Ein kleines Freibad gleich neben dem Kanal, wo wir die Boote auf einem kleinen Campingplatz für die Freitagnacht lagern lädt zum Schwimmen ein, das Wetter nicht. Wir fahren zur Pension Lindeneck nach Lüdz. Gleich gegenüber der Großversorger des heutigen Abend, die Brauerei vom Lüdzer Bier. Alle 17 Teilnehmer finden abends unter dem Dach eines Pavillon im Garten der Pension Platz, der den Regen abhält.
Jens Paustian springt dann irgendwann auf: Meine Hose ist nass! Das kommt vom vielen Schwarzbier – Hanno Vollert. Nein das Wasser findet seinen Weg in die Polster, die Regenrinne fehlt hier – Christina Dunsing.
Nach dem Frühstück wird gelost, denn im Gegensatz zur Zimmerverteilung ist im Boot die Geschlechtertrennung aufgehoben. Am Campingplatz angekommen per PKW muss Andrea Suhr erst einmal dem Drachen einen Kuss geben, bevor der „Geschnitzte“ die Boote freigibt.
Die grüne Hölle an den Uferseiten zieht dann an uns vorüber mit allen erdenklichen Bäumen, Schilfen, Seerosen. Mit geschlossen Augen wird das Rudern zur Meditation. Vor der ersten Schleuse freut sich Ulrike Kerscher über Kekse und Haribo. In der Schleuse wundert sich Dieter Petersen, über den EKRC Stander: Die ist aber frisch gebügelt! Michael: Das ist eine Flagge! Die Fahne trägst du heute Abend vor dir her.
Stunden später gibt es etwas Herzhaftes, organisiert von Claus Rieken, der das „Buslos“ zog. Der Appetit groß, der Regen hört auf. Gestärkt rudern wir von einem Gewitter weg, denk Jan Gruber, aber es holt alle ein und Uwe Johansen mahnt aus furchtbarer Erfahrung zum Verweilen bei Blitz und Donner unter einem Baum. Die Sonne lässt uns alle danach aufwärmen und wir erreichen Lüdz, nass und gut gelaunt.
Michael Böhmer, der Chef unserer Truppe, meint wir sollen an der Slipanlage an Land. Der Rat wird nur von einem Boot befolgt, während die anderen meutern und ihre Boote über die Steganlage auf das Land ziehen, wo die ganz harten Wassersportler im Zelt campieren. Bestaunt werden wir von den Superweicheiern, den Motorbootfahrern, die uns ständig verfolgen, weil sie die gleiche Geschwindigkeit fahren müssen.
Wir spazieren zur Pension – entscheiden Sonja Ebury, Ulrike Möhlmann und Hildegard Hohmann. In der Abendsonne, bei dampfendem Straßen ein kluge Wahl. Die „nasse Hose Fraktion“ darf den Bus nehmen. Das Dörfchen ist wie elektrisiert und aufgeladen, heute gibt es eine Entscheidung.
Helga Puschendorf entschuldigt sich im Namen aller für die Verspätung beim Wirt der Pension. Die deutsche Fußballnationalmannschaft fängt trotzdem pünktlich an und Bernd Vobbe entpuppt sich als ihr lautester Mitspieler aus der Ferne. Dank ihm und seinem Gebrüll sind wir ein Runde weiter und lieben wieder Spagetti.
Am Morgen opfert sich Frank Engler für den Bus und fährt ihn sicher nach Plauen. Bernd Rabe darf im schnellsten Boot sitzen und will nicht steuern: Hat also den Ruderpreis für unendliches Rudern gewonnen und einen Platz für die nächste Galeerenfahrt sicher. Bei der Durchfahrt von Plauen zur Marina wird unsere hübsche blaue Bootsparade, mit den gebügelten Fahnen, nein Flaggen… von den Sonntagsspaziergängern auf der Promenade bewundert und wir fühlen uns alle wie die Nationalspieler des gestrigen Abend, stolz, glücklich und zufrieden am Ziel.
Jan Gruber
Köstlich!