Bericht von Claudia aus Ratzeburg
Die Wochen vergehen und man verliert immer mehr den Bezug zur Zeit. Ich bin jetzt schon drei Wochen hier in Ratzeburg und rückblickend betrachtet hat sich doch einiges getan. Die Mannschaft um den Frauen-Leichtgewichts-Vierer spielt sich immer mehr ein. Nachdem wir nun mit Hilfe der Messboottechnik die Längen und Winkel und Kraftabgabekurven optimiert haben, arbeiten wir weiterhin hartnäckig daran, die Bremswirkung zu minimieren. Besonderes Augenmerk legt unser Trainer Ralf Hollmann dabei auf das rechtzeitige Mitnehmen des Bootes in der Auslage, die Ruhe beim Herausführen der Hände nach dem Abhebeln und das lange Ziehen am Stembrett beim Vorrollen.
Diese Woche standen dann auch die ersten Strecken an. So sind wir 4 x 500m und 2 x 1000m mit variierenden Schlagfrequenzen bis 34 Schläge/min gefahren. Nach anfänglichen Rhythmusschwierigkeiten befinden wir uns jetzt aber auf dem richtigen Weg. Leider fiel das erste Relationsrennen gegen den Leichtgewichts-Männerzweier ohne Steuermann mit Bastian Seibt und Lars Wichert aus, die krankheitsbedingt abmelden mussten.
Nach gemeinsamen Überlegungen und Videoanalysen haben wir des weiteren beschlossen, die ursprüngliche Sitzreihenfolge wieder einzunehmen. Trotzdem war dieser Wechsel eine bereichernde Erfahrung für die Mannschaft. Auch wenn wir jetzt ein Vierer sind, so bringt doch jeder unterschiedliche Qualitäten und seinen eigenen Stil mit ins Boot, so dass solche Wechsel helfen
am Ende ein für alle optimales Bootsgefühl zu entwickeln.
Da wir diese Woche leider nicht so viel Glück mit dem Wetter hatten, mussten wir ein paar Einheiten in die Halle aufs Ergo oder Rad verlegen. Dazu gab es dann auch Stabilisationstraining mit unseren Physiotherapeuten Steffi und David. Ich dachte eigentlich ich hätte einen starken Rumpf und ein gutes Gleichgewichtssystem, aber die Übungen auf dem Gymnastikball hatten es in sich. Da rann der Schweiß bei allen. Zum Abschluss der Woche sind wir als Trainingseinheit von Ratzeburg nach Mölln gejoggt. Unser Weg führte uns am Seniorenwohnheim vorbei, wo uns deren Bewohner entgeistert fragten ob wir wirklich nach Mölln wollten. Das sei doch ganz schön weit. Aber eine Stunde später hatten wir es geschafft und saßen in unserer Stammeisdiele und haben uns einen Eisbecher gegönnt. Das war wohl das Highlight der Woche.
Am Montag, den 15. August 2011, war Meldeschluss für die WM in Bled. Wir warten schon gespannt auf das Meldeergebnis, das spätestens Mittwoch online sein sollte. Die kommende Woche ist die Letzte hier in Ratzeburg. Wir freuen uns auf weitere Strecken im hochfrequenten Bereich, Startübungen und Relationsrennen.
Und wir wünschen uns natürlich ganz viel Sonne!
Siehe beim Deutschen Ruderverband unter: http://wmspezial.rudern.de/