Die EKRC-Clubmitteilungen
Die erste Ausgabe der EKRC-Clubzeitung erschien November 1921 im Vorjahr des 60-jährigen Clubjubiläums, damals als »Monatsschrift des Ersten Kieler Ruderclubs«. In der ersten Ausgabe heißt es zum Ziel der Zeitung:» …unsere Mitglieder, welche nicht täglich im Clubleben stehen […],regelmäßig mit den sportlichen und gesellschaftlichen Veranstaltungen und Ereignissen, mit den wirtschaftlichen Sorgen, mit den Freuden und Leiden unsres E.K.R.C v. 1862 bekannt zu machen.«
Die anfängliche zunächst monatliche Erscheinungsweise konnte immerhin für die ersten zehn Jahre aufrecht gehalten werden, bis diese ab 1932 durch einen zweimonatlichen Turnus abgelöst wurde. Dieser hatte, mit Unterbrechungen während des Krieges, bis in das Jahr 1976 Bestand, bevor zu der heute gewohnten vierteljährlichen Herausgabe übergegangen wurde.
Das Erscheinungsbild der Zeitung ist für lange Zeit weitgehend unverändert geblieben. Im Jahr 1955 wurde das Schriftbild von der altdeutschen auf »moderne Schrift« umgestellt, ansonsten blieb das Aussehen für viele weitere Jahre unverändert. Auch die ersten Fotos erschienen erst spät auf der Bildfläche. Im Jahr 1970 wurde schließlich das Layout runderneuert. Seitdem erscheint die Zeitung in der heute gewohnten Form unter dem Titel »Clubmitteilungen des Ersten Kieler Ruderclubs«. Daran hat sich im Prinzip bis heute nichts geändert, wenn auch die Ausgaben – der modernen Technik geschuldet – immer mehr mit Fotos illustriert werden und zum 150. Jubiläum das erste Mal Teile des Inhalts in Farbe erschienen.
Inhaltlich steht natürlich die sportliche Geschehen im Vordergrund. Aber auch viele Traditionsveranstaltungen, die noch heute den Clubkalender bestimmen, ziehen sich wie ein roter Faden durch die Ausgaben. So wird z.B. bereits in der ersten Ausgabe »hingewiesen auf den am 15. ds. Mnts. stattfindenden Pellkartoffelschmaus«. Anschließend wird berichtet, dass »…Pellkartoffeln, Stibbels, Matjes-Heringe in allen Variationen sowie die Butterklüten« ausgezeichnet mundeten. Andere Veranstaltungen und Traditionen dagegen, wie Clubkarneval oder die Trainingsverpflichtung der aktiven Ruderer haben es nicht bis in die heutige Zeit überlebt.
Viele Namen tauchen im Laufe der Jahre auf und verschwinden wieder, einige jedoch treten noch heute im Clubgeschehen in Erscheinung. So veranstalten wir jedes Jahr den Storjohann-Gedächtnislauf oder verleihen den Mordhorst-Gedächtnispreis, treffen uns in der Luden Stoffers Rotunde oder halten die Mitgliederversammlung im Anton Willer-Saal. Interessant auch zu lesen, wie die heute altgedienten Mitglieder ihre Ruderkarriere in ihrer Jugend begannen.
Fast am spannendsten finde ich, nachzulesen, wie sich der eigentliche Cluballtag jenseits von Regattasiegen und Traditionsveranstaltungen unter den Zeitumständen gewandelt hat. Wenn z.B. der Vorstand in seiner monatlichen Sitzung die Höhe des nächsten Beitrages und dessen Einzugsmodalitäten festsetzt, dann herrschen Wirtschaftskrise und Inflation. Wenn die Ruderer sich ohne Training auf die erste Nachkriegsregatta in Lübeck trauen, dann deshalb, weil noch kein Training auf der Förde möglich war, oder wie 1938 doch die Einführung von Drehdollen für die Boote beschlossen wurde. Und damit auch in Zukunft solche Einblicke bewahrt werden, werde ich nicht müde zu betonen, dass ich immer wieder freue, auch Notizen von den kleineren Abläufen des Cluballtages von Euch für die Clubzeitung zu bekommen.
Das Archiv – nun auch online
Alle diese Dinge könnt Ihr entdecken, wenn Ihr die gebundenen Ausgaben der Clubzeitung aufschlagt, die im Clubzimmer aufbewahrt werden, und eintaucht in die Vergangenheit. Doch viel besser geht dies natürlich zu Hause.
Seit ich die Zeitung betreue, seid Ihr es gewohnt, die aktuellen Ausgaben mit ihrem Erscheinen auch auf unserer Homepage lesen und auch die letzten Ausgaben noch einmal online nachlesen zu können. Dies ist seit neustem nun auch mit dem gesamten Archiv möglich. Vor einigen Jahren schon hat unser langjähriger Ruderkamerad Peter Scheer sich darangemacht, die Clubmitteilungen in elektronischer Form verfügbar zu machen. In mühevoller Arbeit, um die ich ihn nicht beneide, für die ich ihm überaus dankbar bin, hat er das Archiv der EKRC-Clubmitteilungen digitalisiert – insgesamt 430 Ausgaben mit über 7000 Seiten! Eine DVD mit dem Ergebnis hat er damals auch mir zukommen lassen.
Nachdem dieser Schatz eine ganze Weile bei mir auf der Festplatte geschlummert hat, habe ich nun die Zeit gefunden, ihn für das Internet aufzubereiten. Damit stehen nun auf unserer Homepage alle Ausgaben der EKRC-Clubmitteilungen zum Download bereit – insgesamt bald 95 Jahre Clubgeschichte!
Damit könnt Ihr nun jederzeit in der Vergangenheit stöbern, wo immer Ihr Euch gerade befindet, und solche wichtigen Fragen beantworten, wie etwa »Was passierte denn in meinem Geburtsjahr im EKRC?« oder »Wer war eigentlich Clubmeister im Jahr 1968?« oder was Euch noch so spannendes einfällt.
Zum Online-Archiv geht es hier. Viel Spaß beim Stöbern in der Vergangenheit und noch einmal vielen Dank an Peter Scheer für seinen Einsatz.
Hans-Martin Hörcher
Vielen Dank für diese tolle Arbeit, ich habe die Anzeige von Sigger Pohl 1998 zum Tode meines lieben Onkels Klaus Krienke gefunden, und es hat mich tief berührt. Ich werde dem dem EKRC immer verbunden bleiben.
Grüße Martin Languth ( auf der Siegerliste zu finden )