-Langstreckenregatta am 22.04.2017 unter erschwerten Bedingungen-
Die Dove-Elbe-Rally stellt für die Masters-Ruderer traditionell den offiziellen Saisonauftakt dar.
In diesem Jahr wurde die über 13 km führende Langstreckenregatta sehr vom Wetter geprägt, insbesondere vom starken Westwind sowie auch begleitet von Regen und Hagelschauern. Dass zwischendurch auch noch der eine oder andere Sonnenstrahl zu sehen war, geriet schon fast zur Nebensache.
Der Wind aus West veranlasste die Veranstalter dann auch zur Verschiebung der Wendemarke von der Regattabahn Allermöhe zu einer Stelle vor der Fußgängerbrücke. Alles andere hätte zahlreiche Boote doch arg in Seenot geraten lassen und die Ruderer freuten sich nach der langen Gegenwind-Strecke sehr über die kleine Verkürzung.
Vom EKRC ist eine zahlenmäßig recht große Masters-Gruppe in Bergedorf an den Start gegangen und hat sich hier hervorragend präsentiert.
Den Beginn der Erfolgsserie machte der Achter um Schlagmann Harald Schulz und Steuermann Jörk Schüssler, der mit Ersatz auf vier Plätzen sein Rennen im 8+ GIG der Altersklasse G (d.h. Ü65!) gewinnen konnten.
Als nächstes Boot des EKRC machte sich Dieter Leptien mit seiner Crew, bestehend aus Stefan von Weydenberg, Arne Kassbaum, Siegfried Schürmann und Steuerfrau Emma Gauch auf die Langstrecke im Masters Männer Doppelvierer 4x+GIG der Altersklasse E (55 Jahre Mannschaftsdurchschnitt). Das persönlich gesteckte Ziel war nicht nur der Sieg in diesem Rennen, sondern auch noch schneller zu sein als der EKRC-Vierer der Altersklasse F. Beides ist ihnen gelungen, denn in der hervorragenden Zeit von 54:35 Minuten waren sie nicht nur 26 Sekunden schneller als die hauseigene (ältere) Konkurrenz, sondern sind auch von allen gestarteten Masters-Männer-Doppelvierern das insgesamt zweitschnellste Boot gewesen.
Direkt danach reihte sich der Riemen-Vierer als sogenannter Ärztevierer mit Polizeiverstärkung in die Siegerliste ein. Zwar ohne Gegner unterwegs, durften Matthias Böhm, Jürgen Kleeberg, Alexander Clavier, Bernhard Kaczenski und Steuermann Olaf Lenz aber auch ein Radaddel mit nach Hause nehmen.
Dann kam bereits der erwähnte Masters-Männervierer der Altersklasse F, auch Lazarett-Vierer genannt, bestehend aus Claus Höppner, Bernd Klose, Frank Vobbe, Rolf Zumegen und Steuermann Karl-Heinrich Brand. Geprägt von Rücken, Erkältung, Schulter, Knie und Archilles-Sehne (was kann man sonst noch anführen??) schlug man sich recht achtbar in 55:01 Minuten zum Sieg in diesem Rennen, zwar besagte 26 Sekunden langsamer als die E-Masters, aber immerhin schneller als der Schulz-Achter.
Susan Arndt hatte sich für den Masters-Frauen-Doppelvierer Altersklasse B/C Verstärkung aus Dänemark ins Boot geholt. Gesteuert von Sabine Gödtel kämpften sie tapfer, mussten mit ansehen, dass die siegreiche Mannschaft aus Hamburg offenbar nicht die Wendeboje umrundete und kamen somit leider nur zum zweiten Platz. Der nachher erfolgte Protest lief auch leider ins Leere.
Besser lief es dann bei den „älteren Frauen“, nämlich in der Altersklasse E. Hier konnte Gaby Schulz leider wegen einer Verletzung selbst nicht mit rudern, ließ es sich aber nicht nehmen, „ihre“ Mannschaft zu steuern. Für Gaby ruderte dann Karin Kolbe vom LFRK. Da auch noch ihre langjährige Mitruderin Silke Franck von Hansa Hamburg kurzfristig ausfiel, sprang Ulrike Zumegen, deren Vierer mal wieder krankheitsbedingt nicht starten konnte, dafür ein. So ergab sich eine Renngemeinschaft aus EKRC, WSV Offenbach Bürgel, Lübecker Frauen Ruder-Klub und dem nordschleswigschen Ruderverband. Die Damen beendeten das Rennen als schnellstes Boot aller Frauen-Masters-Doppelvierer mit einem weiteren Sieg für den EKRC.
