Die süßen Früchte von Werder
Die Früchte durfte ich wieder einmal genießen auf dem Master Championat in Werder an der Havel. Werder, die Stadt mit dem nördlichsten Weinberg samt Winzer und Strausenwirtschaft, eingebettet in Obstplantagen und Gemüseanbau, umrahmt von der Havel, liegt zwischen der kleinen Stadt und der wunderschönen Altstadtinsel eingebettet die Regattastrecke mit Albanosystem. Die Bahnen sind also durch Boienketten getrennt. Die Stadt, bekannt durch Ihr Obstblütenfest und den kräftig nach Frucht riechenden Tomaten Ketchup lädt seit Jahren zu einer Regatta der besonderen Art. Sonst gerne durch Besucher beschlagnahmt, wird die Altstadtinsel für den Verkehr gesperrt und ist nur für Ruderer zugänglich.
Die vielen Boote liegen auf einer kleinen Wiese, direkt in der Altstadt, zwischen Wohnhäusern und Regattastecke. Schon vor Jahren, als die Stadt noch dem Verfall preis gegeben war, viel mir die überaus freundliche Aufnahme des Werder Regattavereins auf. So ist es dort Tradition, das die süßen Früchte in Form von Werder Marmelade oder Werder Ketchup auf der Regatta verteilt werden. Doch werden diese Früchte nicht jedem zuteil. Man muss sich schon etwas mühen, denn an den Früchten darf nur derjenige sich laben, der am Siegersteg angelegt und einen Radaddel von ausgewählten Damen umgehängt bekommt. Sozusagen als Dreingabe. Beseelt durch die Süße der Früchte (die ja mehreren zuteil wurden) wähnt man sich der Schöpfungsgeschichte. Auch dort gab es Früchte, Schlangen und all solche schönen Dinge. In Erinnerung an die süßen Früchte hatte ich wieder ein tolles Wochenende in Werder. Ach, bevor ich schließe, Ingmar und ich durften an den Früchten laben.
Bis demnächst Euer Ulf Beck