Coastal Team Germany mit zwei Vierern vom EKRC zur WM – Tagesberichte

13. Oktober 2017 | Von | Kategorie: Aktuell, Regatta

Tag 3 – A-Finale

23°C im Schatten und annähernd Windstille ließen am Finaltag ein Gefühl von Sommer aufkommen. In der wärmenden Mittagssonne durften Julia mit ihrem Frauenteam zuerst im A-Finale antreten – und es sollte ein wirkliches FINALE werden!

Nach einem guten Start konnte sich GER1 aus Kiel nach den ersten 1500m bereits in einer Spitzengruppe mit Griechenland, Italien und Russland festsetzen, musste aber ständig um den Anschluss kämpfen. Die ausschließlich mit Weltmeisterschafts- und Europameisterschaftsteilnehmern besetzten Boote ließen aber kaum die Chance zu, weiter nach Vorne zu fahren. Dann passierte das Unglaubliche: An der 3. Wendemarke schlug das führende Boot aus Russland den falschen Kurs ein und steuerte auf den übernächsten Marker zu. und die anderen Boote folgten dem führenden Boot. Das Auslassen der Boje hätte unweigerlich zum Ausschluss geführt! Schlagfrau Lena bemerkte den Kursfehler und sorgte mit Steuerfrau Julia für die rasche und notwendige Kurskorrektur. Bis die übrigen Top-Boote ihren Irrtum bemerkten hatten sie bereits einen erheblichen Umweg

zu fahren. Mit gut 1,5 Längen umrundete GER1 die nächste und übernächste Boje. Bis zur 7. Boje hatten die drei Boote aber wieder aufgeschlossen. Griechenland nutzte eine kleine Unachtsamkeit von Julia, die die Innenbahn zur  8 Boje aus Sorge vor einer Zeitstrafe nicht komplett dicht gemacht hatte. Im Sog der Griechinnen setzte an der Boje Italien den Angriff und Julia musste den etwas längeren Außenweg nehmen. Bis zur Vorletzten Boje hatte dann aus Russland die Lücke schließen können. Es entwickele sich ein Bord-an-Bord-Kampf, der bis zur Ziellinie gehen sollte. Keine der Ruderinnen bekam noch etwas von der Sitaution mit, weil alle bereits weit über ihre Belastungsgrenze gegangen waren. Selbst nach dem Ziel blieb die Ungewissheit über die Vergabe der Bronzemedaille. Erst am Steg, als ein Offizieller mit der Einladung zur Flower-Ceremony kam, war es klar: Team Germany hatte im CW4x die Bronzemedaille der Coastal Weltmeisterschaft erfolgreich gegen den russischen Angriff verteidigen können! 3/100s betrug am Ender der 6000m-Strecke nach der Auswertung des Zielfotos der Vorsprung.

3/100s rettet Julia mit GER1 vor RUS1 ins Ziel

Nach einem guten Start konnte sich GER1 aus Kiel nach den ersten 1500m bereits in einer Spitzengruppe mit Griechenland, Italien und Russland festsetzen, musste aber ständig um den Anschluss kämpfen. Die ausschließlich mit Weltmeisterschafts- und Europameisterschaftsteilnehmern besetzten Boote ließen aber kaum die Chance zu, weiter nach Vorne zu fahren. Dann passierte das Unglaubliche: An der 3. Wendemarke schlug das führende Boot aus Russland den falschen Kurs ein und steuerte auf den übernächsten Marker zu. und die anderen Boote folgten dem führenden Boot. Das Auslassen der Boje hätte unweigerlich zum Ausschluss geführt! Schlagfrau Lena bemerkte den Kursfehler und sorgte mit Steuerfrau Julia für die rasche und notwendige Kurskorrektur. Bis die übrigen Top-Boote ihren Irrtum bemerkten hatten sie bereits einen erheblichen Umweg zu fahren. Mit gut 1,5 Längen umrundete GER1 die nächste und übernächste Boje. Bis zur 7. Boje hatten die drei Boote aber wieder aufgeschlossen. Griechenland nutzte eine kleine Unachtsamkeit von Julia, die die Innenbahn zur  8 Boje aus Sorge vor einer Zeitstrafe nicht komplett dicht gemacht hatte. Im Sog der Griechinnen setzte an der Boje Italien den Angriff und Julia musste den etwas längeren Außenweg nehmen. Bis zur Vorletzten Boje hatte dann aus Russland die Lücke schließen können. Es entwickele sich ein Bord-an-Bord-Kampf, der bis zur Ziellinie gehen sollte. Keine der Ruderinnen bekam noch etwas von der Sitaution mit, weil alle bereits weit über ihre Belastungsgrenze gegangen waren. Selbst nach dem Ziel blieb die Ungewissheit über die Vergabe der Bronzemedaille. Erst am Steg, als ein Offizieller mit der Einladung zur Flower-Ceremony kam, war es klar: Team Germany hatte im CW4x die Bronzemedaille der Coastal Weltmeisterschaft erfolgreich gegen den russischen Angriff verteidigen können! 3/100s betrug am Ender der 6000m-Strecke nach der Auswertung des Zielfotos der Vorsprung.

