Rudern gegen Krebs 2013

2. Juni 2013 | Von | Kategorie: Aktuell

Prolog

Rudern gegen Krebs 2013Inzwischen ist es fast schon Routine geworden:

Als der Meldetermin näher rückt, frage ich die Kollegen, ob sie auch dieses Jahr wieder Lust haben, mitzurudern: »Was, rudern? Aber es liegt doch noch Schnee!« Trotzdem ist die Mannschaft schnell zusammengestellt – ich hätte wohl auch einen Achter zusammenbekommen – und alle fiebern dem ersten gemeinsamen Training entgegen.

Schließlich gilt es, die letzte Hürde zu nehmen: Uns bleiben knapp vier Wochen, genügend Trainingstermine zu finden. Klar ist, dass wir unser Morgentraining wieder aufnehmen werden: um 6:30 am Steg, rudern und anschließend in der Morgensonne vor dem Bootshaus frühstücken. Soweit habe ich sie schon erzogen und alle sind heiß darauf, endlich einmal wieder aufs Wasser zu können.

Als dann auch schließlich Siggi anruft, um wie jedes Jahr die Mannschaften zum Training einzuteilen und Termine abzustimmen, kann ich nur verkünden, dass bereits alles geregelt ist.

Neben den echten Neueinsteigern haben sich auch bei vielen anderen Mannschaften bereits feste Beziehungen zu ihrem Trainer aufgebaut und so gehen viele bewährte Teams in die Vorbereitung, um sich noch besser auf dieses Ereignis vorzubereiten.

Das Training verläuft super, die Mannschaft kommt zusammen, nur ist es teilweise noch saukalt und das anschließende Frühstück müssen wir in den Jugendraum verlegen. Am letzten Termin haben wir sogar Wind aus Nordost, beste Voraussetzungen, um die Mannschaft endlich einmal unter realistischen Bedingungen mit starkem Wind und richtigen Wellen auf den Ernst des Lebens vorzubereiten – denken wir.

Der große Tag

Als ich am Samstag Morgen zum Wasser herunterkomme, reibe ich mir erst einmal ungläubig die Augen: Strahlender Sonnenschein und Windstille begrüßen mich, ein Zweier legt gerade von unserem Steg ab und gleitet über eine spiegelglatte Förde!

Wenn wir bereits in den vergangenen Jahren Glück mit dem Wetter hatten, so ist es dieses Mal wie ein Sechser im Lotto. Schnell merke ich, dass ich viel zu früh aufgestanden bin, um mich nach den Erfahrungen dieses Frühjahrs für diesen Tag adäquat zu kleiden: in meinen langen Hosen und festen Schuhen wird es ein heißer Tag werden und im Laufe des Tages sehe ich, wer später aufgestanden ist: Er kommt in kurzen Hosen und Sandalen daher.

Auf dem Regattavorplatz – dieses Jahr wieder einmal bei Germania – läuft die inzwischen eingespielte routinierte Maschinerie für den Aufbau und kleine Kommunikationspannen – »Wo bleiben eigentlich Eure Boote, die sollten doch schon längst hier sein?« – bringen die Verantwortlichen nur kurz aus der Ruhe.

Alles ist bereit

Schließlich mischen sich immer mehr orangefarbene Shirts der Teilnehmer unter die anfangs überwiegend blauen der Helfer und alles ist bereit! Auch die Prominenz ist versammelt, die ersten Boote sind auf dem Wasser und nach den üblichen Ansprachen ist es dann soweit: Schirmherr Torsten Albig besteigt – in diesem Jahr als Ministerpräsident von Schleswig-Holstein – das EKRC-Motorboot, um mit dem Startschuss für den ersten Vorlauf die Veranstaltung zu eröffnen, nicht ohne vorher mit Claus Feucht, Vorstand der »Stiftung Leben mit Krebs«, per Handschlag die Zusage zu besiegeln, auch im nächsten Jahr wieder als Schirmherr für diese Veranstaltung einzutreten.

Alles geht inzwischen mit einer gewissen, entspannten Routine über die Bühne und so können alle, Teilnehmer wie Helfer, diesen schönen Tag an der Förde genießen. Meine Mannschaft macht in beiden Läufen den zweiten Platz, mehr war nicht drin und in diesem Jahr konnte ich auch keine Ausreden gelten lassen. Alles hatte gestimmt: Super Boot, kein Wind und kaum Wellen. Also müssen sie wohl noch etwas an sich arbeiten – im nächsten Jahr…

Kulinarische Highlights

Es ist also ein wenig wie jedes Jahr, aber was mich – neben dem Wetter – am heutigen Tag dann doch beeindruckt, ist der Kuchenverkauf. Schon während des Aufbaus holen die Helfer der Germania eine Kuchenspende nach der anderen aus dem Bootshaus hervor und bauen über etliche Tische hinweg ein eindrucksvolles Buffet auf.

Und das Ganze nimmt kein Ende: entstandene Lücken werden umgehend aufgefüllt und selbst zum Schluss der Veranstaltung sieht das Ganze kaum leere aus! Ich kann mich nicht entscheiden und mache einen Besuch nach dem anderen – es ist ja für einen guten Zweck! Doch schließlich muss auch ich kapitulieren.

Wenn bei Germania jede Veranstaltung so ausgestattet ist, könnte dies für ein bekennendes Krümelmonster wie mich glatt ein Grund werden den Verein zu wechseln. Aber wenn wir uns beim EKRC nur einen Bruchteil davon als Vorbild nehmen würden, könnte ich es mir ja noch einmal überlegen.

Weitere Highlights

Natürlich werden auch Sieger geehrt: Mittags die Teilnehmer der Patienten- und der Schülerrennen, nach den Finalläufen dann die der Einsteiger- und der Experten. Auch hier treffen wir wieder auf viele alte Bekannte aus dem Vorjahr.

Die eigentlichen Sieger des Tages werden dann klar, als Stephanie Otto vom Krebszentrum Nord am UKSH einen ersten Zwischenstand der Spendensumme bekanntgibt: über 35.000 Euro sind an diesem Tag zusammengekommen, um die Arbeit für das Projekt »Sport und Krebs« am Krebszentum Nord zu unterstützen!

Ein toller Abschluss für einen rundum gelungenen Tag und nicht zuletzt die Bestätigung für alle Beteiligten, das Ganze im nächsten Jahr zu wiederholen. Nicht nur meine Mannschaft freut sich schon darauf!

Hans-Martin Hörcher

Weitere Informationen bei ruderlobby.de: Mannschaften und Ergebnisse · Medien und Bilder

Bilder von Hans-Martin Hörcher

Bericht im Schleswig-Holstein-Magazin, NDR-Fernsehen

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