Die Lübeck-Regatta aus der Perspektive eines Regattaneulings

14. Mai 2022 | Von | Kategorie: Aktuell, Regatta, SF8

Als ich vor 4 Jahren bei regnerischem Aprilwetter meine ersten Ruderschläge im Gigboot machte, konnte ich mir noch nicht vorstellen all meine Kraft auf Stemmbrett und Blätter
zu geben ohne dabei in Angstschweiß auszubrechen, geschweige denn jemals bei einer Regatta mitzufahren.


Naja, mit der Zeit kam dann doch die Erfahrung und schon bald wurden mir die Gigboote zu schwerfällig. Vor etwa einem Jahr begannen wir als Team mit dem Training im 8er. Seitdem wächst der wilde Haufen aus langjährig erfahrenen Ruderinnen und Neulingen wie mir unter der Aufsicht unseres geduldigen Trainers Felix immer weiter zusammen.

Letztes Wochenende stand dann die für mich erste große Regatta an. Ausgestattet mit ausreichend Klamotten und Kohlenhydraten machten wir uns bei schönstem Sonnenwetter auf den Weg nach Lübeck. Die geplanten Rennen waren Samstag und Sonntag identisch, sodass wir die Erkenntnisse des ersten Tages direkt am Sonntag umsetzen konnten.

Das erste Rennen im 4- wurde vereinsintern ausgetragen und von Maj, Anne, Anna-Louisa und Mona für sich entschieden. Das 350 m Rennen wurde von unserer starken Schlagfrau Maj, gefolgt von Lena, Leslie, Anne, Anna-Louisa, Jule, Paula und Charlotte bestritten. Schon vor dem Rennen war klar, dass das gegnerische Bundesliga-Boot der Alstersprinter, deutlich bessere Chancen hat. Zwar konnten wir das Rennen nicht für uns gewinnen, dafür aber viele neue Erkenntnisse.

Für das 1000 m Rennen wechselte Mona ein und Anne unterstütze das Team vom Land aus mental. Neben den oben genannten Gegnerinnen trat noch ein weiteres Boot des Allgemeinen Alster-Club/Norddeutschen-Ruderer-Bundes an. Auch dieses Team erwies sich als sehr leistungsstark sodass wir als drittes Boot das Ziel erreichten.

Der zweite Tag der Lübeck-Regatta begann erneut mit einem Rennen im 4-, diesmal in anderer Besetzung und Leslie (Schlag), Mona, Charlotte und Jule duften glücklich die Gewinner-Schnapsgläser entgegennehmen. Was dann folgte war die wohl größte Überraschung des Wochenendes. In unserem zweiten 350 m Rennen gegen die Alstersprinter zeigte sich unser Team aus Maj, Mona, Charlotte, Leslie, Anna-Louisa, Anne, Paula und Lena noch kampfbereiter. „Die Kielerinnen lassen sich heute nicht abschütteln. Das habe ich so nicht erwartet.“, so in etwa die Worte der Moderatorin, die hörbar erstaunt von unserer Angriffslustigkeit war.

Ganz gereicht hat es am Ende dann doch nicht, trotzdem sind wir stolz auf den Fortschritt im Laufe des Wochenendes. Für das Letzte Rennen tauschten Leslie und Lena. Laut Felix sollten wir in diesem Rennen wirklich alles aus uns herauskratzen. „All in“. Bis an unsere Grenzen und darüber hinaus. Betrachtet man im Rückblick die Videos, sieht man das auch. Es hat nicht gereicht, um
die Gegnerinnen zu überholen.

Trotzdem sind wir stolz, dass wir durch unser intensives Training bis hierher gekommen sind. Und stolz, dass wir als Mannschaft mit unterschiedlicher Rudererfahrung zusammengewachsen sind.

Rennstrategien werden nicht veröffentlicht, stattdessen eine kurze Zusammenfassung, was wir außerhalb der Boote gelernt haben:

Mona sollte zu jeder Regatta ihren saftigen Schokokuchen mitbringen. Außerdem drei Michelin-Sterne für Alko und ihr Gourmet-Regattaessen.

Und Schlüsselringe zur Befestigung der Schuhe im Boot gehören unbedingt auf die Regatta-Packliste.

Zuletzt noch ein riesiges Dankeschön an unseren Trainer Felix: Du opferst morgens deinen Schönheitsschlaf für gutes Ruderwasser, bleibst geduldig, wenn wir das Boot einfach nicht gestellt bekommen und hast vor und nach den Rennen immer die richtigen
Worte parat.

Für mich war es eine tolle erste Rennboot-Regatta und ich freue mich auf alle, die noch kommen.

-Paula

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1 Kommentar zu “Die Lübeck-Regatta aus der Perspektive eines Regattaneulings”

  1. Harald Schulz (Grommeck) sagt:

    Schöner Bericht, der mich an meinen ersten Sieg 1976 (da waren die Damen noch nicht geboren) bei der Rendsburger Ruderregatta erinnert.

    Und noch schöner werden die Erinnerungen an diese erste Regatta sein, wenn ihr nach 25 Jahren zum Pellkartoffelessen im Jahre 2047 anläßlich der Neu-Sieger des Jahres auf dieses Ereignis zurückblicken könnt – mit „weißt Du noch, damals“.

    Ich werde dann 74 Jahre im Club sein – so Gott es will und ich noch lebe!

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