Trainer C-Ausbildung 2013

31. Dezember 2013 | Von | Kategorie: Aktuell

Trainer C-Ausbildung des Ruderverbands Schleswig-Holstein

Im Herbst 2013 hat der Ruderverband Schleswig Holstein (RVSH) wieder eine Trainer C-Ausbildung angeboten. Nils Rothhardt und ich (Ulrike Zumegen) waren für den Ersten Kieler Ruder-Club und David Kerscher und Max Müller für den ORC Neptun Kiel (Ruderriege der Hebbelschule) dabei. Unter der Leitung von Andreas König haben wir gemeinsam mit 22 anderen Teilnehmern aus Schleswig Holstein, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg eine lehrreiche und unterhaltsame Zeit verbracht.

Nachdem ich die Teilnehmerliste gelesen hatte war mir ein wenig mulmig zumute, denn mir war schnell klar, dass meine Altersgruppe eher schwach vertreten sein würde. So war es dann auch. Ich war mit meinen 54 Jahren zusammen mit Gisela Kordes von Germania Kiel der Dinosaurier der Truppe. Wenn man mal ehrlich ist, hätten alle (vom Alter her) meine Kinder sein können. Das machte aber gar nichts. Wir sind schnell zu einer wirklich netten Truppe zusammengewachsen.

Voraussetzung für die Teilnahme in Ratzeburg war neben ausreichender Rudererfahrung noch eine 2-tägige Erste Hilfe-Ausbildung sowie ein Übungsleiter-Grundkurs, der entweder beim Landessportverband oder bei einem der Kreissportverbände absolviert werden konnte und an zwei Wochenenden von Freitag bis Sonntag stattfindet.

So vorbereitet konnten wir uns beim RVSH anmelden. An insgesamt vier Wochenenden im Oktober, November und Dezember diesen Jahres haben wir uns also auf den Weg nach Ratzeburg in die Ruderakademie gemacht und von Freitagabend bis Sonntagmittag mit dem Thema Rudern beschäftigt. Untergebracht waren wir in der Akademie, bzw. an zwei Wochenenden mussten einige in die benachbarten Herbergen ausweichen. Die Verpflegung war ausgezeichnet. Glücklicherweise haben wir nicht nur im Seminarraum gelernt. Ein Teil des Unterrichts wurde auch in praktischer Form durchgeführt, so dass wir die Möglichkeit hatten Aufwärmspiele, Stabilisationstraining, Beweglichkeits- und Krafttraining in der Halle zu erlernen und praktischerweise einen Teil der reichlich zugeführten Kalorien gleich wieder verbrennen.

Da die Teilnehmerschar aus Kiel ausgesprochen zahlreich war, hatte der Club den Clubbus zur Verfügung gestellt, der von Nils gesteuert, viele überwiegend jugendliche Ruderer nach Ratzeburg und zurück transportierte. Da das immer noch nicht reichte, bin ich zusätzlich mit meinem Auto gefahren und habe ebenfalls die Karre voll gehabt.

Gleich zu Beginn wurden wir in vier Gruppen aufgeteilt, die sich klangvolle Namen wie z. B. Fischgräten gegeben hatten. Diese Gruppen haben dann immer wieder gemeinsam Themen erarbeitet und vorgestellt und auch ein Teil der Prüfung am letzten Sonntag der Ausbildung wurde in diesen Gruppen absolviert.

Wir haben im Laufe der vier Wochenenden zahlreiche Themen behandelt und ich kann hier an dieser Stelle nur einen kurzen Überblick über einige Highlights geben. Grundsätzlich war es immer so, dass Andreas König am Freitag und am Sonntag das Programm mit uns bestritten hat, während am Sonnabend unterschiedliche Fachleute eingeladen wurden. Diese Mischung fand ich persönlich sehr gut und ich fand es prima, mal in direkten Kontakt mit dem Vorsitzenden des RVSH Reinhart Grahn oder dem Trainer des Ruderinternats Marc Swienty zu kommen und von ihnen zu lernen.

Am ersten Wochenende vom 25. bis 27. Oktober war es Reinhart Grahn der mit uns die Themen Rudertechnik und Anfängerausbildung behandelt hat. Es wurden unter Anderem sowohl verschiedene Trainingsmethoden als auch Checklisten zu jeder Phase der Ruderbewegung besprochen. Das Thema Sicherheit spielte ebenfalls eine große Rolle.

Am zweiten Wochenende vom 8. bis 10. November waren es Lars Koltermann (RVSH, Friedrichstadt) und Marc Swienty die uns mit der Trainingsplanung beschäftigt haben. Hier haben wir neben dem Erlernen von theoretischen Grundlagen auch die Möglichkeit gehabt selber Trainingspläne aufzustellen, zur Diskussion zu stellen und den Fachleuten „Löcher in den Bauch“ zu fragen.

