Rückblick auf den ersten Kleinboottest in Essen

25. April 2018 | Von | Kategorie: Aktuell, Regatta

Die erste Kleinbootüberprüfung ist im Leistungssport oftmals schon richtungweisend für den weiteren Verlauf der Saison. Nicht weil sich die Leistungsfähigkeit der Sportler in Relation zueinander nicht mehr nennenswert verändert, sondern vielmehr, weil Positionen in einer Rangliste ausgefahren werden, die den Ruderern bestimmte Partner zuweisen oder ermöglichen, mit denen man sich dann mehr oder weniger erfolgreich auf den kommenden Regatten präsentieren kann. Und genau hier liegt das Problem: Der lange Winter und die fehlenden Möglichkeiten ein längeres Trainingslager mit stabilen Temperaturen durchzuführen sorgen bei unseren Sportlern mit großer Regelmäßigkeit zu diesem Zeitpunkt für einen Rückstand auf die Konkurrenz, den wir zwar fast immer noch deutlich verkleinern oder egalisieren können, aber das Problem mit den Partnern bleibt…

Nach einer Verletzung im ersten Trainingslager des Bundesstützpunktes musste er-Ruchholtz mehrere Wochen auf ein Training im Boot verzichten und konnte auch auf der Langstrecke in Leipzig nicht antreten. Nun aber konnte er wieder ins Boot steigen und überzeugte am Ende wie gewohnt mit physisch starken Leistungen. Nach vorsichtigen Vor- und Zwischenläufen erreichte er am Ende das C-Finale der Deutschen Kleinbootmeisterschaft auf dem Essener Baldenaysee und gewann dieses deutlich. In seinem ersten U23-Jahr steht er nun auf Platz 13 aller deutschen Leichtgewichte und in der Ranglilste der U23-Ruderer auf Platz 6. Ein tolles Ergebnis, das zeigt, dass seine Ambitionen auf einen WM-Platz berechtigt sind.

Für Simon Kempf stellte die erste Kleinbotüberprüfung der Junioren U19 lediglich eine Übungsregatta mit schweren Gegnern dar. Da die deutsche Rangliste dazu dient die Sportler für die Juniorenweltmeisterschaften zu finden und es bei der WM keine Leichtgewichtsrennen gibt, war die Platzierung nicht so wichtig. Da aber in diesem Regattamodus immer wieder die Zusammensetzung der Rennen darauf verengt wird, dass es gleichstarke Gegner gibt, kann man sehr harte Rennen fahren und sich so die nötige Rennerfahrung und Rennhärte für die weitere Saison holen. Mit Platz 20 und guten Rennverläufen konnte genau dieses Ziel erreicht werden.

Bei Henning Maiwirth ging es schon um mehr – er sollte sich möglichst gut platzieren, um Partner für die Saison zu finden. Zwar konnte er im Verlauf der Regatta immer bessere Rennen fahren, doch war der konditionelle und technische Rückstand auf die anderen Ruderer, die schon wesentlich mehr Kilometer im Kleinboot absolvieren konnten schon deutlich zu sehen. Die Platzierung in der Rangliste der U23-Ruderer konnte auf den ersten Blick nicht glücklich stimmen. Wie es der Zufall so will, ergaben sich im Gespräch mit anderen Trainern dann aber doch die erhofften Optionen für alternative Bootsklassen. Auf den kommenden Regatten werden wir also den Einer zu Hause lassen und mal einen Zweier ohne Steuermann sowie einen Doppelvierer ausprobieren.

An dieser Stelle danken wir natürlich ganz besonders den Freunden vom Preetzer Ruderclub, die hier problemlos mit einem renntauglichen Einer ausgeholfen haben.

Für Maximilian Melle, der aus dem Leichtgewicht im vergangenen Jahr zu den Schwergewichten im U19 Bereich gewechselt hat, ging es vor allem darum einmal zu sehen, wie man in der  nationale Spitze zu fahren hat. Das Fehlen von Ranglisten und WM-Startplätzen bei Leichtgewichten in der Altersklasse sorgt dafür, dass diese Art von Rennen erst im Erwachsenenbereich auftaucht und dann erbarmungslos ist. Dann ist es gut, wenn man diesen Modus schon einmal erlebt hat. Nach dem Ergebnis aus Leipzig wurden er und sein lübecker Partner nicht unter die ersten 36 Boote gesetzt und hatten damit nur eine geringe Chance, sich besser als Platz 37 zu platzieren. Von Rennen zu Rennen lief es für die beiden immer besser, so dass sie durchaus in diesem Feld der ersten 36 hätten mitfahren können, doch reichte die Platzierung im ersten Lauf nicht für diesen Sprung. Den Saisonverlauf ändert das Ergebnis nicht, da eingeplant war, dass Maximilian in einen norddeutschen Vierer ohne Steuermann und einen Achter einsteigt.

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