Das Pellkartoffelessen ist „das“ gesellschaftliche Ereignis im EKRC und war auch in diesem Jahr ein sehr würdiger Rahmen für die Ehrung der Jubilare, unserer Leistungssportler, Trainer und deren sportlicher Erfolge der vergangenen Saison und mit über 140 Teilnehmern wieder ausgebucht.
Viele haben dabei mitgewirkt – im Hintergrund oder vorn auf der Bühne – ihnen allen gebührt unser Dank für eine sehr gelungene Veranstaltung, allen voran unserer Festwartin Anne, die mit frischem Wind aber Gespür für Tradition und Stil die Fäden in der Hand hatte natürlich unserem Ökonom Nico und seinem Team, welche uns locker aber souverän und professionell bewirteten.
Ich habe seit 1977 kein Pellkartoffelessen versäumt – selbst im Coronajahr nicht (vgl. hierzu Clubnachrichten 4/2000) und viele Siegesfeiern auch bei anderen Ruder-Vereinen, bei denen ich Mitglied bin, oder mit denen ich in Renngemeinschaft gewonnen hatte, erlebt und muss sagen, dass diese Veranstaltung schon herausragend in der Ruderwelt ist.
Ich war als erfolgreicher Leistungssportler Ehrengast, habe als Sportvorsitzender Ehrungen vorgenommen, habe die Evolution dieser Veranstaltung von einem Herrenessen als Ausschlusskriterium zu einem Herrenessen als Gattungsbegriff (kräftig essen, trinken, singen und feiern) miterlebt und mitgestaltet und genieße jetzt als einfacher Gast das offizielle Programm und das mehr oder weniger heftige Ausklingen danach – an der Bar oder neuerdings im Tanz-Rundbau.
Was mich in letzter Zeit etwas irritiert, sind die teilweise sehr individuellen Essenswünsche. Ich würde mir wünschen, dass allen Gästen Pellkartoffeln, Hausfrauensauce, Speckstippe, Bohnen (ohne Speck) serviert wird, dazu Matjes, andere Fischleckereien, sowie Fleisch und eine vegetarische Alternative. So kann das besondere soziale Erlebnis des gemeinsamen Essens erhalten bleiben trotz individueller Wünsche.
Was macht das Besondere am Pellkartoffelessen im EKRC aus? Festliche Kleidung und sehr schön gedeckte Tischreihen. Viele Leute, Enge oder positiv ausgedrückt Nähe. Leckeres deftiges Essen. Man trifft Clubkameraden, die man seit Jahren nicht mehr gesehen hat, oder jedes Mal nur zum Pellkartoffelessen. Die typischen „weißt Du noch damals“ Gespräche. Vorsitzende, die sich bemühen eine mit den Hufen scharrende Meute unter Kontrolle zu halten und denen das – eingeübt und eingespielt – erstaunlicherweise auch in diesem Jahr sehr gut gelungen ist. Plattdeutsche Döntjes von Fritz, die obligatorischen Gesangseinlagen aller Anwesenden … für mich immer erstaunlich, dass diese von „Jung“ (der jüngste Gast war 13 Jahre alt) bis „Alt“ (die Ältesten 90 Jahre alt) gerne und mit lauter Stimme absolviert werden.
Eine würdige Ehrung der Jubilare, je länger im Club, umso ausgiebiger die Würdigung, denn so etwas muss man sich verdienen.
Die Vorstellung und Würdigung unsere erfolgreichen Leistungssportler (14 Medaillen auf Deutschen Meisterschaften, davon 9 mal Gold), die das ganze Jahr sehr hart und mehr oder weniger unter Ausschluss der Cluböffentlichkeit trainiert hatten, bis zu 20-mal die Woche, die, wir haben es am Abend bei Oskar und Linus im Doppelzweier „re-live“ erleben können, manchmal nur wenig trennt zwischen Sieg und Niederlage.
Auf Details verzichte ich, denn Bilder zeigen mehr als tausend Worte.
Highlight ist seit Jahren die lockere Runde an der Bar und an den Tischen, nachdem der offizielle Teil mit dem traditionelle 3-fachen Hipp-Hipp-Hurra geschlossen wurde. Wer den Pokal mit Bier füllt ist nicht so leicht zu beantworten, wie die, wer mittrinkt. Der Brauch des gemeinsamen Trinkens aus einem „Becher“ erinnert mich doch ein eine ganz besondere historische Gemeinschaft. Seit 2 Jahren gibt es im Rundbau eine Disko, die dazu geführt hat, das „Jung“ nicht verschwindet, sondern mit „Alt“ und „Mittelalt“ bis in den frühen Morgen feiert, Nachtanken in der Umkleidekabine eingeschlossen.
Das Pellkartoffelessen ist eine sehr schöne Möglichkeit, Clubgemeinschaft über Altersgrenzen und Interessenbereichen zu erleben und zu fördern. Der Termin 2025 „Samstag vor Totensonntag“ ist schon wieder im Kalender notiert.