Unser Dank geht an dieser Stelle ausdrücklich an Filippi, die uns spontan mit dem dem wettkampftauglichen Material dieses erfolgreiche Rennen erst ermöglicht haben.

Coastal Team Kiel bei der Abschlussfeier in Thonon

Im Männervierer ging es von Anfang an zur Sache und die Top-Teams machten schnell deutlich, dass das Team aus Kiel noch ein wenig stärker werden muss, um den Anschluss ganz vorne zu halten. Mit einem beherzten Rennen setzte sich Simon zunächst knapp hinter den Top10 fest, musste dann aber nach und nach noch ein paar Boote passieren lassen. Auch hier kämpfte die Mannschaft hart bis zum Ende und rettete Platz 16 ins Ziel. Dann das Warten auf die Rennberichte – auf der Strecke war hart gekämpft worden und bei einigen Mannschaften waren noch Zeitstrafen möglich, die unser Boot ein paar Plätze nach Vorne gebracht hätten. Aber die Schiedsrichter entschieden, dass alles den Regeln nach verlaufen war und so stand am Ende des Tages ein hervorragender Platz 16 in der Ergebnisliste.

Wir gratulieren auch hier zu den tollen Rennen!

Die Finalrennen noch einmal zum mitfiebern…                                          sport.francetvinfo.fr/aviron/direct/aviron


Tag 2 – Vorläufe

Für die Sportlerinnen ging es heute wieder früh los. Frühstück weit vor dem Sonnenaufgang, um rechtzeitig in Gang zu kommen. Um 8.25 Uhr stand der erste Vorlauf im CW4x auf dem Zeitplan des Tages. Um es kurz zu sagen: Ein Lauf mit vielen Hindernissen, einer ganz starken Leistung und einem Happy End.

Der Start im Coastal Rowing ist ein Massenstart mit 20 Booten, die erst mit dem Startsignal die Startlinie zwischen zwei Bojen ü

berqueren dürfen. Bereits am Start gab es das erste Hindernis. Ein französisches Boot lag direkt vor dem Bug von GER1 quer und versperrte den Start. Mit deutlich Rückstand auf das Feld mussten die Frauen aus Kiel gleich zeigen, dass Potential in ihnen steckt. Bereits am ersten Wendemarker bei 1100m hatten sie rund die Hälfte der Boote überholt, musste dann aber an der Wendemarkierung voll aufstoppen, um nicht in ein anderes Boot zu fahren, die sich mit der Wende verschätzt hatten. An der Spitze ruderte Italien bereits jetzt ein einsames Rennen. An der 4. Wendeboje hatte sich das Kieler Boot wieder bereits auf Platz 4 vorgekämpft und machte sich auf, das Boot aus Monaco abzufangen. In den Zielbojen hatte unser 4er dann schon auf Frankreich aufgeschlossen. Steuerfrau Julia entschied jedoch, dass sowohl Platz 3 als auch der Vorsprung ausreichen würden um Respekt im Finale zu bekommen und lies das Rennen kontrolliert auf Position 3 in Ziel rudern.

