Skifftag 2023

»Können wir auch einen 2er ohne mitnehmen? Sven und ich wollen es mal wagen…« kam es als Frage zum Verladen der Boote zum diesjährigen Skifftag. »Man kann sich das Leben auch unnötig schwer machen« dachte ich spontan beim Lesen der Zeilen. Aber dafür ist der Skifftag ja da: Einmal etwas Neues wagen! Und so landen unsere Zweier »Jürgen Freiberg« und »Strande« mit jeder Menge schmaler Einer mit auf dem Bootsanhänger.

Blick auf die Wetter-App: Die Schleifahrer haben angesichts der Vorhersage ihre Fahrt bereits von Samstag auf den Sonntag verlegt und auch wir fragen uns, ob es schlau wäre, morgen zu fahren. Nach ausgiebigen Analysen von Vorhersagen und Sattelitenfilmen steht der Beschluss: Wir fahren schon um 8:00 Uhr los und sind dann vor dem nachmittäglichen Regen fertig.

Ihre Begrüßung am Samstagmorgen hält Sabine dieses Jahr unter dem Pavillon ab, unter dem wir uns zusammengekuschelt haben, um den ausklingenden Regen abzuwarten. Einige warme Worte zur Begrüßung, in der Hand eine Tasse warmen Kaffee, dann kommt Bewegung in die Gruppe. Einer nach dem anderen bewegt sich hinunter zum Steg. Aufmunternde Worte für die erste Ruderin, betreutes Einsteigen und der erste Skiff legt ab. Weiterer aufmunternder Zuspruch – schließlich sind alle Boote auf Schwentine und Lanker See unterwegs.

Phillip macht Gleichgewichtsübungen mit Paul. Immer kompliziertere Anweisungen wechseln die Boote – dann liegt Paul im Wasser, als Erster an diesem Tag. Ziel erreicht? Dafür ist Paul nach erfolgreichem Einstieg umso souveräner auf dem Wasser unterwegs.

Skiff-Ersttäter kommen mit leuchtenden Augen zurück. Nach anfänglicher Gleichgewichts-Findungsphase überwiegt die Begeisterung: »So spritzig, so wendig! Ein Zug und das Boot geht ab!« Und dazu die Erfahrung, dass jede Nachlässigkeit direkt am Boot zu spüren ist. An jeder Ungenauigkeit ist man ganz alleine Schuld.

Nach dem Mittag wendet sich der besorgte Blick wieder auf die Wetter-App und gen Himmel. Gegen 14:00 soll es wieder beginnen zu regnen. »Wollen wir die Boote hierlassen und morgen wiederkommen?« Nach kurzer Beratung der Beschluss, dass jeder auf seine Kosten gekommen sein sollte. Schnell noch eine letzte Runde um die Inseln auf dem Lanker See. Mit dem einsetzender Regen verladen wir die Boote für die Rückfahrt – den Wasserschlauch können wir uns beim Reinigen der Boote eigentlich sparen. Boote und Ruderer sind gleichermaßen patschnass.

Pünktlich zum Entladen am Club macht der Regen noch einmal eine Pause – perfektes Timing zu einem einmal wieder perfekten Rudererlebnis auf glattem Wasser – ohne Fördedampfer und, angesichts des Wetters, mit wenig störenden »Zickzackfahrern« vor der Nase.

Die Beteiligung war dieses Jahr überschaubar, von daher noch einmal die ausdrückliche Einladung an alle Anfänger: auf den Preetzer Gewässern findet Ihr ideale Bedingungen, das Rudern im Einer, speziell der schmaleren Sorte, zu probieren,  gepaart mit einem entspannten Tag an der Schwentine. Drum traut Euch ruhig beim nächsten Mal – es lohnt sich!

Hans-Martin Hörcher