Basel-Head – das etwas andere Achter-Event

7. Dezember 2021 | Von | Kategorie: Aktuell, Regatta

Am 13.11.21 fand das 11. Basel-Head Mirabaud Classic statt. Maximal 100 Achter können zu dem anspruchsvollen Rennen mitten durch die Innenstadt von Basel auf dem Rhein melden. Gestartet wird in kurzen Abständen hintereinander, um den schwierigen Kurs über 6,4 km inklusive einer 180 Grad Wende sowie Strömung zu bewältigen.

Unter den startenden Achtern aus 10 Nationen waren auch alle 3 Boote ‚Männer Elite‘ aus dem Stützpunkt Dortmund, Nationalmannschaften männlich und weiblich u.a. aus den Niederlanden, ‚All eight‘ Mannschaften, zusammengesetzt aus den Medaillenträgern der olympischen Spiele von Tokio, sowie Junioren, U23 und Masters.

Bei den Masters gab es keine Altersklassen, so dass wir als ältestes Frauenboot  als letzte auf die Strecke gingen. Wir-das sind meine  Ruderkameradinnen aus der Schweiz, USA, Dänemark, England und den Niederlanden, mit denen ich auch schon beim Head oft the River in London und Head of Charles in Boston an den Start gegangen bin. Gesteuert wurden wir von der sehr erfahrenen Felicity Medinnis. Am Vormittag gab es einen 350 m Sprint, den wir, wie auch viele andere, nicht gefahren sind, am Nachmittag dann die 6,4 km Langstrecke.

Vor dem Sprint konnten sämtliche Mannschaften die Strecke einmal abfahren. Unsere Crew war mit dem Boot, das uns vom Ruderclub Küßnacht für das Rennen überlassen wurde, sehr zufrieden. Die Organisation des Wasserns auf kleinen Behelfsstegen, Ikeabeuteln mit den Startnummern für die Schuhe der einzelnen Mannschaften und erfahrenen Helfern allen Ortens war hervorragend. Trotz drangvoller Enge gab es keine Hektik.

 Der Kurs geht haarscharf am Ufer mit sehr vielen sportbegeisterten Zuschauern und viel Stimmung vorbei, unter 3 Brücken hindurch, deren Freigabe der Durchfahrtsbögen für die jeweilige Richtung strikt einzuhalten ist, da es ja Gegenverkehr durch die zuvor gestarteten Boote gibt. Dann die 180 Grad Kehre aus der Fahrt und zurück zum Ziel.  Wir hatten vorher abgesprochen, wie das Manöver gefahren werden soll, mit dem Tempo eines Achters ist die Umsetzung dann doch sehr ambitioniert. Da wir schon kurz nach dem Start 2 Boote überholen konnten, war viel Vertrauen in die Leistungsfähigkeit der Mannschaft gegeben. Einen besonderen Vertrauensbeweis erfuhr ich von der Crew, die mich auf Konterschlag haben wollte. Nach der Wende hatten wir noch ein weiteres Boot eingefangen und dann nur noch im Tunnel dem Ziel entgegengerudert.

Im Ziel wussten wir nur, dass es gut lief ab nicht, zu was es gereicht hat.

Wieder an Land, durchgefroren und vom einsetzenden Regen komplett durchnässt, erfuhren wir, dass wir alle jüngeren Mannschaften hinter uns gelassen haben und den Sieg mit 31 Sekunden auf das 2. Boot errungen hatten.

Bei der dann ‚outdoor‘ stattfindenden Siegerehrung war sehr gute Stimmung und größtmögliche Nähe zu den ‚Prominenten‘ Teilnehmern.

Auf dem Podest gab es dann keine Medaille, aber ein Preisgeld und für mich persönlich eine Überraschung. Im zweitplatzierten Boot aus Stuttgart saß meine damalige WM Schlagfrau im 4- LG von 1995 Gunda Reimers, ehemals aus Rendsburg.

Mit dem Preisgeld in Höhe von 500 Franken haben wir das Startgeld sowie den Transport des Bootes bezahlt. Der RC Küßnacht hatte einen angebotenen Obolus für die Bereitstellung des Bootes angelehnt, die manpower für die Komplettreinigung und -überholung aber dankend angenommen.

Gaby Schulz

1 Kommentar zu “Basel-Head – das etwas andere Achter-Event”

  1. Benno Kaczenski sagt:

    Mensch Gaby, herzlichen Glückwunsch.
    Solche Regatten bleiben in Erinnerung wenn es heißt schafft euch Erlebnisse.
    Und das in den heutigen Zeiten.
    Respekt und Ankennung auf ganzer Linie.

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