Wo es sich wie „Ende“ anfühlt ist noch lange nicht „Ende“
Am 1. und 2. Juni 2013 fand in Werder/Havel das DRV-Masters-Championat der Ruderer statt. Bei stürmischen Bedingungen, die den Aktiven ihre gesamte Routine und Kraft abverlangten, konnten die Kieler Ruderer Ingmar Schulz, Ulf Beck und Gaby Schulz hervorragende Ergebnisse erzielen. Bei dem Championat traf Deutschlands Elite im Mastersrudern aufeinander, da diese Regatta für alle Teilnehmer eine Standortbestimmung auf dem Weg zur Teilnahme an den im September stattfindenden World Rowing Masters Regatta im italienischen Varese ist.
Ingmar Schulz hatte sich für Werder viel vorgenommen und sich auf Starts ausschließlich im Doppelvierer konzentriert. Im Doppelvierer A (Mindestalter 27) und B (Durchschnittsalter 36) startete er mit seinen Hamburger Jungs von Hanseat und Wandsbek. Sie waren schnell, aber für den Sieg nicht schnell genug und erreichten die Plätze zwei und drei. Die Latte für den Sieg liegt schon hoch. In Werder waren kaum neue Gesichter zu sehen, sondern meistens die altbekannten Seriensieger der vergangenen Jahre. Im Doppelvierer C (Durchschnittalter 43) startete er dann mit Limburg und Frankfurt. In diesem Rennen wurde sie ebenfalls Zweite.
Ulf Beck hat die Regatta mit der Urlaubsanreise nach Italien verbunden und kennt irgendwie kein Wetter. Sein Outfit besteht jahreszeitenübergreifend aus EKRC-Einteiler in modischer Kombination mit Clubjackett. Auf dem Wasser ruderte Ulf mit Ernst Pawlowski (Gießen) im Doppelzweier E (Durchschnittsalter 55) in der Rangliste zu Silber. Im Masters Einer D (Durchschnittsalter 50) gewann Ulf das Vorrennen und wurde später Dritter der Rangliste.
Gaby Schulz fuhr bei sechs Starts drei Siege ein sowie drei zweite Plätze ein. Sie siegte souverän in der deutschen Rangliste der Frauen Doppelzweier C und holte Silber im Ranglisten Doppelzweier B mit ihrer Frankfurter Partnerin Sybille Roller. Am Samstag war das vierte. Rennen, der Doppelvierer C auch das Härteste. Von vornherein war klar, dass zwischen dem Doppelzweier B Finale und dem Start des Doppelvierer C nur 30 Minuten liegen würden. Gerade genug, um die Boote zu tauschen und wieder zum Start hochzufahren. Nach dem Start in Führung liegend, rissen die schwierigen Bedingungen der Schlagfrau Sybille Roller die Skulls buchstäblich aus der Hand und die Mannschaft musste kurz innehalten, damit sie sich neu sortieren konnte. Diese Aktion hatte einen Adrenalinstoss bei der Mannschaft mit Brigitte Huhn (Hamburg) und Manuela Damm (Offenbach) ausgelöst Das Feld war mittlerweile enteilt und sie sind wie entfesselt hinterher gestürmt. Im Ziel war es dann eine Sekunde auf das siegreiche Boot und die Mannschaft um die Erfahrung reicher, wo es sich wie „Ende“ anfühlt noch lange nicht „Ende“ ist. Die beiden Achter B und C rundeten mit einem Sieg und einem zweiten Platz ein anstrengendes und hinterher betrachtet, schönes Wochenende ab.
Gaby Schulz