Eine unglaubliche Saison laeuft

8. Juni 2022 | Von | Kategorie: Regatta, Team, Fun und Spirit - das sind wir die EKRC-Jugend

Bereits im vergangenen Jahr hatte es sich abgezeichnet – die jahrelange unermüdliche Arbeit unserer Topsportler zahlt sich aus. Nach den guten Ergebnissen der Kader-Langstrecke in Dortmund im vergangenen Dezember starteten Helene Schernus, Finja Rothhardt, Ronya Elles, Laurenz Bury, Oskar Kroglowski und Melvin Müller-Ruchholtz mit großen Ambitionen ins winterliche Training der physiologischen Basis der Saison. Nicht immer einfach und oft von Schweiß und Entbehrungen geprägt, bauten alle ihre Möglichkeiten weiter erfolgreich aus und empfahlen sich über die winterlichen Testmaßnahmen für die Teilnahme an den Wintertrainingslagern des DRV. Wochenlang verbrachten Melvin, Oskar und Ronya in Portugal, Spanien und Italien um zu rudern und so die Ausgangsbasis für die Kaderüberprüfungen des Frühlings zu legen. Nicht ganz so viel Glück hatte Mark-Leon Neumann-Neurode, der nach Komplikationen einer Impfung bis Ostern nicht mehr strukturiert trainieren konnte und so den Anschluss verlor. Leider musste auch Melvin aus gesundheitlichen Gründen diese Saison beenden, bevor sie richtig begonnen hatte.  

Für alle anderen liefen die ersten Überprüfungen in Leipzig und Krefeld fast nach Plan. Helene gewann mit ihrer Partnerin aus Lübeck im Leichtgewichts-Frauenzweier die Deutsche Meisterschaft in Krefeld. Oskar und Finja platzierten sich jeweils auf allen Testmaßnahmen unter den Top 8 ihrer Altersklasse. Dies ist insofern entscheidend, als dass 8 Plätze für die U23-Weltmeisterschaft zur Verfügung stehen. Ronya platzierte sich jeweils im Feld der besten 14 und sicherte sich lange den Startplatz zur U23-Europameisterschaft und auch für Laurenz Bury sah es lange so aus, dass die U19-Weltmeristerschaft im Junioren-Zweier erreichbar sein könnte.

Die internationalen Regatten in München (Junioren) und in Essen bestätigten in allen getesteten Kombinationen das Potential unserer Sportler. Egal mit welchen anderen Sportlern unsere Ruderer in die Zweier gesetzt wurden, immer gab es passende Ergebnisse. 

Am vergangenen Wochenende stand nun die letzte Kleinbootüberprüfung mit Rangliste an. Ausgefahren wurde sie in Hamburg, das sich wie üblich bei typisch norddeutschen Bedingungen präsentierte. Wellen mit Schaumkronen machten das Rudern bisweilen zur Glückssache. Da das Ausscheidungssystem aber Fehlern keine zweite Chance lässt, rutschte Ronya mit ihrer Partnerin aus Verden nur in den C-Lauf und damit aus den entscheidenden Plätzen um die Setzliste zur Europameisterschaft heraus. Finja konnte die Rangliste mit einem sensationellen zweiten Platz beenden und auch Oskar kam als 4. mit einem tollen Ergebnis ins Ziel, bei dem sicher noch etwas mehr drin gewesen wäre. 

Im Anschluss wurden aus dem Ranking von den Bundestrainern Boote zur internationalen Regatta in Ratzeburg besetzt. Hier bestätigte Finja ihre tolle Form und sicherte sich die beiden Tagessiege im Leichtgewichts-Doppelzweier mit ihrer nun vermutlich endgültigen Partnerin Rieke Hülsen aus Otterndorf. Oskar kam an beiden Tagen mit noch wechselnden Partnern auch jeweils unter den besten drei Booten ins Ziel. Im Leichtgewichts-Doppelvierer fuhr er schließlich einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg ein. Ronya konnte mit Charlotte und zwei Ruderinnen aus Rostock und Speyer zeigen, dass sie die Ambitionen auf die Europameisterschaft noch nicht begraben hat, und sicherte sich sowohl im Vierer ohne Steuerfrau, als auch im Vierer mit Steuerfrau die Teilnahme im Finale und einen Platz in Schlagweite zur Deutschen Elite. Helene musste sich erstmals einer Kombination aus NRW geschlagen geben, befindet sich aber weiter auf Kurs eines Einsatzes in der Nationalmannschaft des DRV. Für Finja spricht nun vieles dafür, dass nicht nur die Deutsche Jahrgangsmeisterschaft (DJM) Ende Juni im Leichtgewichts-Doppelzweier das Ziel ist. Bei Oskar läuft alles auf einen Leichtgewichts-Doppelvierer zum DJM und WM hinaus. Ronya muss sich mit sehr überzeugenden Leistungen auf der DJM wieder in die Listen zur Besetzung der Europameisterschaft hinein fahren. Viel hängt jetzt von den Partnerinnen für einen Vierer mit Steuerfrau und dem Wohlwollen der Bundestrainer ab. 

Auch Laurenz trat mit seinem Partner Teo Tassa aus Ratzeburg bei der Rangliste der Junioren an. Nach einem tollen zweiten Platz im Vorlauf bekam Laurenz im Zwischenlauf ab 500m kaum noch Luft. Ein rauer, schmerzender Hals entpuppte sich als Kehlkopfschwellung und behinderte das Rudern derart, dass das Rennen nicht nur mit Platz 6 beendet wurde und somit kein Platz zur WM-Nominierung erreicht wurde, sondern die Regatta ganz beendet werden musste. Eine WM-Qualifikation ist nun nur noch über die Direktqualifikation mit dem Deutschen Meistertitel möglich. 

Leistungssport ist hart und unerbittlich. Die Abhängigkeit von äußeren Bedingungen, der permanenten Gesundheit und Leistungsfähigkeit ist bisweilen dramatisch und bitter. Dennoch könnte dieses Jahr am Ende zu einem der erfolgreichsten Jahre in der Clubgeschichte zählen.                

Ich drücke natürlich allen meinen Sportlerinnen und Sportlern weiter ganz fest die Daumen und glaube an die Nominierungschancen für alle. Ihre habt außerordentliche Leistungen erbracht und schon das ist aller Ehren wert.     

Hauke Bartram

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