„Der erste Platz kann nicht mehr aufsteigen, der zweite schon“ – Resumée zum Ergebnis des 25. Stadtachters zur Kieler Woche aus Sicht des EKRC.
Mit fünf Booten ist das Starterfeld wieder einmal vorpandemisch gut besetzt. Das Boot des EKRC hat mit Nummer 5 die Außenbahn gezogen. Eine Stunde vor dem Start herrscht nervöse Anspannung bei der Mannschaft (da fällt mir ein – wie gendert man eigentlich „Mannschaft“, muss diese doch zu 50% aus Frauen bestehen?). Der Blick fällt auf den Pokal, der für den nächsten Sieger bereitsteht und auf die Gravuren, die in den letzten Jahren auffallend häufig den EKRC in dem Metallkorpus verewigt hat. Das steigert den Druck, genauso wie die Tatsache, dass die Mannschaft erst kurz vor dem Rennen zusammengefunden hat und dementsprechend über gefühlte Trainingsrückstände gegenüber den Konkurrenten verfügt.
Wer sich bisher keine Gedanken darüber gemacht hat, warum wir zur Kieler Woche abends nicht rudern: Der Schülersteg ist mit den anderen Booten belegt und so kämpft sich die „Tampere 1997“ über die Köpfe der Massen zum EKRC-Steg, begleitet von lauten „Achtung!“-Rufen und einigen beinahe-Kopfnüssen für die Passanten. Übrigens, wer trotzdem einmal während der Kieler Woche abends rudern möchte, der melde sich im nächsten Jahr rechtzeitig zum Stadtachter – eine der wenigen offiziellen Gelegenheiten hierzu.
Die Wolken reißen immer mehr auf und bescheren dem Fotografen einmal mehr bunte Motive: Die Boote vor der Blücherbrücke mit Seglern und Riesenrad im Hintergrund, strahlend weiße Segel in der Abendsonne oder bunte Heißluftballone über der abendlichen Förde.
Das Rennen beginnt mit einem Zweikampf: Schnell setzen sich die Boote von EKRC und ARV vom übrigen Feld ab und liefern sich ein packendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Doch nach dem ersten Drittel können die Aktiven des ARV noch weitere Kräfte mobilisieren, ziehen langsam, aber unaufhaltsam davon und beenden das Rennen mit einer guten Bootslänge Vorsprung. Unser Boot kann die nachfolgenden Germanen auf Abstand halten und beendet das Rennen mit einem „souveränen zweiten Platz“ (Zitat Phillip).
Der Stadtachter und die Kieler Woche – wieder ein Stück postpandemische Normalität!
Hans-Martin Hörcher