Rudern im Zeichen des Schlosses

23. Juli 2023 | Von | Kategorie: Aktuell, Freizeitsport

Ein Tag auf den Plöner Seen

»Wir fahren, je nach Wind- und Wetterbedingungen Plöner See, Behler See, Dieksee bis Malene« Mit der Planung im Kopf machen wir uns auf den Weg nach Plön. Die Anfahrt führt uns schließlich am Parkplatz Prinzeninsel in den Wald hinein, das Verbotsschild am Waldeingang lassen wir als Anlieger hinter uns und folgen weiter der Ausschilderung. Tief im Wald stehen wir schließlich vor einem verschlossenen Tor. Einsam und idyllisch am Plöner See liegt das Gelände des Schüler- Ruder- und Segelverein Plön. Mit uns erscheint Hannes und öffnet uns das Tor als unser heutiger Gastgeber.

Bootsplätze gezählt für unsere 15 Teilnehmer enden wir schließlich bei vier Booten, die wir zu Wasser bringen. Nach einigen kleinen Reparaturen am manchmal etwas rustikalen Material brechen wir auf. Doch anstatt links herum Richtung Malente fahren wir heute rechts. »Nach Malente sind wir die letzten Male immer gewesen, lass uns heute einmal Richtung Preetz fahren. Das Wetter sieht gut dafür aus.« Ob wir ganz bis Preetz kommen werden ist noch nicht klar. Hannes meint, die letzte Durchfahrt zum Lanker See könnte zu verkrautet für uns sein.

Also brechen wir auf Richtung Süden, immer entlang und im Schutz der Prinzeninsel auf gutem Wasser und bei strahlendem Sonnschein. Die Regenschauer, die uns noch auf der Herfahrt begleitet hatten, sind zunächst verflogen doch am Horizont zeichnet sich schon ab, dass es nicht die letzten für heute gewesen sein dürften.

Um die Südspitze der langgestreckten Halbinsel herum ändert sich das Bild aber schlagartig. Heftiger Westwind bläst uns entgegen und auf dem Wasser auf einmal hohe Wellen mit durchaus angedeuteten Schaumkronen. Aufbrechen würde man bei diesem Wasser sicherlich nicht, aber wir sind nun unterwegs und kämpfen uns mit unserem Zweier durch den Großen Plöner See den anderen Booten hinterher mit der Perspektive, in ca. 1000m mit Einfahrt in die Schwentine wieder Schutz und ruhigeres Wasser zu bekommen.

Und so ist es dann auch. Wir gleiten wieder durch spiegelglattes Wasser, in den wärmenden Strahlen der Sonne ist die vergangene Passage schnell vergessen. Was bleibt, ist ein mulmiges Gefühl für die Aussichten bei der Rückfahrt. Doch das kommt später. Zunächst fädeln wir uns durch die verschiedenen Engstellen der Schwentine bis zur Übersetzstelle in den kleinen Plöner See. Die Rutsche ist lang und erfordert eine gewisse Technik. An Ende der Passage haben wir es raus und gleiten schließlich souverän mit unserem Boot in den Kleinen Plöner See.

Ganz am Ende des Sees Mittagspause. An einem Steg können aussteigen und die Boote auf einem kleinen Strand anlanden. Im Schutz einer gewaltigen Weide stört uns der nächste Regenschauer nur wenig.

Für die Rückfahrt wird als Alternative zur Passage über den Großen Plöner See die Abkürzung durch den Stichkanal am Anfang der Halbinsel diskutiert. »Mindestens einer wird aussteigen müssen um das Boot zu ziehen« heißt es. »Der Kanal ist zu schmal und zu flach zum Rudern.« Pest oder Cholera – das ist hier die Frage. Vertagen wir erst einmal und machen uns auf den Rückweg. Über den langen Kleinen See zurück zur Rutsche, diese Mal souverän wieder hinauf hinaus auf den großen Bruder. Doch hier weder Pest noch Cholera. Der See ist wie verwandelt, von Wellen keine Spur mehr, dafür den Blick wieder gen Himmel gerichtet, wo die nächsten dunklen Wolken mit einem feuchten Fahrtenabschluss drohen. So lassen wir den Imbiss an der Badestelle links liegen und nehmen direkt Kurs zurück aufs Bootshaus.

Eine schöne Tour geht feucht, aber nicht minder fröhlich zu Ende. Vielen Dank an Claus Riecken, der sich um alles gekümmert hat und natürlich an Hannes für die freundliche Aufnahme und den SRSV Plön, der uns wieder einmal diese Tour mit seinen Booten ermöglicht hat. Gerne kommen wir einmal wieder.

Hans-Martin Hörcher

Bilder von Petra Nowack und Hans-Martin Hörcher

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