Sommerfest 2023

29. August 2023 | Von | Kategorie: Aktuell

Das diesjährige Sommerfest steht ganz im Zeichen des Jubiläums »50 Jahre Frauen-Rudern im EKRC«. Die Diskussionen im Vorfeld der Veranstaltung reichten von »Das müssen wir ganz groß feiern!« bis »warum sollten wir so viel Gewese machen um etwas, das völlig normal ist?« Herausgekommen ist ein goldener Mittelweg.

Das Zelt steht bereit, das Kuchenbuffet ist aufgebaut, die Modeberatung für die Clubkleidung wartet auf Kundschaft, die Mannschaftseinteilungen für die interne Regatta hängen aus, die ersten Kleinboote liegen für die Regatten bereit. Auf dem Bootsplatz herrscht Trubel in spannender Erwartung – es ist Sommerfest!

Bereit liegt auch der Täufling des heutigen Tages, ein flotter Doppelvierer, allerdings noch namenlos. Um den Bug herum nervöse Aktivität. Aus dem lose eingekauften Buchstabenvorrat soll der Name des Täuflings zusammengesetzt werden: »Ich habe hier ein ´E´« – »Wir brauchen aber gerade das ´N´«. Und gerade soll das Ganze natürlich auch noch werden…

Schließlich ist der Name fehlerfrei geklebt und Bernd kann mit leichter Verspätung die Anwesenden begrüßen. Zunächst werden Oskar und Finja geehrt für ihre Erfolge auf der diesjährigen U23-WM. Finja lässt aus dem aktuellen Trainingslager grüßen, doch Oskar nimmt die Glückwünsche für seinen erneuten Fize-Weltmeistertitel persönlich entgegen, nicht ohne sich für die massive Unterstützung durch die Clubgemeinschaft zu bedanken.

Dann endlich die Frauen. Engagierter Protagonist der Frauenmitgliedschaft war vor 50 Jahren Heinz Ketelsen. Er hat die entsprechenden Anträge gegen die Widerstände der »Alten« so lange immer wieder in der Mitgliederversammlung zur Abstimmung gestellt, bis er im Jahre 1973 endlich die erforderliche 2/3-Mehrheit für die notwendige Satzungsänderung erhielt. Aus dem aktuellen Anlass soll nun das neue Boot nach ihm benannt werden. Extra angereist ist seine Tochter, Doris König, die unser neues Boot auf den Namen »Heiner Ketelsen« tauft.

Für die Jungfernfahrt stehen acht jugendliche Ruderer und Ruderinnen bereit. Eine weitere Würdigung Heiners Aktivitäten, war ihm doch auch die Förderung der Jugend ein stetes Anliegen. Über Bernds Aufforderung »die Jungs tragen das Boot, die Mädels die Skulls« setzt sich die Gruppe hinweg – gleichberechtigt bringen sie das Material zum Steg und zu Wasser. »Eine schöne Würdigung des Wirkens unsers Vaters« meint Frau König, als sie, zusammen mit ihrem Bruder Kai-Axel Ketelsen das Boot verfolgt, wie es den Namen ihres Vaters über die spätsommerliche Förde trägt.

Damit ist dann der Start frei für einen entspannten Nachmittag in der Sonne bei Kaffee und Kuchen, Kaltgetränken – und der Lektüre der Chronik »50Jahre Frauenrudern im EKRC«, zusammengestellt von Harald Schulz zusammen mit Sabine Gödtel.

Auch auf dem Wasser tut sich etwas. Unter teilweise lautstarken Anfeuerungen von Land starten die Rennen zur diesjährigen Clubregatta. Den Anfang macht das Rennen um den Clubeiner der Frauen, das erste Mal ausgelobt aus Anlass des Jubiläums. Später wird es noch einen Lauf im ebenfalls neu ausgefahrenen Clubzweier der Frauen geben.

Das offizielle Meldeergebnis des Rennens um den Clubeiner der Männer wird durch spontane Nachmeldungen verdoppelt. Doch das Feld reduziert sich wieder: Bereits bim Warmrudern liegt Laurenz in der Förde. Die Ausleger seines Bootes sind seinen Kräften nicht gewachsen und haben sich vom Boot gelöst – ohne Boot ist das Rennen für ihn gelaufen, bevor es begonnen hat. Auch Oskar muss noch einmal an den Steg, um seine Rollschienen zu richten – haben wir in Materialproblem mit unseren Einern?

Der Regattanachmittag geht zu Ende, die Teilnehmer des letzten Rennens legen an. An Land wird bereits mächtig mit den Hufen gescharrt, gilt es doch, einen Platz auf der Terrasse zu ergattern. Mit rekordverdächtigen, fast 100 Anmeldungen zum Imbiss droht es dort eng zu werden, zumal einige Regentropfen eine weitere Zusammenrottung unter dem Schutz der Schirme auslösen. Aber nur angetäuscht, der Regen zieht vorüber und immerhin steht die gesamte Fläche zur Verfügung.

Das vorbereitete Büffet sehnsüchtig vor Augen gilt es zuvor, den folgenden Programmpunkt zu überstehen: Die Siegerehrungen. Zunächst die neuen Disziplinen. Hier spiegelt sich schön die aktuelle Diskussion in unserer Gesellschaft wider: Während Maj Seifert und Lena Kraft mit ihrem Pokal zu den ersten »Clubmeisterinnen im Doppelzweier« gekürt werden, bekommt Mona Flathmann die prachtvolle Siegerkette des »Clubmeisters der Frauen im Einer« umgehängt, gestiftet von den »Blinden Vögeln«. Hier werden wir wohl weitere 50 Jahre brauchen, bis zu dem Thema »Gendern« ein gesellschaftlicher Konsens erreicht sein wird.

Und dann heißt es endlich »Das Buffet ist eröffnet!« Eine leckere Auswahl an fleischigen wie veganen Hauptgerichten steht zur Auswahl, ergänzt durch eine reiche Auswahl an Salaten und Saucen. Jeder kommt auf seine Kosten, die das Team vom »Bootshaus« hat hier wieder einmal ganze Arbeit geleistet. Vielen Dank!

Die Gespräche verebben langsam, die Reihen auf der Terrasse lichten sich. Einige gehen nach dem langen Nachmittag nach Hause, andere biegen links ab in den »Anton Willer Saal«. Dort hat Kai-Axel die Hüftmobilisation vorbereitet. Jung und Alt hotten nach neuen und alten Klängen bis tief in die Nacht hinein.

Wieder einmal konnten wir einen krönenden Höhepunkt des EKRC-Sommers erleben. Vielen Dank an alle Beteiligten und Helfer, die zu diesem Erlebnis beigetragen haben, wieder einmal organisiert von unserer Vergnügungswartin (das Wort kennt meine Rechtschreibprüfung übrigens nicht J) Daniela Schmitt.

Hans-Martin Hörcher

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