Indoor Cup in Lübeck /18. Norddeutsche Meisterschaften

19. Februar 2018 | Von | Kategorie: Aktuell, Team, Fun und Spirit - das sind wir die EKRC-Jugend

Kinder-und Jugendgruppe erfolgreich beim RP3- Indoor Cup

Gleich zu Beginn des neuen Jahres 2018 bot sich die Gelegenheit die vielen Kilometer auf dem Ergo, die im Wintertraining gesammelt worden sind, unter Beweis zu stellen.

Dies nutzen erstmalig Matti Stolzenberg, Jan Timpeskul, Lasse Boer und Richard Eggers und starteten in Leistungsklasse III über 500m. Dabei gab es zum ersten Mal in Lübeck ein RP3- Indoor Cup, sodass vorher fleißig auf dem zur Verfügung gestellten RP3 im Club geübt wurde.

Matti Stolzenberg ging als erster auf die Bühne bei den Jungen 13 Jahre und leistete sich ein spannendes Rennen gegen die Lübecker Ruder-Gesellschaft und die RR der Thomas-Mann-Schule Lübeck. Mit 1.51,11min auf 500m und 0,5 Sekunden Vorsprung konnte Matti das erste Rennen für den EKRC entscheiden und gewann den Titel Norddeutscher Meister.
Als Zweiter durfte Jan Timpeskul die Bühne betreten. Unterstützt von Trainer Hjalmar startete er über 500m bei den Jungen 14 Jahre. Mit 1:39,28 spurtete Jan zu seiner persönlichen Bestzeit und musste sich aus einem starken Gegnerfeld nur Finn Krüger vom Rostocker Ruder-Club von 1885 e.V. geschlagen geben.
Durch erste technische Probleme (Übertragung auf die Leinwand etc.) gab es nun erste Verzögerungen. Doch das störte Richard Eggers in seinem 500m Rennen der Junioren 15/16 Jahre nicht, der ebenfalls auf eine neue Bestzeit zuruderte. Da auf dem Monitor des RP3-Ergometers und auf der Leinwand für die Zuschauer leider nicht ersichtlich war, wie knapp dieses Rennen verlief, war es nicht möglich sich an den Gegnern zu orientieren. Mit 1:36,06min erreichte er einen starken 2. Platz, ärgerte sich aber über die 0,09(!) Sekunden, die gegen Henning Zöller (1.35,95min) von der RR des Carl-Jacob-Burckhardt-Gymnasiums zum Sieg fehlten.

Lasse Boer startete bei den leichten Junioren 17/18 Jahre und auch er konnte seine Bestleistung abrufen. Die Konkurrenz nimmt bei den A-Junioren zu und so musste sich Lasse gegen das stärkste Gegnerfeld behaupten. Davon unbeirrt konzentrierte er sich auf seinen Wettkampf und beendete das knappe Rennen mit einem starken vierten Platz.

Jakob, der die Jugendgruppe momentan betreut, Julia und Hjalmar, als Kindertrainer, freuten sich sehr über die tollen Ergebnisse und neuen Bestzeiten der Jungs bei ihrem ersten Wettkampf. Im Anschluss belohnten sich alle mit einem wohlverdienten Eis.

Nach den aufregenden Rennen wurden – wie es sich gehört – natürlich noch die restlichen teilnehmenden Vereinsmitglieder aus der Leistungssportgruppe angefeuert.
Niclas Jacobsen startete in der Leistungsgruppe I über 1500m bei den leichten Junioren 15/16 Jahre und errang dort den 23. Platz. Auch Finja Rothhardt untermauerte ihre Ambitionen für die Saison: Bei den leichten Juniorinnen 15/16 Jahre musste sie sich nur der Konkurrentin aus Otterndorf geschlagen geben und sicherte sich den Silberrang.
Zum Abschluss des spannenden Renntages (es gab mittlerweile 2h Verspätung, einige defekte Ergometer und auch keine Leinwandübertragung mehr) betreute Julia noch das Handicap-Rennen über 1000m von Anne Klose, die sich nach langjähriger Ergocup-Pause wieder auf die Bühne traute. Anne rundete den erfolgreichen Tag ab und belohnte ihr hartes Wintertraining mit einem souveränen zweiten Platz bei den Handicap-Damen für den EKRC.

Julia & Jakob

 

Handicaprudern mit Hindernissen

Vor vier Jahren hatte ich zum ersten und letzten Mal an den Norddeutschen Meisterschaften im Ergometerrudern in Lübeck teilgenommen. Es war ein tolles Erlebnis, das ich seitdem jedoch nicht wiederholen konnte.

Der zweite Start begann im Sommer letzten Jahres, als ich im Club Julia Creutzburg kennen lernte. Sie war mir spontan ausgesprochen sympathisch, so dass ich sie einfach angesprochen und gefragt habe, ob sie sich vorstellen könnte, regelmäßig mit mir im Kraftraum zu trainieren. Julia zeigte sofort Interesse, so dass wir uns zu einem Trainingstermin verabredet haben.

Julia sprühte nur so vor Fröhlichkeit, Energie und Motivation, so dass ich schnell „infiziert“ wurde. Wir haben uns prima verstanden, was mir den Wiedereinstieg enorm erleichtert hat. Im Gegensatz zu früher wurde mir allerdings auch schnell klar, was es bedeutet, mit einer Sportlerin zu trainieren, waren ihre Vorgängerinnen doch alle Physiotherapeutinnen.

Der Schweiß floss doch deutlich mehr als früher, aber es bereitete mir auch deutlich mehr Spaß. Irgendwann kam mir die Idee, Mitte Januar 2018 erneut in Lübeck an den Start zu gehen. Mit diesem Ziel vor Augen war ich natürlich noch viel motivierter, mich immer wieder auf das Ergo zu setzen.