Der CM4x kommt erschöpft, aber mit der Qualifikation zum A-Finale in den Hafen

Die Männer starteten besser, mussten aber schnell erkennen, dass die ganz großen Rudernationen im Coastal Rowing mit ihren frisch gebackenen Weltmeistern aus der WM in Florida doch erheblich mehr Geschwindigkeit machten. Bei Streckenhälfte lag der Männdervierer aus Kiel immer noch auf einem Qualifikationsplatz für das A-Finale und verteidigte diesen sicher, aber mit viel Aufwand bis ins Ziel. Schlagmann Max Kölling musste anschließend ein Pause im Sanitätszelt einlegen, um sich auszuruhen. Er wird morgen aber im Finale wieder starten können.

Auch die anderen Deutschen Boote erreichten sicher das A-Finale.

Morgen heißt es also Daumen drücken für Kiel!


Tag 1 – Akkreditierung und Training

Anreise mit Clubbus und PKW

Der Schock: Das zugesagte Boot ist nicht da!

Nach 15 Stunden Autofahrt ist das Kieler Coastal Team gestern Abend gut in Thonon le Bains angekommen.

Heute stand im Morgengrauen die Akkreditierung und das erste Training auf dem Plan. Dabei der erste Schock. Das zugesagte Boot ist nicht vor Ort und das „Ersatzboot“ zwar in einem guten Zustand, aber 5cm zu breit, 25kg zu schwer und aus Glasfaser statt Carbon, was einen erheblichen Teil der eingesetzten Kraft nicht in den für das Rennen nötigen Vortrieb umsetzt, sondern vom Material „verschluckt“ wird. Auf einer Strecke von 4-6km kommen so schnell einmal 40-60s zusammen. Ein unhaltbarer Zustand angesichts der Konkurrenz. Dann das bange warten, ob der andere Bootsverleiher noch ein Boot stellen kann…

Der Frauenvierer vor dem Hafen von Thonon

Bei der Akkreditierung

Die Kosten von 400€ für das Leihboot waren allerdings nicht eingeplant, sodass ich ganz persönlich um Unterstützung bitte, um die Last für unsere Studenten etwas zu mindern.

Nach viel Rennerei und unzähligen Gesprächen gab es am Nachmittag noch ein Leihboot von Filippi, die damit eine erfolgreiche Teilnahme erst möglich machten. Dieses Modell sind wir im Training auch gefahren und können so Stärken des Bootes gut einschätzen.


Vorbericht

Am Mittwoch geht es für die zehn Teilnehmer des EKRC an der Coastal Weltmeisterschaft auf nach Thonon le Bains (FRA), wo auf dem Genfer See die Weltmeister im Coastal Rowing gesucht werden.

Mit den beiden Vierern stellt Kiel nicht nur die meisten Sportler zur WM, sondern darf nach Platz 6 für den Frauen-Vierer im letzten Jahr und den Ergebnissen im Training hoffen, dieses Jahr noch ein wenig besser abzuscheiden. Neben dem Boot aus Deutschland werden bei den Frauen 26 und bei den Männern 36 weitere Boote versuchen eine passende Linie durch den anspruchsvollen Kurs zu finden.


v.r. Gaby Schulz, Janine Howe, Johanna Böttcher, Lena Fritze, Julia Creutzburg

Dabei fiel die Wahl auf

Gaby Schulz, die mit ihrer ganzen Routine und Erfahrung taktisch unterstützen soll, die geeigneten Stellen für Spurts zu finden

Janine Howe und Johanna Böttcher, die im Mittelschiff für ordentlich Betrieb sorgen sollen

Lena Fritze, die

bereits Erfahrung als Schlagfrau im letzten Jahr sammeln konnte und in diesem Jahr bereits mit Johanna Silber im Doppelzweier auf der Hochschulmeisterschaft eingefahren hat

Julia Creutzburg, die mit ihrer Erfahrung des letzten Jahres versuchen wird, einen taktischen Weg durch das Starterfeld zu finden.

