Am 29.05. begab sich die Jugend mit insgesamt 10 Teilnehmern auf eine zweitägige Wanderfahrt, auf der die Schwentine runter nach Plön und wieder zurück gerudert werden sollte. Das genaue Ziel war der Campingplatz ´Naturcamping Spitzenort´ am großen Plöner See, auf dem wir nächtigen wollten.
Bei bestem Wetter starteten wir, nachdem wir Kiellinie und Muskelkater ins Wasser gewuchtet hatten, gegen 9 Uhr in Richtung Schwentine.
So überquerten wir zunächst die altbekannte Förde und setzten unsere Boote in die Schwentine über, wo das Abenteuer auf uns wartete: auf der kurvenreichen Strecke mussten wir immer wieder Baumstämmen und Steinen, die aus dem Wasser ragten, und Ästen, die von oben herunter hingen, ausweichen. Als das größte Problem stellten sich allerdings die zahlreichen schmalen Stellen und besonders engen Durchfahrten heraus. Immer wieder mussten wir Anlauf nehmen, um mit langen
Skulls durch die schmalen Stellen durchzukommen, an denen das Rudern für länger nicht möglich war. Manchmal ging der Plan nicht ganz auf, sodass wir diese Stellen zum Teil nicht ganz pannenfrei passierten und doch das ein oder andere Mal äußerst elegant im Busch landeten.
Auf Höhe der Oppendorfer Mühle mussten wir die Boote an Land holen und etwa 2 km mit einem Bootswagen durch die Gegend fahren, um sie anschließend hinter dem Wasserkraftwerk wieder ins Wasser zu lassen.
Nach weiteren etlichen Kilometern, Stunden und Pausen auf der Schwentine kamen wir dann endlich in Plön an, wo wir noch ein letztes Mal vom Mühlensee in den großen Plöner See übersetzen mussten.
Mittlerweile war das Wetter nicht mehr ganz so berauschend und bei Kälte und Regen mussten wir uns die letzen hundert Meter über den großen Plöner See kämpfen, der uns mit nicht allzu gutem Wasser willkommen hieß.
Ein kurzer letzter Stopp, bei dem geklärt wurde, wo genau wir mit unseren Booten auf dem Campingplatz hin sollten, bevor wir mit unseren Booten auf einem Stück Wiese mit einem Schild, auf dem freundlich darauf hingewiesen wurde, dass es sich hier um eine Fläche zum Ablegen von Sportbooten und nicht um eine vermeintliche Hundewiese handelt, landeten.
Wir bauten unsere Zelte auf und nachdem wir feststellten, dass es sich bei einem angeblichen zwei Personen-Zelt vielleicht doch eher um ein Ein-Personen Zelt handelte, musste die Zelteinteilung noch einmal kurz umstrukturiert werden, aber am Ende hatte trotzdem jeder einen Zeltplatz.
Das Wetter am nächsten Morgen hatte sich nicht sonderlich gebessert und so mussten wir bei starkem Wind wieder zurück über etliche Seen, auf denen uns die ein oder andere Welle auch im Boot besuchte.
Nach einer ausgiebigen Mittagspause in Preetz, in der die Wehrberg-Brücke auf ihre Klettertauglichkeit getestet wurde, ging es auf den Endspurt und somit auch auf die Übersetz-Aktion bei der Oppendorfer Mühle zu, die uns dieses mal allerdings, anders als auf dem Hinweg, weit aus mehr als nur 2 Stunden kosten sollte…
Grund hierfür war, dass der normalerweise stets bereit stehende Bootswagen verschwunden und auch nirgends aufzufinden war.
Insgesamt verbrachten wir etwa 4 Stunden damit nach einer Lösung zu suchen. Nachdem mehrere Lösungsansätze gescheitert waren, wurde die Elternschaft durchtelefoniert, auf der Suche nach einem Elternteil mit großem Auto, um den Bootswagen vom EKRC von Kiel nach Schwentinental zu fahren.
Mittlerweile waren auch schon wilde Theorien über das Verschwinden des Bootswagen aufgestellt worden. Zum einen wurde vermutet, dass ihn jemanden aus Versehen ins Wasser gerollt hatte, zum anderen wurden die Teilnehmer, des vorausgegangenen Vatertags verdächtigt, ihn zweckentfremdet zu haben.Als uns der Bootswagen vom Verein schlussendlich dankenswerterweise von einem Elternteil angeliefert worden war, war es mittlerweile 18:45 Uhr und die gute Laune allmählich verschwunden.
Nachdem die zwei Boote dann zügig übergesetzt wurden, ging es dann wirklich auf den Endspurt zu und so ruderten wir das letzte Stück die Schwentine runter, setzen in die Förde über und konnten mit den letzten kräftigen Schlägen über das heimische Gewässer den Verein ansteuern.
Nach 70 geruderten Kilometern und mit der ein oder anderen Blase an der Hand, kamen wir dort etwa um 21:15 an. Rasch wurden die Boote leer geräumt, gesäubert und in der Bootshalle verstaut.
Als die letzten Pflichten erfüllt waren, schlossen einige wenige Mutige die Wanderfahrt mit einem kurzen Bad in der Förde ab.
Trotz der widrigen Bedingungen auf der Rücktour mit dem Bootswagen bleiben viele lustige Erinnerungen und auch doch die Frage, ob wir je erfahren werden was wirklich mit dem Bootswagen passiert ist.
Text: Theresa Bury, Fotos Anna Fischbach