Rudern mit Bullerbü-Gefühlen

29. August 2022 | Von | Kategorie: Aktuell, Freizeitsport

Die StenaLine gehört auf der Förde zum Inventar. Anfangs war mir dieses riesige Schiff neben dem Ruderboot ein wenig unheimlich, doch dann kamen AIDA&Co und die Fähre nach Göteborg erschien mir plötzlich klein und vertraut. Und genau dieses Schiff sollte ich nun das erste Mal von innen sehen.

Anfang August ging es zusammen mit alten Bekannten aus dem Uni-Ruderclub und Rudernden aus Stuttgart, Osnabrück, Bad Segeberg und Potsdam nach Schweden, um dort von Uppsala nach Stockholm zu rudern. Die Uni-Boote reichten für unsere 20-köpfige Besatzung nicht aus und so durften wir uns den Hanse-Vierer aus der Bootshalle des EKRC leihen. Die Freude war groß, als sich das schnittige Gig-Boot zur lila Uni-Flotte gesellen durfte. Ein großes Dankeschön an dieser Stelle!

Nach einer kleinen Aufwärm-Einheit auf der Förde, fuhren wir am Samstagnachmittag mit den Booten im Gepäck auf die Fähre und machten uns auf die Reise. Die Kiellinie, der Verein und das Marine-Ehrenmal wurden immer kleiner und eine Nacht später tauchte eine ganz andere Küste am Horizont auf: die Schären vor Göteborg.

Unsere Wanderfahrt war in vier Abschnitte geteilt: Upsalla-Sigtuna-Jakobsberg-Ekerön-Stockholm. Untergebracht waren wir in gemütlichen Hotels, meist direkt am Wasser. Morgens stärkten wir uns mit leckerem Frühstück und mittags sorgte der Landdienst für ein reichhaltiges Picknick-Buffet. Abends wurde gekocht oder eingekehrt. Landdienst, Bootsbesetzung und Steuerleute wurden Tag für Tag gewechselt, sodass jede/r mal in den Genuss von Picknickplanung, sportlicher Betätigung, akrobatischer Wechsel und entspannten Steuerns wurde.

Ich wurde vielfach vor Mücken und Regen gewarnt, stattdessen mussten wir mit Sonnencreme, Kappies und nassen Shirts gegen die Hitze kämpfen. Keine schlechte Alternative, zumal sich die Seen ausgezeichnet zum Baden eigneten. Der wohl spannendste Abschnitt der Wanderfahrt war die Einfahrt nach Stockholm. So langsam wurden die Abstände zwischen den kleinen roten Häuschen und leider auch den Motorbooten kleiner und es begann ein wilder Wechsel aus Rudern und Wellen abwarten. In der Schleuse waren wir froh, Peter dabeizuhaben, der die schwedischen Kommandos übersetzen konnte.

Und dann waren wir da. 150 km später mitten in Stockholm. Wir ruderten an all den Sehenswürdigkeiten vorbei für die Menschen normalerweise eine Hafenrundfahrt buchen. Unsere Boote nächtigten im Stockholmer Ruderclub, während wir unser Hostel direkt im Zentrum der Stadt bezogen. Ein Teil der Zimmer war auf einem alten Segelschiff untergebracht, sodass einige das Schaukeln der Boote auch nachts noch genießen durften. Der folgende Tag wurde für eine kleine Rundfahrt durch Stockholm, Sightseeing und Zimtschnecken essen genutzt.

Und dann ging es auch schon wieder zurück nach Kiel, mit tollen Erinnerungen, müden Händen und vier wohlbehaltenen und weit gereisten Booten im Gepäck. Zu guter Letzt möchte ich den Menschen danken, die diese Reise mit unglaublich viel Energie, Kreativität und Strukturiertheit organisiert und ermöglicht haben: Susann, Micha und Peter aus Stuttgart und Philipp aus Kiel. Es war mir eine große Freude!

Paula Goronzi

2 Kommentare zu “Rudern mit Bullerbü-Gefühlen”

  1. Pau sagt:

    Ein sehr netter Bericht. Toll, dass ihr solche Touren macht . Erweckt viele Erinnerungen an ähnliche schöne Touren in jüngeren, wenn auch schon reiferer Jahren. Weite.rein viel Spaß an unserem schönen Sport.
    Jens Paustian (Pau)

  2. Pau sagt:

    Soll heißen: reiferen Jahren. Weiterhin viel Spass

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