Regatta in Zeiten von Corona

6. Dezember 2020 | Von | Kategorie: Aktuell, Regatta

Friedrichstadt 2020

Am 20. Oktober fanden in Friedrichstadt die Sprint-Lan­des­meis­ter­schaf­ten statt. In jedem anderen Jahr wäre das jetzt keine große Überraschung, da Friedrichstadt jedes Jahr im Schleswig-Holsteinischen Regattakalender steht. In Zeiten von Corona war aber lange unsicher, ob überhaupt noch ein Wettkampf dieses Jahr stattfinden würde. Für die neu zusammengefundene U30-Gruppe standen für diese Saison eigentlich noch andere Regatten auf dem Plan, um erste Erfahrung zu sammeln. Ein Teil der Gruppe hatte sich dann den Sommer über zum diesjährigen Stadtachter-Team des EKRC zusammengefunden, da dies nach langer Zeit und Verschiebung nach dem einzig zu bestreitendem Wettkampf dieses Jahr aussah. Insgesamt acht SportlerInnen hatten sich dann aus unserer Gruppe gemeldet, um auf den Landesmeisterschaften anzutreten. Erklärtes Ziel dabei war, den Mixed Achter noch einmal aufs Wasser zu bringen und im Wettkampf anzutreten. Daneben fanden sich für alle noch zusätzliche Rennen.

Das Meldefeld war wie zu erwarten riesig! Und die Stimmung in Friedrichstadt nach langer Wettkampfpause super! Im ersten Rennen ruderten Mona Flathmann und Maj Seifert im Frauendoppelzweier im Vorlauf in der dritten Abteilung gegen zwei andere Boote. Nach einem sehr knappen zweiten Platz in einer sehr schnellen Abteilung musste auf die Auswertung der restlichen Abteilungen gewartet werden. Bei insgesamt 15 gestarteten Booten durften die drei zeitschnellsten Boote im Finale gegeneinander antreten. Als Sechster blieb den beiden das verwehrt.

Das zweite Rennen aus unserer Gruppe bestritten Jan Philipp Schmidt, Arne Möller, Tim-Christian Piesch und Carsten Riemann-Kafsack, der den krankheitsbedingt ausgefallenen Frederik Enger ersetze. Mit der drittschnellsten Zeit konnten sie sich, ohne in dieser Konstellation vorher trainiert zu haben, ins Finale kämpfen. Dort mussten sie sich nach einem Steuerfehler seitens des Preetzer RCs und einer Kollision auf Platz 3 einordnen.

Im nächsten Rennen startete Laura Mews im Einer. Leider wurde sie im Rennen der Landesmeisterschaft gemeldet. Nachdem sie seit Jahren das erste Mal wieder im Einer gesessen hatte, verlief das Rennen recht holprig. Ihr persönliches Ziel, nämlich nicht zu kentern, hat sie aber erfüllt und war daher zufrieden, als sie wieder anlegen konnte.

Danach ruderten Mona Flathmann, Arne Möller, Tim-Christian Piesch und Laura Mews im Mixed Doppelvierer knapp hinter der Renngemeinschaft RC Allemania Hamburg/RC Süderelbe auf Platz 2.

Anschließend sprangen Laura und Mona direkt mit Hanna Nakielski und Maj Seifert in den Frauendoppelvierer. Hier konnten die vier die gute Leistung aus dem vorangegangenen Training nicht abrufen und fanden nicht zusammen. Das Boot war 3 Minuten vor dem Rennstart von den Junioren übernommen worden, sodass keine Zeit zum Einfahren oder Einstellen blieb.

Während die Frauen das Rennen fuhren, hatten die Männer den Achter mit Unterstützung schon ins Wasser gebracht. Der Zeitplan war in den letzten drei Rennen so knapp, dass eine akribische Zeitplanung notwendig war. Ein Ersatzmann für Fredrik war mit Georg Moll gefunden, der sich schon darauf freute, mit den „jungen Hüpfern“ mitzufahren. Felix Eckel war extra zum Steuern gekommen und hatte das Ganze mit einer Rennradtour von Ostsee- nach Nordseeküste verbunden, um selbst noch etwas Bewegung zu bekommen. Aufgrund des den ganzen Tag über anhaltenden Dauernieselreges war das kein schönes Erlebnis, aber die Mannschaft im Stich zu lassen, war natürlich keine Option! Tausend Dank an Felix, der für eine Strecke von 350 m diesen Weg auf sich genommen hat! Entgegen der Aussage des Veranstalters ruderten wir dann im Rennen doch gegen einen Männerachter, trotz der Meldung weiterer Mixed Achter. Davon ließen wir uns aber nicht entmutigen. Maj auf Schlag gab die hohe Schlagzahl vor, die das Team schon aus dem Stadtachter kannte und gab noch ein paar Schläge obendrauf. Leider fand der Achter in dieser neuen Besetzung nicht gut zusammen und wir mussten uns gegen den Männerachter geschlagen geben.

Insgesamt haben wir als neue Gruppe viel Erfahrung gesammelt, auch was das Organisatorische angeht. Für Laura und Tim war es die erste Regatta nach einer langen Wettkampfpause, für Jan Philipp war Friedrichstadt sogar die allererste Regatta. Alle haben ihre Sache sehr gut gemacht, nächstes Jahr melden wir dann selbst und in den zur Erfahrung passenden Rennen.

Uns hat überrascht, dass das vorher angekündigte Hygienekonzept kaum beachtet und kontrolliert wurde. Das Wetter war den ganzen Tag über nicht gnädig mit uns, am Ende waren alle durchnässt und durchgefroren. Die Stimmung war trotzdem gut: Endlich wieder Regatta!

Maj Seifert

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