v.r. Felix Eckel, Henning Maiwirth, Jakob Grafe, Max Kölling, Simon Kuwert

Felix Eckel, der nicht nur über viele Jahre Rudererfahrung, sondern auch über viele Jahre Raderfahrung verfügt und so ein Auge dafür hat, wo sich Lücken ergeben

Henning Maiwirth und Jakob Grafe, die als Doppelzweier annähernd gleich stark sind und so das Boot mit Masse und Kraft schieben sollen

Max Kölling, der sich als Schlagmann richtig in ein Rennen hinein steigern, und so für Gegner unangenehm werden kann

Simon Kuwert, der den Überblick behalten soll und einschätzen muss, wo es lohnt zu investieren.


Start an der roten Linie; das Ziel ist orange markiert

Im Vorlauf wird es über 4km gehen, dabei sind 8 Bojen zu umfahren. Dabei wird im Massenstart in zwei Vorläufen gestartet. Die ersten Passagen wird es vor allem darum gehen, den Anschluss zu halten und eine gute Position für die letzte Manöver vor dem Ziel zu finden. Dabei wird es vor allem an den Bojen eng werden, die mehr als 90° Richtungsänderung erfordern. Für das Finale ist ein Platz unter den besten 10 Booten erforderlich. Dieses Ziel sollte auf jeden Fall erreicht werden, wobei schwer einzuschätzen ist, wie stark einzelne Mannschaften vor allem aus dem Mittelmeerraum sind. Italien, Griechenland Frankreich, Russland, Hongkong, Monaco und Tschechien schicken Boote ins Rennen, die fast ausschließlich mit Nationalmannschaftsteilnehmern der klassischen Strecken besetzt sind. So treffen die Männer auf die amtierenden Weltmeister im Leichtgewichts-Doppelvierer und Leichtgewichts-Vierer aus Frankreich und Italien oder Olympiateilnehmer der Olympischen Spiele in Rio 2016.

Im Finale über 6km treffen die besten 10 den beiden Vorläufe aufeinander. Auch hier wird es einen Massenstart geben. Danach gilt es, wie im Vorlauf für die Steuerleute den schnellsten Kurs zu finden und die Hauptgegner nicht aus den Augen zu lassen. Es wird immer wieder Ausreißversuche geben, die man kontern muss. An den  Wendebojen wird es in den sich bildenden Gruppen hart zur Sache gehen. Hier kann man schnell ein bis zwei Plätze verlieren oder auch gewinnen, wenn man aus einer guten Position heraus anfährt und den Schwung mitnehmen kann. Aufgrund der großen Leistungsdichte ist damit zu rechnen, dass hier volles Risiko gefahren wird. Aus solchen Spielchen sollte man sich vor allem am Anfang heraus halten, da die Schiedsrichter bei Behinderungen schnell Zeitstrafen verteilen, die dann erhebliche Auswirkungen haben. Julia und Simon müssen also ein gutes Auge für die Situation und die taktische Linie beweisen. In den letzten Bojen sollten die Positionen soweit klar sein, dass es nur noch um kleinere Überholmanöver an den Wenden geht, bei denen Behinderungen eher selten sind.

Mehr Informationen sind zu finden unter www.wrcch2017.com

6 Kommentare zu “Coastal Team Germany mit zwei Vierern vom EKRC zur WM – Tagesberichte”

  1. Barry sagt:

    Viel Erfolg euch allen!!!

  2. Brigitte sagt:

    Dann mal gutes Gelingen!

  3. Jens Paustian (Pau) sagt:

    Wünsche Euch allen viel Spaß und Erfolg. So etwas hätte ich in jüngeren Jahren auch gerne einmal mitgemacht.

  4. Sabine sagt:

    Wir fiebern mit euch und wünschen euch viel Erfolg und Spaß!!!

  5. Bernd P. sagt:

    Leider kann ich die Finalläufe nicht live im Internet verfolgen, aber ich wünsche Euch ebenfalls viel Erfolg und Spaß bei den Rennen und bin gespannt auf die Ergebnisse!

  6. Brigitte sagt:

    Glückwunsch an alle!!! Bronzemedaille – super!

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