Wir haben den langen Weg auf die andere Seite der Welt auf uns genommen um uns mit den weltbesten Coastal Ruderern zu messen. Im Vergleich zu unseren vorherigen Teilnahmen konnten wir beobachten, wie das Leistungsniveau merklich gestiegen ist. Coastal Rudern wird überall auf der Welt immer populärer. Das ist auch an den Teilnahmen von Nationen wie Amerikanisch-Samoa zu sehen die dort, mitten im Pazifik, gar keine andere Wahl als Coastal Rudern haben. Doch auch die Top-Nationen wie Italien, Spanien oder Monaco zeigen, dass sie die Latte weiter nach oben legen können.
Bei der starken Konkurrenz war es für unseren Vierer umso erfreulich, dass wir den 6. Platz aus dem Vorjahr halten konnten. Das sah nach dem Blick auf das Meldeergebnis alles andere als sicher aus. Doch Coastal Rudern ist auch immer mit einem unvorhersehbaren Element verbunden. Anders als auf der geraden 2000 m Flachwasserstrecke auf der alle Boote ungestört voneinander (im Idealfall) die gleichen Bedingungen haben, kommen beim Coastal Rudern so viele unvorhersehbare Faktoren dazu. Zeitstrafen, Kollisionen, plötzliche Wellenberge, gebrochen Skulls, verlorene Rollsitze, blockierte Wege, vermasselte Manöver, starke Windböen, sich ändernde Strömungen und natürlich die viel längere Distanz von 6 km. Diese Elemente lassen nicht nur der richtigen Rennstrategie noch viel mehr Bedeutung zukommen sondern erfordern auch die Fähigkeit, diese Strategie spontan im Rennen über den Haufen zu werfen und an die aktuelle Situation anzupassen. Wer kann denn vorhersehen, dass der Bugmann aus dem griechischen Boot nach 1,5 km von seinem Rollsitz fällt. Wer ahnt, dass die Kantonesen den Briten an der sechsten Boje von hinten ins Heck fahren? Und wer rechnet damit, dass das führende Boot wegen eines Fehlstarts und der damit verbundenen Zeitstrafe virtuell ganze zwei Minuten hinter der Spitze fährt?