Dann begann nach Wochen, in denen alles problemlos lief, die Zeit der Hindernisse, in der nicht mehr alles rund lief. Im Januar erwischte mich eine Infektion, die dann auch noch antibiotisch behandelt werden musste. Ich sah meine Chancen an einer Teilnahme in Lübeck schwinden, denn Kraft und Energie schienen sich komplett verabschiedet zu haben.

Das Chaos nimmt seinen Lauf

Am Wettkampftag ging es mir dann tatsächlich ein wenig besser, so dass ich mich zur Teilnahme entschloss. Es würde keine optimale Zeit für mich dabei herausspringen, aber ich wollte wenigstens dabei sein. Als ich am Schuppen 6 ankam, überraschte mich die relativ ruhige Atmosphäre. Es war das krasse Gegenteil zu 2014: kein Geschrei, keine Bilder des Rennens auf der Leinwand hinter den Ergos, nur wenige Zuschauer im Vergleich zu damals. Das war merkwürdig und irgendwie ernüchternd. Julia begrüßte mich mit der Nachricht, dass sich mein Rennen wegen technischer Pannen und der problematischen Starts auf den neuen RP 3-Ergos um mindestens eine Stunde verzögern würde. Na großartig!!!

Die Rennen konnten immer erst gestartet werden, wenn alle Rädchen an diesen neuen Ergos wirklich still standen. Das dauerte jedes Mal einige Minuten!!! So wurde meine Startzeit immer weiter nach hinten verschoben. Leider kam derweil überhaupt keine Stimmung auf, die Anfeuerungsrufe hielten sich Grenzen, der Schuppen wurde immer leerer. Grund: Der Beamer fiel permanent aus, so dass man die Rennen nicht auf der Leinwand verfolgen konnte. So fuhren die Sportler ihr Rennen, niemand konnte sehen, wer an welcher Stelle lag, wer aufholte, wer zurück fiel, so dass sich immer mehr Zuschauer verabschiedeten. Man kann sich leicht vorstellen, wie trostlos das war!

Julia und ich warteten weiter mehr oder weniger genervt und geduldig, denn nun fand direkt vor meinem Rennen zu allem Überfluss sogar noch die erste Siegerehrung statt. Auch diese war trostlos, da viele Platzierte bereits nicht mehr in der Halle waren. Meine Nerven waren mittlerweile nicht mehr die besten, richtig fit war ich auch noch nicht. Um 16.40 Uhr war es dann so weit. In meiner Gruppe starteten fünf Frauen. Anita Geisler und Claudia Gianini kannte ich bereits von 2014. Sie lagen damals beide vor mir, sind 10 bzw. 11 Jahre älter als ich und keine Leichtgewichte. In der Handicapgruppe wird leider nicht unterschieden.

Nach einer gefühlten Unendlichkeit in der Auslage ging es dann tatsächlich los! Nach den ersten zwanzig Zügen fühlte ich mich bereits fix und fertig. Die ganzen Umstände hatten mir sehr zugesetzt. Ich habe es Julia zu verdanken, dass ich dann doch noch gut ins Rennen gekommen bin und auch durchgehalten habe. Sie hat mich geradezu über die Distanz von 1000 Metern geschrien. Niemand kann mich so anfeuern wie sie! Es war toll!

Das nächste Hindernis tauchte auf: Ein Fixierungsstift verhakte sich insgesamt drei Mal, so dass ich mich nicht mit den Beinen abdrücken konnte. Julia schrie immer nur, ich sollte mit den Armen weiter ziehen, bis sie den Stift mit viel Geschick lösen konnte. Zum Glück hat sie sich nicht verletzt, denn es war nicht ungefährlich. Am Schluss konnte ich dank Julias Unterstützung tatsächlich noch einmal alles geben und gegen halten.

Julia hatte gesehen, dass Claudia noch 100 m vor sich hatte, ich 80. Es hat geklappt! In diesem Jahr habe ich hinter Anita den zweiten Platz belegt (5:12.12). Meine Freude war unbeschreiblich groß! Ohne die technischen Hindernisse wäre ich sicherlich unter 5 Minuten geblieben, aber das ist sowieso nebensächlich. Ich war glücklich, trotz aller Schwierigkeiten dabei gewesen zu sein und sogar das „silberne Treppchen“ erreicht zu haben. Bis zu meiner Siegerehrung habe ich dann aber auch nicht mehr gewartet, denn das hätte mindestens zwei weitere Stunden im Schuppen bedeutet.

So fuhr ich lieber mit Julia sofort nach Hause, damit wir uns beide von der Aufregung und dem langen Tag erholen konnten.

P.S. Die mir anschließend zugeschickte Urkunde musste wegen fehlerhafter Ausstellung noch 2x korrigiert werden (falscher Name, keine Platzierung). Was war nur los in Lübeck?

Beim nächsten Mal kann es nur besser werden!

 Anne Klose

1 Kommentar zu “Indoor Cup in Lübeck /18. Norddeutsche Meisterschaften”

  1. Jens Paustian sagt:

    Hallo Anne, herzlichen Glückwunsch zu Deinem Silberrang und auch zu dem netten Bericht über Dein Wettkampferlebnis. Julia ist wirklich eine tolle Trainerin mit überwiegen guter Laune und ansteckender Fröhlichkeit. Ich habe Euch ja öfter beim Training erlebt, sie macht es ganz toll un Du machst ja auch toll mit. Weiter so!! Ganz herzliche Grüße Pau

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