommertour 2014
Wanderfahrt Holland
Unsere diesjährige Wanderfahrt ging nach Holland. Insgesamt 14 Ruderer zwischen 14 und 26 Jahren haben sich dazu entschlossen, knapp zwei Wochen von Ort zu Ort zufahren und dies das erste Mal ohne Erwachsene, da Andreas uns ja leider nicht mehr zur Seite stehen kann. Also haben dieses Jahr Florian, Nils, David und ich ab Anfang des Jahres die Tour geplant, was bestimmt so ganz ohne Erwachsene natürlich für die eine oder andere Komplikation verantwortlich war.
Also haben wir uns am Samstagmorgen, dem 26.7.2014 pünktlich um 10 Uhr getroffen um den Bootstransport zu organisieren und nachdem wir unsere Taschen auf den EKRC-Bus und den netterweise spontan privat gestellten Audi ( von Davids Vater )aufgeteilt und verstaut hatten, ging es auch schon los auf die ca.6 stündige Autofahrt nach Kampen (Holland) ,unserem ersten Stopp auf einem Campingplatz, den wir schon früh abends erreichten. Nachdem David sich in einem Mix aus Deutsch, Englisch, Holländisch und mit Händen und Füßen mit dem Platzwart verständigt hatte, konnten wir wenig später die Boote aufriggern, unsere Zettel aufbauen, unter Leitung von Max Essen kochen und natürlich das erste Mal auf der Wanderfahrt baden gehen konnten. Als schönes Highlight am Abend gab es vom Campingplatz organisiert eine sogenannte „Gruseltour“ über das gesamte Gelände mit manchen schönen und manchen weniger schönen Entdeckungen.
Am Sonntagmorgen hieß es nach dem späten Frühstück schon zum ersten Mal Rudern gehen: Flussabwärts in die Stadt Elburg. Bei schönem Wetter sind also der Adler, die Hans-Tolk und die Schulensee getrieben, geschwommen, gefahren- und von kleinen Booten manchmal schon gezogen worden. Natürlich haben sich auch die ersten die heiß beliebten „Abwasch-Abos“ verdient, indem sie die- dieses Mal nicht laminierte- Landkarte versenkten. In der Zwischenzeit hat David den verspäteten Marc vom Kampener Bahnhof abgeholt. Angekommen im Elburger Hafen waren wir nun das erste Mal damit konfrontiert, dass wir keinen richtigen Anlegeplatz hatten, was wir mit ein paar kleinen „Kaimauer-Klettereien“ und dem Anlegen in einem Museum einer stillgelegten Werft relativ gut gelöst wurde. Anschließend haben wir uns die schöne verwinkelte historische Innenstadt angeschaut, Eis gegessen und erste Geschäfte gesucht, die man unbedingt finden wollte. Nach ein paar Stunden traten wir schließlich wieder die Rückfahrt an und Hauke und Max genossen in der Schulensee die Gastfreundschaft einer holländischen Familie die sie einige Kilometer am Seil hinter ihrem Boot hergezogen haben und mit Capri-Sonne und guter Laune versorgten. Abends, wieder angekommen auf dem Campingplatz in Kampen ließen wir den Tag entspannt mit ein paar Gesellschaftsspielen ausklingen.
Am Montagmorgen hieß es für einige für einige um halbsieben frühstücken, damit sie früh eine Runde rudern gehen konnten. Ziel war eigentlich eine nördlich gelegene Insel, die wohl sehr schön sein sollte. Dabei machten sie erste Bekanntschaften mit der Wasserschutzpolizei und mussten sich dem starken Wind leider geschlagen geben, der sie von ihrem Ziel trennte. Währenddessen auf dem Land haben wir anderen in Ruhe gefrühstückt, uns Räder ausgeliehen, auf denen wir zu den nahegelegenen Einkaufsmöglichkeiten gefahren sind um sich ein bisschen mit Süßigkeiten und allem, was man sonst noch so brauchte, einzudecken. Sehr verwundet waren wir auch von dem breiten Angebot der Waren, die man in einem normalen Supermarkt bekommen konnte. Und auch einen kleinen Abstecher zu McDonalds waren vielen wichtig da es dort das langersehnte „Free-WiFi“, gab was während der Wanderfahrt zum Running-Gag wurde. Als alle sich nachmittags wieder zusammengefunden hatten, sind wir allen zusammen in die Innenstadt von Kampen gefahren um erste Souvenirs zu kaufen und abends anlässlich des letzten Tages in unserem ersten Halt in Kampen und ein bisschen Feierlaune kam auf.
