Heißer Ritt in die Wintersaison

29. Oktober 2018 | Von | Kategorie: Aktuell

Abrudern bei herbstlichem Wetter

Sonnenschein, fünf Grad – ideales Wetter zum Abrudern, denke ich. An der Förde angekommen trübt sich das Bild ein wenig: Ein kräftiger Wind aus Nordost wühlt die Förde vor dem Bootssteg mächtig auf, kritische Blicke wollen sogar vereinzelte Schaumkronen gesichtet haben – macht nix, es ist Abrudern.

Am Steg heißt es schnell sein. Der Mittelsteg ist überflutet und alle Boote müssen nacheinander über den rechten Steg ins Wasser. Wir sind zeitig dran, also machen wir vor dem offiziellen Termin noch einen Abstecher in die Schwentine in der Hoffnung, dort etwas ruhigeres Wasser vorzufinden. Und so kämpfen wir uns gegen Wind und Wellen Richtung Ostufer. Das tatsächlich vergleichsweise ruhige Wasser können wir aber nur kurz würdigen, da wir dann doch kehrt machen müssen in Richtung Hörn.

Und dann beginnt er, unser Ritt auf der Welle. Der Wind schiebt von hinten, wir gleiten auf der hohen Welle dahin, ab und zu leckt ein Wellenkamm über die Bordwand. Es ist eine Herausforderung, das Boot auf Kurs zu halten, zumal wir angesichts der Temperaturen ungesteuert fahren, damit uns kein Steuermann erfriert.

Im Nuh laufen wir in die Hörn ein, hier treffen wir auf die anderen Boote. Mein Respekt vor den Mannschaften, die sich heute in schmalen Booten aufs Wasser gewagt haben. Ich bin froh, dass wir mit dem »Flotten Dreier« witterungsangepasst im Dickschiff unterwegs sind. Dabei fällt mir ein: das Coastal Boot habe ich gar nicht auf dem Wasser gesehen – wenn nicht heute, wann dann? Der Fotograf von der Presse hat Mühe, die vom Winde verwehten Boote einigermaßen bildfüllend vor die Linse zu bekommen.

Rückblick auf die vergangene Saison, in diesem Jahr durch Maja Darmstadt vom Vorstand der Ruderlobby und Schülerrudervereine, dann wird mit einem dreifachen »Hipp hipp hurra!« die Saison offiziell beendet und noch einmal geht es wieder gegen Wind und Welle zurück zum heimischen Steg.

»Ruderisch war das heute keine Erleuchtung, heute sollte dann mal die Geselligkeit im Vordergrund stehen« resumierte Bernd Pingel anschließend in der Umkleide den heutigen Rudertag. Aber noch einmal ordentlich durchpusten, bevor nun wir nun wieder beginnen dürfen, im Mief der vollbesetzten Fitnesshalle auf dem Ergo sitzend die Heizkörpersprossen zu zählen. Insbesondere für viele Anfänger war die heutige Ausfahrt ein Erlebnis der besonderen Art und ganz nebenbei hat Ulrike gerade noch ihr Kilometerziel für diese Saison erreicht.

Anschließend das traditionelle Beisammensein auf der Terrasse. Der Wirt hat einige Leckereien vorbereitet: Bockwurst im Brod bzw. mit Kartoffelsalat oder zur Erbsensuppe und Brathering. So sitzen wir noch eine Weile zusammen, die Sonne wärmt von oben, von unten wird es trotz Decke langsam frisch. So endet die Saison 2018, der endlose Sommer hat endgültig ein Ende.

Hans-Martin Hörcher

Die Kieler Nachrichten berichten am 29.10.18:

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