World Rowing Indoor Championships

28. Februar 2022 | Von | Kategorie: Aktuell, Regatta

Knapp an der Medaille vorbei

Eigentlich sollten in diesem Jahr die World Rowing Indoor Championships in Hamburg stattfinden, also quasi um die Ecke. Das wollte ich mir eigentlich nicht entgehen lassen und fing Anfang des Herbsts an fleißig auf dem Ergometer zu trainieren. Nach dem ersten Ergotest war klar, da kann was gehen. Doch dann stiegen die Coronainzidenzen wieder in die Höhe, sodass der Veranstalter bereits im Dezember entschied, die Veranstaltung nur virtuell durchzuführen.

Dies bedeutete, dass man sich für einen der 15 Startplätze im Rennen qualifizieren musste. Je Kontinent wurden drei Startplätze vergeben, die man mit dem Einreichen einer verifizierten Qualifikationszeit ergattern konnte. Das bedeutete, bis zum 02. Februar 2022 hatte ich Zeit einen Ergotest zu fahren, diesen auf Video aufzunehmen und dann die Ergebnisse beim Veranstalter einzureichen. Anschließend musste ich hoffen, dass meine Zeit mindestens die drittschnellste in Europa war.

Ende Januar kam Janine Howe zur Unterstützung während der Qualifikation zu mir in den Ergokeller. Der Plan war nach den Startschlägen auf meine Zielzeit von 1:49 zu gehen und das Rennen konstant durchzufahren und wenn möglich am Ende noch einen Endspurt zu fahren. Dieser Plan ging auf, die ersten 500 m waren durch den Start schneller als geplant, auf den zweiten und dritten 500 m lag die Durchschnittszeit aber bei 1:49. Auf den letzten 500 m war noch Luft nach oben und ich konnte über die höhere Schlagzahl im Endspurt noch ein paar Sekunden rausholen. Am Ende hatte ich eine Qualifikationszeit von 7:13,6, damit war ich sehr zufrieden und es reichte am Ende auch für Platz drei in Europa und die Qualifikation in der Altersklasse 40-49, Schwergewicht.

Vor dem Rennen am 26. Februar musste man sich erst mal um die technischen Voraussetzungen kümmern. Denn das Ergometer musste über einen Computer mit der Regattasoftware im Internet verbunden sein. Gleichzeitig sollte man auch über eine Webcam zu sehen sein, damit erstens die Zuschauer etwas zu sehen bekommen und gleichzeitig sichergestellt wurde, dass auch die Person, die gemeldet war auf dem Ergometer sitzt. Um das ganze Setup zu testen, fand einige Tage vor dem Rennen bereits ein Testrennen über 500 m statt, was aber keine Relevanz für das Ergebnis der Championships hatte.

Um 14:57 Uhr unserer Zeit ging es am 26. Februar endlich los. Janine Howe und Lena Fritze hatten sich zur Unterstützung bei mir eingefunden und ich wusste, dass auch einige Freunde das Rennen über Youtube verfolgen würden. Der Rennplan war ähnlich wie in der Qualifikation, aber ich wollte in der Durchschnittszeit gerne 1:48 anpeilen. Nach dem Start lag ich gut im Rennen und konnte mich bis zu den letzten 300 m auf dem den dritten Platz vorrudern. Doch dann war im Endspurt keine Steigerung mehr drin und ich musste die Bronzemedaille an Jordan Falcone aus den USA abgeben.

Mit einer Endzeit von 7:11,0 war ich dennoch sehr zufrieden, denn das ist meine persönliche Bestzeit auf dem Ergo. Nach der ersten Enttäuschung, dass es diesmal nicht für eine Medaille reichte, freue ich mich vor allem über den neuen Rekord. Und vierte der Welt ist ja auch nicht schlecht.

Wer das Rennen noch mal anschauen möchte, kann dies über Youtube unter folgendem Link:

1 Kommentar zu “World Rowing Indoor Championships”

  1. Hauke Bartram sagt:

    7:11min ist doch eine Topzeit!
    Herzlichen Glückwunsch!

    Hauke

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