Schrecksekunde auf der 8 km Langstrecke in Fürstenwalde am 8. April 2017
Ob ich Lust hätte in Fürstenwalde zu starten fragte mich Ulf Beck? Auf dieser Regatta war ich noch nie, von dem Ort habe ich schon `mal was gehört, wusste aber nicht wo der lag, bekam das dann aber nach 5 Stunden Anfahrt mit. Die Spree habe ich mir viel enger und vor allem ohne Berufschifffahrt vorgestellt.
Wir sind mehr oder weniger auf Verdacht hingefahren, nachdem unsere Nachmeldung per Mail nicht bestätigt wurde. Ulf ist in Fürstenwalde ja bestens „vernetzt“, das Regattateam entsprechend hilfsbereit und sogar die Nachmeldegebühr wurde uns erlassen. Wir hatten zwei echte Gegner im MM2xF, dann startete noch je eine C- und D-Crew. Eine G-Mannschaft hatte zwar gemeldet, erschien aber nicht am Start und so mussten wir 4 Minuten bis zum Start warten, normaler Rennabstand wären 2 Minuten gewesen.
Der Start gelang wunderbar und mit flottem Tempo und ruhigem 27/28er Schlag jagten wir dem Feld bei leichtem Schiebewind hinterher. Vorgenommen hatten wir uns eine 32 Minuten Zeit auf der Strecke, zzgl. 1 Minute Verlust bei der Wendeboje, also insgesamt eine Zeit um knapp 33 Minuten. Die Wendemarke erreichten wir in 15:48 Minuten, wir fuhren diese zu spitz an, sodass hier Zeit bei der zweimal 90 Grad-Wende verloren ging. Erfreulich war, dass wir gleich nach der Wende das vor uns gestartete Boot überholen konnten. Bis jetzt lief alles wie geplant, wir fühlten uns super, allerdings sorgte jetzt der Gegenwind dafür, dass die 500 m-Zeiten laut meinem GPS-Messgerät über 2 Minuten/500 m lagen. Also Schlagzahl erhöhen. Ich fahre ja mit Rückspiegel und Ulf hat sich dementsprechend auf mich und meine Steuerkünste verlassen. Dann tauchten plötzlich Äste und Felsbrocken der Uferbefestigung neben uns auf, die Steuerbordskulls verfingen sich in den Büschen und wir lagen fest. Alles Fluchen half nichts, wir mussten uns erst vom Ufer freimachen, zum Glück war dem Boot nichts passiert und dann begann eine Aufholjagd. Den nächsten Kilometer legten wir mit einer 32er Schlagzahl zurück und waren dann sehr froh, als wir nach 33:42 Minuten die Ziellinie passieren konnten. Unser selbst gestecktes Ziel hatten wir wohl verpasst.
Die Rennergebnisse an der Anschlagtafel bestätigten dies. Die Boote in unserer Altersklasse waren 4 bzw. 7 Minuten langsamer als wir, ebenso das Boot der C-Mannschaft, das D-Boot mit Christoph Galandi war jedoch 31 Sekunden schneller – ganz klar, ich hatte es „versemmelt“. Die Getränke gingen dann zu meinen Lasten…
Jogi (Georg Moll)