Dienstagmorgens verließen wir mit Sack und Pack schon ziemlich für den Campingplatz und machten uns auf den Weg zu unserem nächsten Ziel in Wageningen, einen Waterscouting-Verein, von dem wir leicht geschockt waren, da der Zustand eher der Kulisse des Films „Projekt X“ glich als dem eines Wassersportvereins. Außerdem fehlten Sanitäranlagen und die Hygiene ließ zu wünschen übrig, weshalb wir unsren Besuch dort von drei auf eine Nacht verkürzt haben, die wir sehr gut genutzt haben, auch wenn einige sie vielleicht nicht ganz so genießen konnten wie andere.
Am nächsten Tag stellten sich Max, David und Florian mutig einer knapp 60km langen Ruderetappe mit dem Strom bis zum nächsten Campingplatz in Lexmond, der uns so herzlich und so spontan aufgenommen hat. Wir anderen hatten dem Waterscoutverein soweit von unserem Müll befreit, alles wieder verladen und uns schließlich auf der Autobahn Richtung Lexmond wiedergefunden. Dort angekommen hat uns der Platzwart sehr freundlich und auf Deutsch überall herum geführt und wir alle waren sehr begeistert, dass wir wieder eine saubere Schlafmöglichkeit, saubere und intakte Sanitäranlagen, eine super Badestelle und „Free-WiFi“ hatten. Nachmittags trafen dann auch unsre Marathon-Ruderer bei uns ein, die die lange Strecke gut überstanden hatten. Abends lernten wie dann ein paar Holländische Jugendliche kennen auch wenn von beiden Seiten ein paar Fremdsprachenkenntnisse fehlten. Es wurde gemeinsam Fußball Germany VS. Nederlands gespielt und schließlich sind wir, Team Germany, noch baden gegangen und uns ein bisschen über den umstritten Sieg gefreut.
Donnerstag sind dann alle außer David, der sich leider noch um Organisatorisches kümmern musste, in die nicht weit entfernte Kleinstadt Armein gerudert, auf dem Weg dorthin gab es einige Pausen an kleinen Strandbuchten im Fluss. Angelegt wurde auf einer ablegenden Pferdekoppel und nach einem 1,5km Fußmarsch in Flipflops, Adiletten, Sportschuhen oder sogar barfuß mussten wir leider feststellen, dass es rein gar nichts außer einem kleinen Café und einer geschlossenen Kirche in dem Ort gab und so machten wir uns wieder auf den Rückweg zu unserem Campingplatz wo David mit der Überraschung wartete, dass wir am nächsten Tag schon abreisen würden um dann noch eine Nacht in Amsterdam verbringen zu können, was die komplette Gruppe sehr freute, da wir natürlich alle mit dem Gedanken gespielt hatten wie toll es wäre, noch nach Amsterdam zu kommen.
Und so machten wir uns am nächsten Morgen ziemlich früh auf den morgen auf den Weg nach Amsterdam, natürlich wieder auf der Autobahn, der wir ja auf der ganzen Wanderfahrt immer treu geblieben sind. Angekommen auf dem großen Campingplatz „ Vliegenbos“ bauten wir in Rekordzeiten unsere Zelte auf, packten unsere Rücksäcke ( – und Handtaschen ) damit wir uns pünktlich um zwölf Uhr mittags auf dem Weg in die Stadt machen konnten. Schon auf der kleinen Fähre, die uns zur Central-Station vom Nordufer aus brachte, verliebten wir uns schön alle in die Schönheit von Amsterdam, die von Sonnenschein gekrönt wurde. Angekommen in der Stadtmitte bildeten sich kleine Gruppen, in denen wir alle auf unsere eigene Weise die Stadt erkundeten. Schließlich trafen wir uns abends alle zusammen in einer kleinen Pizzeria, aßen und erzählten was uns in den letzten fünf Stunden passiert war. Anschließend trennen sich unsere Wege auf der sogenannten „Gay-Parade“, die gerade in der Stadt war, und haben so alle verschieden den Abend bei Live-Musik in Amsterdam ausklingen lassen.
