Regatta Lübeck – Es geht um das Marzipanherz

16. Mai 2017 | Von | Kategorie: Aktuell, Regatta

Als eine der ersten Regatten der Wettkampfsaison ist die Lübecker Ruderregatta eine von vielen Rudervereinen Norddeutschlands gern besuchte Frühjahrsregatta. Auch der Erste Kieler Ruderclub war dieses Jahr einer der vielen Vereine, der sich mit seinem voll beladenen Anhänger auf die Wiese an der Wakenitz quetschte. Keine zwei Meter nebenan schlug schon der nächste Verein sein Lager auf, für Boote blieb da kaum noch Raum auf dem Bootsplatz. Dazu fügte sich die Regattastrecke perfekt in die Szenerie ein. Mit ihren 1000m passt sie gerade so auf das Gewässer und die im Ziel einlaufenden Boote waren gut beraten, ihr Rennen nach ertönen der Zielhupe mit einem dezent-aggressivem Bremsmanöver zu beenden um eine anschließende Reparatur des Vorschiffs zu vermeiden. Begrenzt war die Regattastrecke durch zwei Bojenketten. Der Platz dazwischen wurde je nach Starterfeld großzügig auf bis zu fünf Bahnen aufgeteilt. Wegen zunehmenden Seitenwindes wurde dieser Raum jedoch von fast allen Booten sehr liberal genutzt – zumindest von den ungesteuerten. Jener Seitenwind war auch die Ursache für die mit der Tageszeit ansteigende Verspätung am Start. Hier wurde das Einschwimmen und Ausrichten der Boote am Start insbesondere für die weniger erfahrenen Kindermannschaften zu einer Vorqualifikation für den Rennstart. Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass nicht jedes Boot diese Qualifikation bestand… Solche Sorgen mussten sich die ersten Mannschaften des ERKCs aber nicht machen. Denn in den ersten Rennen gingen erfahrene Masters-Mannschaften mit Markus Vogel, Thomas Blicke, Ulf Beck und Gunnar Meyer in Doppelzweiern und im ungesteuerten Doppelvierer an den Start. Für sie reichte es jedoch noch nicht zu einem Sieg. Dieser wurde zum ersten Mal an diesem Wochenende vom Senioren-Doppelzweier mit Henning Maiwirth und Jakob Grafe eingefahren. Die nächsten beiden Siege gingen an Max Melle und Niklas Habermann im ungesteuerten Junioren-Vierer und an Charlotte Böttcher, Lena Fritze, Amke Nimmrich und Hanna Nakielski im Seniorinnen Doppelvierer. Max und Niklas waren später, am Samstagnachmittag ein weiteres Mal im Junioren-Achter erfolgreich. Finja-Lara Rothhardt startete im Junioren-Doppelvierer mit Steuerfrau des Ruderverbandes Schleswig-Holstein (RVSH). Als Schlagfrau sorgte sie für die nötige Frequenz die das Boot zum Sieg führte. Auch der erste Platz im Seniorinnen-Einer ging für Charlotte Böttcher ebenfalls auf das Konto des EK. Die Sonne war gefühlt schon untergegangen, als noch die Senioren-Doppelvierer an den Start gingen und sonst schon fast keine Boote mehr auf dem Wasser waren. Hier ruderten Felix Eckel, Max Kölling, Simon Kuwert und Nils Rothhardt auf den zweiten von drei Plätzen. Kurz vorher war auch Simon Kempf im Junioren-Einer als Zweitplatzierter im Ziel angekommen. Zwei weitere dritte und fünf zweite Plätze rundeten den Samstag ab. Am Sonntag begann der Kampf um die begehrten Schnapsgläser und Marzipanherzen* auf Neue. Die Masters des EKRC vertrat am zweiten Regattatag zum einen der Doppelvierer mit Rolf Zumegen, Gunnar Meyer, Bernd Klose und Claus Höppner, der als zweites Boot im Lauf die Ziellinie überquerte, zum anderen Susan Arndt, die zweimal im Einer und einmal im Doppelzweier in Renngemeinschaft mit dem Bremerhavener RV an den Start ging. Ihr Resultat: Ein weiter Sieg und zwei zweite Plätze. Bei den Doppelvierern der Seniorinnen und Senioren waren am Sonntag dann die Männer mit dem Sieg dran**, während die Frauen dieses Mal auf den zweiten Platz fuhren. Ihren Sieg wiederholen konnten dagegen Max Melle und Niklas Habermann Junioren-Vierer, Charlotte Böttcher im Seniorinnen-Einer und Finja-Lara-Rothhardt im Projektvierer des RVSH. Neben ein paar weitern zweiten Plätzen nur wenigen Platzierungen im hinteren Feld ging Sonntag ging die zweite Regatta der Saison – für einige auch die erste Regatta der Saison – mit einer erfolgreichen Siegbilanz für den Ersten Kieler Ruderclub zu Ende. Insgesamt wurden 19 Schnapsgläser von den Sportlern mit nach Hause gebracht***.

* die ja auch viel praktischer sind, als eine Medaille…

** Hier wurde völlig unerwartet auch noch ein mysteriöses Weißbierglas als eine Art Wanderpreis gewonnen. Der momentane Verbleib dieses Glases ist allerdings ein Rätsel, es ward nach dem Ablegen am Siegersteg nicht mehr gesehen.

*** Die Juniorinnen und Junioren wurden im Übrigen auch mit Schnapsgläsern geehrt. Man kann ja auch Apfelschorle daraus trinken.

Felix Eckel

3 Kommentare zu “Regatta Lübeck – Es geht um das Marzipanherz”

  1. Schulz, Gaby sagt:

    Ein neuer Berichterstatter,ein neuer Schreibstil!
    Ich bin begeistert! Danke Felix
    Hoffentlich fühlen sich auch andere ‚junge Aktive‘ bemüßigt, in Zukunft mal die Ereignisse der Regatten aus ihrer Sicht der Clubgemeinschaft zu schildern!

    Gaby

  2. Jens Paustian (Pau) sagt:

    Ein sehr guter und informativer Bericht. Das Lesen hat richtig Spass gemacht. Toll auch der begleitendende Bildbericht als Dia Show. Weiter so!!

  3. Brigitte sagt:

    Auch für RegattaUnkundige, also reine Freizeitsportler, ein informativer Bericht, der wirklich sehr viel Spaß brachte beim Lesen und Bildergucken!

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