Am dritten Wochenende vom 22. bis 24. November stand die Bewegung selber im Vordergrund. In der Halle näherten wir uns unter der Leitung des Physiotherapeuten Sebastian Schulz den Themen Stabilisations- und Beweglichkeitstraining. Hier ist mir noch einmal klargeworden, wie wichtig es ist neben der Kräftigung auch etwas für die Beweglichkeit und Stabilität zu tun. Das Verblüffende ist, dass man dafür gar nicht viel an Ausstattung braucht, nur ein paar Kleinigkeiten wie z. B. Matten und Bälle und die Bereitschaft es zu tun. Wer mag, kann mich gerne ansprechen. Ich zeige dann gerne ein paar Übungen zu diesen Themen. Dann war noch das Krafttraining mit Marc Swienty und Malte Glomp (Rudertrainer, Ratzeburg) ein zentrales Thema. Den praktischen Teil in der Halle habe ich leider versäumt, weil ich mich zusammen mit Nils, David und Max auf den Weg nach Kiel gemacht hatte um am Pellkartoffelessen teilzunehmen. Es war zwar etwas stressig mit der Zwischenfahrerei, aber wer beim Pellkartoffelessen dabei war wird es mir bestätigen: es hat sich gelohnt.

Das vierte Wochenende vom 6. bis 8. Dezember stand schon ganz im Zeichen der Prüfungen. Außerdem haben wir noch das Thema Boote trimmen angeleitet von Joachim Borgwardt (DRV-Bootsmeister, Ruderakademie Ratzeburg) behandelt. Unsere Prüfung bestand aus zwei Teilen. Der eine Teil bestand daraus, dass sich jeder Teilnehmer ein Projekt ausdenken sollte, dass seinem Heimatverein zugute kommt. Zu diesem Thema musste ein zweiseitiger Bericht geschrieben und ein Poster erstellt werden, dass am letzten Samstag des Lehrganges im Rahmen einer Vernissage ausgestellt wurde. Da kamen ganz unterschiedliche Projekte zustande. Das ging von der Organisation von Ausflügen, Wanderfahrten bis hin zur Konzeption eines neuen Kraftraumes. Ich hatte mir das Thema Krafttraining vorgenommen, aber hierbei den Blick mal ganz gezielt auf die Muskeln gerichtet, die beim Krafttraining auch gerne mal vernachlässigt werden, wie z. B. die Trizeps oder die Abduktoren. Mein eigens dafür erstelltes Poster werde ich gelegentlich im Fitnessraum aufhängen. An einem Freitagabend im neuen Jahr werden wir den Zirkel mal absolvieren. Natürlich freue ich mich jederzeit über Nachfragen zu dem Thema.

Der zweite Teil der Prüfung wurde zusammen mit der bereits oben erwähnten Gruppe bewältigt. Hier musste von jedem ein kleiner Vortag über eines der im Laufe des Lehrgangs behandelten Themen gehalten werden.

Darüber hinaus haben wir eine Fülle von Themen behandelt. Es ging um den Ehrenkodex und Sicherheit ebenso wie um Wanderfahrten, Zielgruppen im Verein, Aufwärmspiele, Öffentlichkeitsarbeit, Wettkampfregeln, Anti-Doping und, und, und … Alle Themen souverän moderiert von Andreas König. An dieser Stelle noch einmal herzlich Dank an Andreas für die lehrreiche Zeit und die tolle Organisation.

Am Sonntagmittag des letzten Wochenendes wurden uns dann die Trainer-C-Lizenzen feierlich übergeben. Alle 26 Teilnehmer haben bestanden. Ein schöner Moment, als Andreas mir die Lizenz aushändigte und der eigens zur Übergabe der Lizenzen anwesende Reinhart Grahn mir die Hand schüttelte, nachdem er vorher noch ein paar Worte zu der Bedeutung der Lizenz sagte.

Alles in Allem: es hat sich gelohnt. Immerhin waren es insgesamt sieben ganze Wochenenden, die wir dafür eingebracht haben. Für mich hieß das sechs Mal Tasche packen (Erste Hilfe war in Kiel) und Abschied nehmen von Rolf, der mich die ganze Zeit über liebevoll spöttelnd Trainerin i. A. (in Ausbildung) genannt hat und jetzt immer noch nicht weiß, wie er mich nach bestandener Prüfung nennen soll. Nicht zu vergessen, so ganz kostenlos war es dann auch nicht. Immerhin mussten insgesamt 350 € an Lehrgangsgebühren und zusätzlich Fahrkosten berappt werden, die in der Regel von den Vereinen übernommen wurden, was bei mir allerdings nicht zutrifft.

Ich freue mich darauf, mein frisch erworbenes, bzw. aufgefrischtes Wissen in Zukunft an den Mann bzw. an die Frau zu bringen und wünsche euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr

Eure Ulrike Zumegen

Bericht auf rish.de

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