Lübeck Regatta 2009

4. Mai 2009 | Von | Kategorie: Regatta

81. Lübeck Regatta am 2. und 3. Mai 2009

Junioren
Rona Schulz (16) qualifiziert sich für das erste Auswahlboot Schleswig Holstein

Mit einem dritten Platz im Ranglistenrennen hinter Frauke Birgel aus Ratzeburg und Paula Wesselmann aus Flensburg qualifizierte sich Rona Schulz vom Erstern Kieler Ruder-Club für den ersten Doppelvierer des Ruderverbands Schleswig Holstein.

Nachdem Sie bereits ihre stärkste Konkurrentin Anne Marie Kroll (Ratzeburg) im Vorrennen deutlich auf den zweiten Platz verweisen hatte, unterstrich Rona ihren Anspruch auf den begehrten Platz im Auswahlboot durch einen deutlichen und sauber herausgefahrenen dritten Platz vor Jessica Liebe aus Elmhorn. Auf der ersten Hälfte der 1000 Meter langen Strecke lag sie noch an vierter Stelle. »Darauf habe ich den ganze Winter hingearbeitet, aber ich weiß, dass ich auch weiter hart arbeiten muss, um den Platz zu verteidigen«, kommentierte die Schülerin des Gymnasiums Altenholz diesen Erfolg.

Im Doppelzweier der 15/16-jährigen Juniorinnen siegte Rona Schulz zusammen mit der Ranglisten-Ersten Frauke Birgel in einer Zeit von 3:45 Minuten vor ihren Partnerinnen aus dem Auswahl-Doppelvierer Paula Wesselmann (Flensburg) und Jessica Liebe, die nur eine gute Bootslänge hinter dem von Frederik Woltering (EKRC) trainierten Doppelzweier die Ziellinie passierten.

Das hohe Niveau dieser Juniorinnen aus Schleswig-Holstein wird durch den Vergleich mit dem fast zeitgleich gestartete Frauen-Doppelzweier unterstrichen, der mit 3:48 Minuten langsamer war als die vier Jahre jüngeren Ruderinnen.

Mehr eine Pflichtübung waren dann die Doppelvierer Rennen, die Rona zusammen mit Frauke Birgel (Ratzeburg), Paula Wesselmann (Flensburg), Jessica Liebe (Elmshorn) und Steuerfrau Hannah Brinker am Samstag und Sonntag mit deutlichem Vorsprung vor den weiteren Auswahlbooten gewann.

Masters
Bernd Klose mit drei Siegen erfolgreichster Teilnehmer

Bernd Klose (55) dominierte mit drei Siegen die Erfolge der Kieler Masterruderer auf der Lübecker Ruder-Regatta.

Zusammen mit dem ehemaligen Kieler Ulf Schröder (jetzt Lübecker Ruder-Klub) siegte Bernd Klose am Samstag im Doppelzweier der Altersgruppe D (50 Jahre) deutlich vor den Gegnern aus Neumünster und einer Renngemeinschaft aus Meppen und Ratzburg. »Wir waren gespannt auf unser erstes Rennen, da wir ja noch nie zusammen im Boot gesessen hatten – aber es lief gleich von Beginn an und da ist noch mehr drin«, fasste Bernd Klose das Rennen zusammen.

Zusammen mit seinen Kameraden vom Erster Kieler Ruder-Club Harald Schulz (50) und Rolf Zumeggen (51) siegte Bernd am Samstag im »Senatsachter« der Freien und Hansestadt Lübeck in Renngemeinschaft mit Ruderern aus Hamburg und Lauenburg gegen den Ruderklub Flensburg in einer für die Altergruppe (MDA 55 Jahre) relativ schnellen Zeit von 3:12 Minuten. Gleich vom Start weg konnte sich die Mannschaft um den Kieler Schlagmann Harald Schulz vom Flensburger Boot lösen und baute dann, nachdem der erwartete starke Zwischenspurt der Flensburger bei 500 Metern abgewehrt wurde, den Abstand mit einer 34er Schlagzahl auf über acht Sekunden bis in das Ziel aus.

Den letzten Sieg erruderte Bernd Klose schließlich am Sonntag im Ehrenpreis um den Hansa-Achter (MDA 43 Jahre) vor der RG Hansa Hamburg zusammen mit Ruderern vom Lübecker Ruder-Klub und Dirk Lördemann von der RG Germania Kiel.

Gaby Schulz (45) siegte an beiden Tagen mit ihrer neuen Partnerin Britta Hirschauer vom Nordschleswigschen Ruderverband im Frauen-Doppelzweier C deutlich vor den Gegnern aus Meppen und dem starken Zweier vom Sorø Roklub aus Dänemark. »Wir wollten es schon im letzen Jahr einmal zusammenfahren. Aber irgendwie hatte das nie geklappt, dass wir jetzt auf Anhieb so schnell sind, war nicht zu erwarten«, betonten beide Ruderinnen nach diesem überraschenden Doppelerfolg.