Der Mixed-Doppelvierer der Altersklasse E um Ulf Beck übernahm nach der Zieldurchfahrt der Damen das Boot und die Steuerfrau Gaby Schulz gleich mit. Ein Einzelbericht über die glorreichen Leistungen dieser Mannschaft aus der Feder von Ernst Pawlowsky folgt. Da möchte ich nicht vorgreifen, außer, dass das Rennen in einer tollen Zeit mit dem ersten Platz beendet wurde. Man hörte nach dem Rennen heraus, dass Teile der Mannschaft noch erzogen werden müsse! Wie auch immer, Gaby hatte nach mittlerweile mehr als zwei Stunden auf dem Steuersitz bei Hagel, Regen und teilweisem Sonnenschein die Nase dann auch gestrichen voll. Aber immerhin hat sie als einzige an diesem Tag zwei Siege errungen.
Das gute EKRC-Ergebnis wurde zum Schluss noch abgerundet durch den Sieg von Georg Moll im Mixed-Doppelvierer der Altersklasse F mit seiner Renngemeinschaft aus Schwerin, LFRK, Crefelder RC und EKRC.
Das Gesamtergebnis kann sich aus EKRC-Sicht wirklich sehen lassen und lässt auf eine spannende Saison hoffen.
In diesem Sinne, weiterhin viel Erfolg
Rolf Zumegen
Nachfolgend der Text von Ernst Pawlowsky aus Giessen, der zusammen mit Ulf Beck und Stfr. Gaby Schulz, den Mixed Doppelvierer, der Altersklasse E gewann.
Die Langstreckenregatta in Hamburg Bergedorf über 13 km mit Wende ist für den Hassianer Ernst Pawlowsky und seine Mannschaft inzwischen eine besondere Herausforderung. Die mixed-Mannschaft mit Schlagmann Ulf Beck vom Ersten Kieler RC, Sabine Chavez von der Kettwiger RG und Annette Bauer vom RaB Essen war in den letzten 3 Jahren jeweils schnellster mixed-Gig-Doppelvierer über alle Altersklassen, und das sollte natürlich auch in 2017 so bleiben.
Leider fiel Annette Bauer durch eine Unfallverletzung aus, doch Roswitha Wolken vom WSV Meppen sprang kurzfristig ein und als Steuerfrau konnte Gaby Schulz, ebenfalls EKRC, gewonnen werden.
Dazu kam, daß einer der härtesten Rivalen, der in 2016 noch eine Altersklasse jünger startete und dort gewann ( wenn auch mit etwas langsamerer Zeit ), in 2017 ebenfalls in die Altersklasse E ( Mindestdurchschnittsalter 55 Jahre ) aufgestiegen war, so daß es nur einen Sieger geben konnte.
Von der Witterung wurde die Regatta in 2017 nicht verwöhnt: typisches Aprilwetter mit Sonne, Wolken und Regen sowie Sturmböen bis zu 60 km/h erschwerten den RuderernInnen und besonders den Steuerleuten, die sich sehr warm anziehen mußten, das Leben.
Entsprechend hoch waren sowohl die Anspannung als auch die Motivation, wie die Mannschaft ins Rennen ging. Ohne unmittelbaren Kontakt zum Hauptgegner ging es die ersten 6,5 km überwiegend gegen den Wind über die Strecke, eine kräftezehrende und manchmal recht wellige Angelegenheit. Etwas Zeit verlor man noch bei der Wende, weil nicht nur die Wendeboje umrundet werden mußte, sondern mit größerem Bogen gleichzeitig ein langsameres Boot, welches die Wende nur mühsam schaffte. Dafür hatte man auf dem Rückweg dann Schiebewind, und unterstützt durch die Ansagen der kompetenten Steuerfrau wurden die letzten Kräfte mobilisiert.
Dann hieß es warten. Zusammen mit den Konkurrenten genoß man Kaffee, Kuchen oder auch Bier und Würstchen in freundschaftlicher Atmosphäre bis zur Siegerehrung.
Endlich die Erlösung von der Anspannung: mit 39 Sekunden Vorsprung hatte Die Mannschaft um Ernst auch in 2017 erneut den Bugball vorne und blieb ebenfalls wieder schnellste mixed-Mannschaft über alle Altersklassen.