Große Benefitzregatta zu Gunsten der Stiftung ‚Leben mit Krebs‘
Am 3. Juli fand in Kiel eine große Benefitzregatta für Breitensportler statt, die Erlöse waren für die Stiftung „Leben mit Krebs“ bestimmt.
Als dieses Thema aufkam, war der Entschluss gefasst, nicht nur mitzuhelfen, sondern auch unter meinen Kollegen eine Mannschaft zum Mitmachen zu motivieren. Schnell stand das Team, das Sponsoring für die Startgebühr war geklärt und sogar die Anmeldung noch rechtzeitig abgegeben. Das Training konnte beginnen.
Unterbrochen durch die Kieler Woche waren die Trainingstermine schnell verstrichen und der große Tag stand bevor. 50 Mannschaften waren gemeldet, allein fünf davon vom EKRC und auch Marc Lorenz konnte in seiner Firma zwei Anfängerteams für den Tag gewinnen, die von Sabine Gödtel und Heike Roggenbrot auf den Tag vorbereitet wurden.
Der 3. Juli präsentierte sich als der Rekordsommertag, dessen Temperaturen man am Besten am, noch besser im Wasser aushalten konnte. Hoch motiviert gingen die Teams an den Start und nachdem die Ansprachen, unter Anderem durch Oberbürgermeister Thorsten Albig, beendet waren, konnten das erste Rennen gestartet werden.
Schließlich war mein Team am Start. Nach einem gelungenen Start gab es einige kleinere Probleme mit der Koordination – um so mehr waren alle überrascht, dass sich das Team nach einem knappen Sieg im Halbfinale der Experten wiederfand. Damit hatte im Vorfeld niemand gerechnet. Der vorher aufgestellte Zeitplan brach zusammen, da alle auf das vorher laufende Halbfinale der Einsteiger gesetzt hatten und Helge sich um 14:00 zu einer Hochzeit verabschieden musste. Früher als geplant würde ich als Ersatzmann einspringen müssen.
Die Zeit bis zum nächsten Rennen verbringen wir mit Analyse der Kon-kurrenten, andere nehmen ein Bad in der Förde – am EKRC-Steg herrscht angesichts der tropischen Temperaturen Hochbetrieb, nicht nur auf dem Wasser.
Vor meinem Einsatz als Ruderer bekomme ich noch Gelegenheit, das Geschehen aus Sicht der Steuerleute zu verfolgen und zu erfahren, welche Herausforderungen der zunehmende Südostwind für die Steuerleute bedeutete. Mein Respekt vor allen denen wächst gewaltig, die ihre z.T. völlig unerfahrenen Mannschaften durch das Chaos am Steg und am Ziel manövriert haben. Ich musste an den Tag zurückdenken, als ich mit meiner Mannschaft das erste Mal ins Boot stieg – und in vier fragende Gesichter blickte. Umso mehr Hochachtung vor den Steuerleuten, die den ganzen Tag die Nerven und Ruhe bewahrt haben, ihre Mannschaften sicher ins Ziel zu bringen, Mannschaften, von denen einige vor dem Renntag kaum im Boot gesessen haben.
Dann war es soweit, das Trikot zu wechseln – die Halbfinalläufe der Experten begannen. Wir hatten die Gegner aus den Vorläufen analysiert und waren zu dem Ergebnis gekommen, dass wohl ein echter Konkurrent darunter war. Plötzlich bestand sogar Aussicht auf einen Finalplatz! Dementsprechend groß war die Motivation für den zweiten Lauf. Einige letzte taktische Anweisungen von unserer Steuerfrau Sabine und schon senkte sich die Startflagge.
Nach einem gelungenen Start mussten wir schließlich doch den Bedingungen Tribut zollen. Nun rächte sich, dass wir – hoch motiviert – vielfach morgens um sieben trainiert hatten, bei Sonnenaufgang und perfektem Wasser. Wellen, wie sie uns der weiter zunehmende Wind bescherten, zusammen mit dem ungewohnten Material, brachten Marco aus dem Tritt, so dass wir die Konkurrenten davon ziehen lassen mussten.
Doch der Ärger über die vertane Chance war schnell verflogen, waren sich doch alle einig, dass die Mannschaft mehr erreicht hat, als sie im Vorfeld je hätte erwarten können. Und genossen haben alle die gemeinsame Zeit im Boot, sei es im Vorfeld während des Trainings, oder am heutigen Renntag. Und mich hat es besonders gefreut zu sehen, wie weit man eine Gruppe von anfänglichen Laien in so kurzer Zeit bringen kann! Und vielleicht wird ja einer der neuen Ruderer sich noch ein-mal wieder an unseren Steg verirren.
Übrigens: meinen Finallauf habe ich dann unverhofft doch noch bekommen. Neben Team Siggi hatte sich auch Team Murmel für das Expertenfinale qualifiziert. Nun fehlten aber Teile der Mannschaft und ich sprang kurzerhand ein. Bei diesem Rennen hatten wir jede Menge Spaß, aber keine echte Chance: Wind und Wellen hatten weiter zugenommen, im Boot stand bereits so viel Wasser, dass einige Bodenbretter im Fußraum umherschwammen und mir als bekennendem Freizeitruderer am Schlag fehlte wohl doch der nötige Biss. Aber letzter sind wir trotzdem nicht geworden!
Auch eines der Lorenz-Anfängerteams hatte es bis in das Finale geschafft. Herzlichen Glückwunsch hierzu an Ruderer und Trainer.
Glückwunsch auch an die Organisatoren der RG Germania. Die ganze Veranstaltung war perfekt organisiert, der Zeitplan wurde so gut ein-gehalten, dass der letzte Finallauf sogar 15 Minuten vor der Zeit gestar-tet werden konnte! Allerdings hätte ich mir manchmal eine stärkere Würdigung der Beiträge aller beteiligten Vereine gewünscht.
Einen Hauptgewinner gab es natürlich noch: Die Veranstaltung brachte ca. 13.000 Euro zu Gunsten der Uni-Klinik und ihrer Patienten!