Dänemark ruft!

3. Oktober 2018 | Von | Kategorie: Aktuell, Freizeitsport

Dänemark sollte es sein in diesem Jahr, Ziel der gemeinsamen Wanderfahrt der Frankfurter Rudergesellschaft Sachsenhausen und des EKRC. Und zwar zweigeteilt: Erst nach Sonderburg über die Ostsee und dann auf die dänische Seenplatte bei Silkeborg mit Standort Aarhus. Nach einigem Auf- und Ab in der Anzahl der Teilnehmer gehen wir mit 15 Personen auf Fahrt.

Wer soll die denn tragen?

Sonntagmorgen: Treffen am Club, Aufteilung auf die Fahrzeuge und ab nach Gravenstein. Dort treffen wir am Deutschen Ruderclub Gravenstein unseren Reisebegleiter für die nächsten 3 Tage, Norbert. Bei Betreten der Bootshalle eine Mischung aus Staunen und Entsetzen bei den Frankfurtern: Wir haben ihnen verschwiegen, dass wir die ganze Woche Innenriggerboote fahren werden. Auf die Frage, wer die denn zum Wasser tragen soll, antwortet Norbert: „Wir tragen keine Boote!“ Alles bestens organisiert lagern die Boote auf flachen Bootswagen, mit welchen diese direkt ins Wasser gefahren werden können. Große Erleichterung!

Noch am Nachmittag wollen wir zu den Ochseninseln bzw. „Annie’s Kiosk“. Herrliches Wetter, kaum Wind und mediterrane Gefühle lassen bei allen die anfängliche Skepsis wegen der Boote verfliegen. Da die Förde glatt wie ein Ententeich ist, hat der eine oder andere aber doch überlegt, wofür diese Schiffe eigentlich gebaut wurden.

Der Tag verging wie im Fluge, zum Abend hin ab ins Hotel Sonderborg und ein schönes gemeinsames Essen am alten Hafen. Die Königin ist auch da!

Die Männer im Boot sind doch auch ganz knackig

Nächsten Morgen von Gravenstein nach Sonderborg. Glücklicherweise ruhiges Wasser, das habe ich schon ganz anders erlebt! Vorher soll noch eine Ziegelei besichtigt werden, leider finden nicht alle die Richtige. Die Damen, die an der richtigen Stelle sind, können sich hinterher über den jungen, hübschen Ziegeleimeister gar nicht wieder einkriegen. Die Anderen müssen mit denen Vorlieb nehmen, die im Boot sind.

Also, kein Wind, leicht bedeckt, aber schon ordentlich warm geht‘s auf rund um Broager nach Sonderborg. Die erste Hälfte bis zum Mittag ähnlich wie am Vortag, ist doch der zweite Teil auf offener See über die Bucht nach Sonderborg schon deutlich welliger und windiger. Hier zeigt sich die ganze Qualität der dänischen Boote. Rein nach Sonderburg, erst unter der kleinen, dann unter der großen Brücke durch liegt auf Steuerbord der Deutsche Ruderclub. Boote raus, Fußmarsch am Hafen entlang und das erste Bier – Zisch! Beim Nachruderbier ist die Schlagzahl unterschiedlich aber alle kommen heil im Hotel an. Gemeinsames Essen und Bubu, ich glaube alle haben nach diesem Tag gut geschlafen.

Über den Alsen-Sund

Dienstag geht es auf den Alsen-Sund Richtung Dyvik, allen Seglern sicherlich ein Begriff. Aber vorher wieder etwas deutsch-dänische Kultur in Form einer deutschen Bibliothek, neu am Hafen errichtet.

Die Fahrt auf dem Alsen-Sund ist sehr idyllisch und wettertechnisch mit Rückenwind ideal. Zeitig erreichen wir Dyvik, Norbert kümmert sich um die Boot und die Mannschaft bereitet sich auf eine Einladung zum Grillen im Flensburger RC vor. Wir haben dort einen tollen Abend, vielen Dank noch einmal an die Flensburger!

Und wieder Kultur!

Nächsten Morgen erst einmal wieder Bildung: ein Besuch auf den Düppler Schanzen liegt direkt auf dem Weg nach Aarhus, Ulrike gibt die Lehrerin und unterrichtet uns in deutsch-däni­scher Geschichte. Danach ab nach Aarhus ins Ca­binn-Hotel Aar­hus Downtown. Leider sind auch die Zimmer so wie der Name des Hotels, so dass sich einige um ausreichenden Platz zum Schlafen sorgen. Lässt sich aber alles regeln und frisch geföhnt treffen wir uns alle im Aros-Museum zur Führung und Unterrichtung in moderner Kunst. Das geschlachtete Pferd in einzelnen Glasbehältern in einem großen hinterletzten Regal verwirrt alle. Kunst? Kunst!

Spätestens beim Rundgang in dem regenbogenfarbigen Kreis auf dem Dach des Museums sind alle überzeugt. Im Museumscafé gemeinsames Essen und ab in den Großstadtdschungel.

Ruderer in den Bergen

Silkeborg liegt ca. 40km westlich von Aarhus. Dort geht die dänische Seenplatte wieder in die Gudenau Richtung Norden über. Südlich von Silkeborg entwickelt sich eine tolle Seenlandschaft, gekrönt von dem Himmelbjerg, der „dänische Zugspitze“. Dort wollten wir auch hin und einige machen einen Ausflug auf den „Gipfel“. Ein schöner Tag in toller Umgebung.

Abends gemeinsames Abendessen in dem empfehlenswerten Restaurant „den lille Kro“ und danach ?!?

Der letzte Tag

Am letzten Tag versuchen wir uns noch an der Gudenau Richtung Norden und müssen dafür in Silkeborg durch eine etwas abenteuerliche Schleuse. Im Oberlauf ist niemand, wir sind fast allein! Bald wissen wir auch warum, die Gudenau entwickelt im Verlauf erhebliche Strömung, so dass wir bald umkehren müssen. Ein Badeaufenthalt am Mittag verschönert uns den Tag.

Abends sollen wir in den „Street Food Market“, eine Ansammlung von nicht mehr ganz so mobilen Essensständen in einer alten Fabrikhalle. Erstaunlich, was in Aarhus alles los ist. Vier unserer Damen haben sich vorher abgesetzt, weil sie anderweitig essen wollten. Kurz vor Mitternacht kommt der Anruf: „Wir sitzen hier mit vielen jungen Däninnen noch vor der Kneipe, wollt Ihr nach kommen?“

Wir wollten! Ein denkwürdiger Abend der Völkerverständigung!

Samstag geht es schon wieder nach Kiel zurück, wo wir abends mit den Teilnehmern des Skiff-Tages grillen, ein schöner Ausklang.

Dänemark hat sich von seiner besten Seite gezeigt, idyllisch und bilderbuchartig in Sonderborg und Silkeborg, modern und aufgeschlossen in der europäischen Kulturhauptstadt 2017 Aarhus.

Mange Takk Norbert vom DRG, vielen Dank nach Flensburg, mange Takk Sikeborg Roclub, mange Takk Danmark!

Claus Heinrich

Bilder von Pietro U.F. Andreoletti

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