Grommeck
„Iller-Mo“- Gedächtnispreis 2024 für Markus Vogel
Der „Iller-Mo“-Gedächtnispreis entstammt dem Vermächtnis von Dr. Wilhelm Mordhorst (1894-1980). Es war dessen Wunsch, diesen Preis alljährlich zur Siegesfeier an die Ruderin oder den Ruderer mit den meisten Regattasiegen der Saison zu vergeben. Der Preis besteht aus einem verkürzten Holzskull mit blauem Stern. In diesem Jahr erhielt ihn zum wiederholten Male Markus Vogel.
2024 hat sich Markus, was die Anzahl und insbesondere auch die Wertigkeit seiner Siege angeht, selbst übertroffen. In der abgelaufenen Rudersaison hat er fast alle Regatten im norddeutschen Raum bestritten, von Lübeck über Werder-Havel und Bremen bis zur Kieler Coastal-Regatta. Zudem war er auf den Euro-Masters in München und auf den World Masters in Brandenburg äußerst erfolgreich unterwegs.
Der Höhepunkt der diesjährigen Saison war aber sicherlich sein grandioser Sieg bei der traditionsreichen Regatta in Henley, im Doppelzweier der mit seinem Schweriner Ruderkameraden Daniel Illmann.
Insgesamt ist Markus 37 mal gestartet, vom Einer bis zum Achter, und konnte dabei 25 mal am Siegersteg anlegen. Dies ist eine großartige Leistung, die es besonders zu würdigen gilt. Im Trubel aller erfolgreichen Siegerinnen und Sieger – es war das erfolgreichste Jahr in der Geschichte des EKRCs – haben Markus’ Leistungen während der Ehrung im Rahmen unseres Pellkartoffelessens nicht die angemessene Aufmerksamkeit erhalten, wofür wir uns an dieser Stelle entschuldigen möchten.
Markus, Du hast den „Iller-Mo“ mehr als verdient! Noch einmal: herzlichen Glückwunsch!
Bernd Klose
Bei allen bemerkenswerten Erfolgen im Masterrudern, die Markus ohne Zweifel in den letzten Jahren erreicht hat, bedarf es bei dem Artikel von Bernd Klose doch einer wichtigen Korrektur für die Chronik.
Wie auf der Medaille zu erkennen, siegte Markus auf der Henley Masters Regatta, die erst seit 1994 vom Upper Thames RC über 1.000 m auf dem gleichnamigen Fluss etwas 1,5 km flussabwärts von Henley-on-Thames stattfindet.
Die „traditionsreiche Regatta in Henley“, von der Bernd schreibt, ist die Henley Royal Regatta, die seit 1839 von einem auf Lebenszeit gewählten Komitee der Stewards organisiert wird. Diese Regatta wird in der ersten Juliwoche über 2.112 m ausgefahren – das Ziel liegt direkt in Henley-on-Thames. Es sind keine Master Rennen ausgeschrieben. Die HRR ist neben Wimbledon, Ascot und dem Boat-Race eines der wichtigen „royal und social events“ in Großbritannien und ein Sieg dort eine lebenslange Auszeichnung.
Unser Clubmitglied Sönke Osmann ist meines Wissens bisher der einzige EKRC-Ruderer der – damals für seinen Hamburger Club startend – einen Sieg auf der Henley Royal Regatta im Doppelvierer errungen hatte.
Die einzige Gemeinsamkeit der beiden Regatten ist, dass man sich den Sieg über mehrere Läufe im KO-System erkämpfen muss, was Markus gegen starke Gegner erfolgreich schaffte; im Gegensatz z.B. zu den World Master Rennen, wo man in Abteilungen startet und jeder Abteilungssieger eine „Goldmedaille“ bekommt.
Hallo Club-Community,
es wird die, die mich (noch) kennen nicht erstaunen, dass ich bei dem Thema Menu-Diversity voll bei Grommeck bin. Da haben wir etwas, was wir durch diese schwierigen Zeiten tragen können und müssen. Und ist ist das das nicht einfach klasse, die Nachbarn zu fragen: Äh ihr Stinkstiefel, wenn ihr die Bohnen nicht braucht usw, usw., dann reicht sie mal rüber. Vom Rest abgesehen. Das wir das Ganze weiterentwickeln, dance-floor im Rundbau, ist super, für die, die Spass daran haben. So sind wir als Club nun mal…
Und wer darauf keinen Bock hat (Cowboys don’t dance) – viel Spass trotzdem.
A propos Henley. Wer da außerhalb der big events vorbeikommt, sei auf den Henley-RC-Shop hingewiesen, der so wichtige Accessoires wir tea-bowls, club-ties, royal-henley-caps und vieles andere mehr anbietet. Ein freundlicher Hinweis, darauf, dass man aus good-old-Germany from EKRC kommt, bewirkt hier Lächeln und offene Herzen.
LG aus Ffm
Sönke Osmann hat mir zwischenzeitlich die Daten mitgeteilt: Er hatte 1999 den „The Queen Mother Challenge Cup“ gewonnen zusammen mit der Allmenia Hamburg. Dabei handelt es sich um einen offenen Doppelvierer. Hier die HIstorie des Preises im Original:
The Queen Mother Challenge Cup was introduced in 1981, the first time there had been a race in this class of boat at the Regatta. The Qualification Rules are the same as those for The Grand Challenge Cup.
Her Majesty Queen Elizabeth The Queen Mother graciously consented to this trophy being named after her to mark the occasion of her 80th birthday in 1980, the year in which it was decided to institute this event.