Die Regatta:
In Zahlen: 6 Nationen, 150 Sechser/Vierer, 62 Achter und 1.250 Sportler. Entstanden zunächst aus einer Clubregatta, dann mit wenigen regionalen externen Vereinen als weitere Teilnehmer ist diese Veranstaltung mittlerweile die größte Langstreckenregatta im Bundesgebiet und schon seit einiger Zeit offizielle DRV-Regatta.
Die Organisation:
Die Zahlen allein bedeuten schon für den Veranstalter Ruderclub Favorite Hammonia eine Herausforderung.
In den letzten Jahren war die Regatta vor allem durch die enorm langen und nervigen Wartezeiten vor dem Start, bei zumeist widrigen Wetterverhältnissen geprägt.
In einer ersten Novellierung schuf man etwas Abhilfe durch die Trennung der beiden Strecken im Verlauf, 7.500 m für die Achter und 4.200 m für die Vierer.
Die Strecke zum Start der Vierer wurde nochmals modifiziert, indem der Rondeelkanal, der Goldbekkanal und der Barmbeker Stichkanal einbezogen wurden. Die Wartezeiten hat dies aber nicht signifikant verkürzt.
In diesem Jahr das Novum: es wurden ähnlich wie bei „Quer durch Berlin“ Zeiten für das Zuwasserlassen der Boote festgelegt. Dies erfolgte durch Einteilung in Blöcke. Dieser Schritt hat sich als sehr sinnvoll erwiesen, da jetzt die Wartezeiten erheblich verkürzt werden konnten. Erleichtert hätte die ganze Sache noch, wenn man im Programm jedem Boot dem entsprechenden Block zugeordnet hätte, so dass man sich nicht mit „Rate mal mit Rosenthal“ selbst einem Block zugehörig fühlen musste, zumal es strenge Regeln, verbunden mit Zeitstrafen für die Fahrt zum Start gab.
Die Rennen (mit EKRC-Beteiligung):
Im Rennen der Frauen Gig-Doppelsechser hatte sich die Crew mit Martina Suer, Maren Bunk, Regina Klein, Susann Schröder, Antje Meyn und Sarah Walter vorgenommen, vor allem eine gute Zeit zu erzielen. Leider hatten sie keine Gegner im Rennen, aber mit 18:32,4 min haben sie ihr gesetztes Ziel erreicht.
Das nächste EKRC-Boot war der Männer Gig-Doppelvierer mit Steuermann, Altersklasse MDA 43 Jahre mit Christian Maus (Ruderclub Hamm), Thomas Blicke, Ingmar Schulz und Carsten Riemann, gesteuert von Claus Riecken. Sie absolvierten die 4.200 m lange Strecke in einer Superzeit von 16:50,8 min und gewannen dies sicher vor drei weiteren Booten.
Im Rennen 18F startete der Mixed Gig-Doppelvierer mit Steuermann Altersklasse MDA 60 Jahre mit Claus Höppner, Dorit von Weydenberg, Ulrike Zumegen, Rolf Zumegen, gesteuert von Karl-Heinrich „Kaller“ Brandt. Im letzten Jahr in leicht veränderter Formation noch mit 8 sec unterlegen, war das Ziel, die Zeit vom letzten Jahr zu unterbieten und damit hoffentlich auch einen Sieg einzufahren. Mit einer Zeit von 17:53,4 min ist beides gelungen, und das trotz Gegenwind. Die Zeit hätte gereicht, um damit die Altersklassen MDA 27, MDA 50, MDA 55 und sogar den Männer-Vierer MDA 60 Jahre zu gewinnen.
Das Rennen 21E, Männer Gig-Vierer mit Steuermann MDA 55 endete für die Mannschaft Lutz Besch, Sven Lorenzen, Martin Lincke, Matthias Böhm und Steuermann Olaf Lenz mit dem dritten Platz in 18:38,9 min.
Last, but not least, der Männer-Achter MDA 60 Jahre. Über die Zusammensetzung gab es im Vorfeld Diskussionen, wollte man doch den in Berlin siegreichen Achter komplett auch beim Fari Cup fahren lassen. Doch die „Separatisten“ aus dem Boot hatten ihre Zusage für den Mixed-Vierer schon im Frühjahr getätigt und somit sind dann Gunnar Meyer und ein Ruderfreund aus Fürstenwalde für Claus und Rolf eingestiegen. Die Mannschaft mit Georg Moll, Siegfried Schürmann, Arne Kassbaum, Bernd Klose, Volker Schmidt (RCFW), Gunnar Meyer, Claus Carow (RC NMS), Dieter Leptien und Steuermann „Chimpy“ Schüssler beendete auch dieses Rennen siegreich in einer Zeit von 29:31,8 min. Mit dieser Zeit hätten sie auch die Altersklassen MDA 43, MDA 50 und MDA 55 gewonnen.
Unsere beiden Clubkameraden Harald Schulz und Dirk Hermann, die beide in einer Hamburger Renngemeinschaft ruderten, wurden in diesem Rennen drittes Boot.
Die Renntaktik:
Hierüber wird immer wieder kontrovers diskutiert. Da gibt es den Ansatz, die Langstrecke möglichst gleichmäßig und mit mittlerer Schlagzahl durchzufahren, um den Druck über die lange Strecke zu halten. Im Mixed-Vierer sind wir mit einer höheren Schlagzahl von 31 Schlägen/min aus den Startblöcken herausgekommen, um möglichst schnell noch im Kanal das vor uns startende Boot zu überholen und dann mit mittlerer Schlagzahl von 27 durchgefahren. Das schafft einen Motivationsschub und solange man den Druck trotzdem bis zum Schluss halten kann, geht dieses Konzept dann auch auf. Wie auch immer, dass muss jede Mannschaft mit sich selbst ausmachen.
Das Fazit:
Für den EKRC war es ein erfolgreicher Saisonabschluss mit schönen Siegen in den beiden Vierern und dem Achter. Auch der Frauen Sechser hat sein gestecktes Ziel erreicht.
Dem Veranstalter sollte man noch ein paar kleine Verbesserungstipps hinsichtlich der Ausgestaltung des Ablaufs (siehe Einteilung in Blöcke) mit auf den Weg geben, aber insgesamt war das schon eine tolle Veranstaltung, bei der sogar zu großen Teilen das Wetter mitgespielt hat.
Nun beginnt die Wintersaison, in der sich ja jeder für das nächste Jahr fit macht.
Rolf Zumegen