Harald Schulz

Frauen
Claudia Mack gewinnt mit einer starken Leistung drei von vier Rennen, Anne Gingrich hat einen Einstand nach Maß.

Claudia Mack war zum Testen nach Lübeck gefahren. Neue Renntaktiken, selbstbewusstes Auftreten, technischen Umsetzung der neuen Schlagstruktur unter extrem hohen Schlagfrequenzen und der neue Zweier mit Anne Gingrich stellten hohe Anforderungen an die Leichtgewichtssportlerin. Im Einer, wie auch im Zweier war die Leichtgewichtsbootsklasse nicht ausgeschrieben und so lag sie in allen Rennen bei den Schwergewichten am Start. Der neu formierte Zweier mit Anne Gingrich, 2006 noch für den DRC Hannover deutsche Meisterin im U19 Leichtgewichts-Einer, wurde erstmals im Rennen getestet. Der Neuzugang erwies sich als echter Glücksgriff. Im ersten gemeinsamen Rennen beeindruckten beide Ruderinnen mit einem starken physischen Auftritt gegen die Konkurrentinnen aus Eutin, Lübeck und Hamburg und wurden auf Anhieb knapp Zweite hinter dem Lübecker Zweier mit Johanna Brast und Melanie Hansen, der U23-Vizelweltmeisterin in dieser Bootsklasse von 2006. Am zweiten Tag legten beide erstmals gemeinsam am Siegersteg an. »Ich kann von Anne noch unglaublich viel lernen«, so Claudia Mack in ihrem Fazit. Auch Anne zeigt sich beeindruckt von der Physis der Partnerin. »Ein guter Einstieg – das passt schon auf Anhieb ganz gut«, fand auch Trainer Hauke Hinz, »da gibt es allerdings auch noch viele Reserven, die wir im Laufe der Saison noch besser nutzen müssen.«

Im Einer war mit Sarah Jürgensen eine dänische Leichtgewichtsruderin am Start, die im Winter auf dem Ergometer deutlich schnellere Zeiten abgeliefert hatte als Claudia. »Wir wollen mal testen, wie viel Druck Claudia nach dem überzeugendem Rennen in Münster tatsächlich machen kann und wie lange sie ein extrem hohes Tempo gehen kann«, so die Vorgabe von Hauke Hinz. Nach einem relativ schwachen Start lagen im ersten Rennen fast alle Gegnerinnen nach 200 Meter vor Claudia. Doch der konstant hohen Schlagzahl von 34 Schlägen pro Minute waren die Gegnerinnen nicht gewachsen. Der erste Zwischenspurt bei 400 Meter trennte das Feld bereits. Bei 500 Meter hieß es an der Spitze Mack gegen Jürgensen. Nach dem zweiten Zwischenspurt bei 600 Meter konnte Sarah Jürgensen das Tempo nicht mehr halten und wurde letztlich im Endspurt noch von einer weiteren Dänin überholt, während Claudia einem ungefährdeten Sieg entgegen fuhr. Im Sonntagsrennen hieß es nicht nur die Gegnerinnen des Vortages erneut zu besiegen, sondern auch noch die Siegerin des anderen Laufes, Zweiergegnerin Johanna Brast (Lübecker FRG) herauszufordern. Wieder war das Boot aus Kiel am Start den Konkurrentinnen unterlegen, mit einem unglaublich hohen Tempo war das Rennen bei 500 Meter wieder völlig offen. Vier Boote überquerten die Hälfte der Strecke innerhalb von einer Länge. Und wieder konnte Claudia im Spurt das Tempo nochmals steigern und sich absetzen. Brast gegen Mack hieß es dieses Mal vor dem Endspurt, den die Ruderin vom Ersten Kieler Ruder-Club eindeutig für sich entschied und damit den Wanderpreis im Frauen-Einer entgegen nehmen konnte.

In Bremen warten nun sowohl im Einer, wie auch im Zweier sehr starke Gegnerinnen auf die beiden Leichtgewichte. »Hier wird sich zeigen, wie groß der Abstand zur deutschen Spitze derzeit noch ist. Ich hoffe, wir können zumindest auf der ersten Streckenhälfte den Druck machen, der die Konkurrenz dann auch herausfordert und zum Reagieren zwingt«, so die Hoffnung des Trainers.

Bilder von Hauke Hinz

Lübecker Regatta-Verein
Bilder der Regatta von Torsten Lohf, Lübecker Ruder-Klub
Ergebnisse (pdf, 222 kB)

Hinterlassen Sie einen Kommentar