Samstagmorgen räumten wir schnell wieder den Zeltplatz, auf dem von Belgiern über Franzosen, Schweizern, Österreichern und Spanier bis zu Deutschen und sogar auch Kielern alle Nationalitäten vertreten waren. Gefrühstückt wurde ausnahmsweise anstatt auf Campingstühlen und Bierbänken auf Rasen und Bordstein, bevor es losging zu unserem letzten Halt in Dordrecht. Also los auf die Autobahn, aber nicht nach Dordrecht sondern nach Delft, da irgendein Missverständnis mit dem Navigationssystem und Unterlagen uns ca. 50 km von unserem eigentlichen Ziel trennte. Also wurde nach einer weiteren Stunde Autofahrt endlich die richtige Stadt erreicht und dort angekommen waren wir erst einmal völlig überwältigt von der große des Ruderclubs, der mit 100 bis 120 Booten ein kleines bisschen größer ist, als das was wir gewohnt sind und spontan wurde der KDR&ZV zum besten Ruderclub gekürt, den wir auf den letzten Wanderfahrten besucht haben. Nach einer kurzen Einführung von dem Vorsitzenden Tom, machten wir uns im eigenen Haus für Kraftraum und Ruderbecken breit, kochten Essen und unterhielten uns abends mit einige Jugendlichen und Studenten des Ruderclubs.
Am nächsten Tag ruderten wir auf Empfehlung vom Ruderclub zu einer 12km entfernten Picknickstelle. Auf dem Hinweg mit zwei Kielschweinen ist einigen von uns die Ähnlichkeit der Umgebung zu Norddeutschen Flüssen aufgefallen und wir haben die Pläne für die nächsten Tage überdacht, da nach Beurteilung von dem deutschen Jugendtrainer und den Jugendmitgliedern Rotterdam, unsere eigentliche nächste und letzte Station, sich nicht lohnen würde, sodass wir uns spontan als wir zurückkamen, uns dazu entschlossen haben, die letzte Nacht auch noch in Dordrecht zu verbringen, was uns netterweise auch vom Vorstand des Ruderclubs erlaubt wurde. Abends packte die Jungs nach dem Frittieren der Pommes der „Frittier-Wahn“ und es wurde alles frittiert was nicht niet- und nagelfest war.
Da wir uns trotzdem Rotterdam ansehen wollten sind wir am Montag mit dem sogenannten Wassertaxi, unserem Förde-Dampfer gleichend, eine Stunde nach Rotterdam gefahren und haben wirklich festgestellt, dass Rotterdam nicht so schön wie Amsterdam ist, aber trotzdem einen Besuch wert war. In kleinen Gruppen wurde die Stadt erkundet und schließlich sind wir nachmittags wieder mit dem Wassertaxi nach Dordrecht gefahren, wo wir anschließend bis in den späten Abend den Anhänger abfahrt bereit gemacht haben und unser Taschen und Koffer schon soweit gepackt haben, damit wir am nächsten Tag um halb fünf in der Früh aufstehen und losfahren können. Den letzten Abend haben wir noch ganz kurz auf einem nahegelegenen Open-Air Konzert verbracht, was aber leider unmittelbar nach unser Ankunft endete und da unsere Fahrer für den nächsten Tag auch genug Schaf bekamen gingen einige schon zu Bett während sich andere noch im Clubhaus mit den Jugendmitgliedern des Vereins unterhielten.
Gesagt –Getan! Am Dienstagmorgen dem 05.08 standen alle pünktlich um halb fünf nachts/morgens auf und da wir am vorigen Abend bereits alles gepackt hatten schon um 5.15 Uhr uns auf dem Weg nach Hause machen. Das erste Frühstück gab es dann auf der ersten deutschen Raststätte hinter der Grenze, bevor es weiter auf der Autobahn Richtung Kiel ging. Unseren Spaß hatten wir als wir mit dem Anhänger und Tempomat 80 eine Reihe hintereinander fahrenden LKWs überholten und uns daher wie in Mitten eines Elefantenrennens fühlten und ein bisschen „Stau-verursachen“ gespielt haben, was aber alles noch im Rahmen geblieben ist, sodass wir schon mittags am EKRC ankamen, die Boote fertiggemacht haben und die Autos gewaschen und aufgeräumt haben, bis alle nacheinander von erleichterten Eltern abgeholten wurden.
Alles in eine war diese Wanderfahrt in manchen Aspekten bestimmt ein bisschen anders, als andere, da wir dieses Mal alles alleine ohne Hilfe organisierten und ziemlich viel spontan entschieden/ umentschieden wurde, was natürlich nur durch die Flexibilität der Gruppe möglich war! Bedanken möchte ich mich ganz herzlich bei David, der Teilweise auf Sachen verzichten musste, nur um noch mehr zu organisieren. Bei Florian und Nils, der leider nicht mitkommen konnte für die Hilfe bei der Planung! Max unserem freiwilligen Kuchenchef, der uns jeden Tag mit Hilfe der anderen ein leckeres Essen gezaubert hat, unsren Autofahrern Hauke, Florian, Max, Philipp und David und natürlich allen die mitgekommen sind für die schöne Wanderfahrt. Ich hoffe ,dass wir nächstes Jahr wieder genau so viel Spaß haben werden!
Leonie Haass