Vil Vergnüaga bim läse
Am 21./22.05.22 fand in CH-Cham die nationale gemischte Regatta bei herrlichen Bedingungen mit 1.300 Teilnehmern statt. Auf dem 10. größten See der Schweiz war ein breites Albano System mit 3 Bahnen ausgelegt, das bei Bedarf mit 2 Booten pro Bahn genutzt wurde. Das ist etwas, was es bei uns so nicht gibt. Die Regatta startete am Samstag um 09:30 Uhr, am Sonntag bereits schon um 07:30 Uhr. Der Masters Frauen 4x- A-E war an beiden Tagen das erste Rennen. Glücklicherweise beträgt die Entfernung von Zürich nur ca. 30 km, so dass es ausreichend war, 3 Stunden vor dem Start aufzustehen.
Gemeldet wird nach Durchschnittsalter in der entsprechenden Altersklasse – so weit, so gut. Wenn genügend Boote einer Altersklasse am Start sind, bilden diese ein eigenes Rennen. Da das in der Schweiz eher selten vorkommt, fahren alle Altersklassen gemeinsam in einem Rennen ohne Vorsprung oder Zeitgutschrift. Es siegt das schnellste Boot und nur dieses. Die anderen Altersklassen gehen leer aus.
In allen 4 Rennen am Wochenende waren wir jeweils das älteste Boot. Im MW 4x- E am Samstag haben wir dann einen Start-Ziel Sieg gegen das D Boot errungen.
Es war mein erstes 1.000 m Rennen in diesem Jahr und tat richtig weh. Es ist schon ein Unterschied, ob man Belastungen auf dem Ergometer fährt oder in einem richtigen Rennen auf dem Wasser. Mittags stand dann der MW 8+ D im 5-Boote Feld an. Mittlerweile war Wind aufgekommen und kurz nach dem Start sind der Luzerner 8+ und der Züricher 8+ gemeinsam in ihrer Bahn gestartet und ineinander gefahren, so dass eine Druckstrebe brach. Nach ca. 250 m hatte alle verstanden, dass das Rennen abgebrochen worden war.
Für uns kam der Abbruch sehr gelegen, haben wir doch gemerkt, dass wir nach mäßigem Einfahren im Rennen schnell starten und vorn liegen können.
Nach erneutem Start mit 4 Booten haben wir uns bis 500 m einen Bord an Bord Kampf geliefert und uns dann mit einem Spurt vom Feld gelöst. Mit hoher Schlagzahl sind wir schließlich als erste über die Ziellinie gefahren.
Am Sonntag werden dann die Finals ausgetragen. Im MW 4x- E in gleicher Besetzung wie am Samstag und beflügelt vom Vortagserfolg konnten wir das A-Finale gegen die deutlich jüngeren Boote gewinnen. Unser Boot lief technisch sehr gut durch, was aber auch daran lag, dass 3 Ruderinnen in ihrem Ruderleben mit viel Erfahrung in Nationalmannschaften unterwegs waren und die vierte über jahrelange Privattrainerstunden ihre ruderischen Fähigkeiten stark verbessert hat. Alle haben sehr gefühlvoll agiert.
Das abschließende 4. Rennen im MW 2x E gegen A Konkurrentinnen war leider im Ergebnis nur ein 2. Platz. Da war dann einfach keine Kraft mehr da, um gegenzuhalten.
Eine Regatta in der Schweiz besticht immer durch perfekte Organisation, gute Regattasprecher, Übertragung auf Videowänden und Pünktlichkeit. Es wird penibel auf einheitliche Kleidung bis hin zur Kappe geachtet und Boote nur geordnet zum An- und Ablegen zugelassen. Das Meldegeld beträgt für alle Bootsklassen gleichermaßen 65 CHF, d.h. ein 8+ ist dann pro Kopf betrachtet sehr günstig.
Gaby Schulz