Der Erster Kieler Ruderclub von 1862 e. V. hat in diesem Jahr mit zwei Achtermannschaften die traditionelle Langstrecken Regatta „Head Of The River Amstel“ besucht. Bei dieser hochkarätigen Veranstaltung mit ca. 500 Booten und etwa 4.000 Ruderern waren beide Kieler Achter über die Renndistanz von 7.500 m erfolgreich.
Im Rennen der Masters Männerachter siegten Matthias Borchardt, Rolf Zumegen, Claus Höppner, Karl-Heinz Kroll, Bernd Klose, Arne Kassbaum, Georg Moll und Klaus Carow, gesteuert von Jörk Schüssler in der Altersklasse H, entsprechend einem Durchschnittsalter von 70 Jahren.
Zunächst sah es für den Masters-Achter aber gar nicht gut aus. Ein paar Tage vor der Abreise eröffnete uns unser Schlagmann Tom Henning, dass er aus persönlichen Gründen nicht mit nach Amsterdam kommen kann. Ersatz wurde in Person von Karl-Heinz „Kalli“ Kroll aus Essen gefunden, dessen Mannschaft wegen Erkrankung mehrerer Ruderer ausfiel und der uns in Berlin letztes Jahr auch schon unterstützt hat. Also besetzte Bibo, genau wie im letzten Jahr wieder die Schlagposition.
Auf Grund der Ergebnisse des Vorjahres wurde uns der komfortable Startplatz Nr. 3 zugeteilt, was bedeutet, dass man besseres Wasser hat und weniger Boote überholen muss.
Auf der Fahrt zum Start dann die nächste Hiobsbotschaft: bei Klaus Carow war das Gestell des Rollsitzes gebrochen.
Wir hatten Glück, dass sowohl Anke Carow als auch Kallis Frau Anette uns auf dem Leinpfad mit dem Fahrrad begleitet hatten. Also ist die Eine zum Start geradelt, um uns dort mit Bootsschaden als verspätet zu melden und die Andere radelte im Eiltempo zum Hänger zurück, in dem 8 Rollsitze aus dem Frauenachter auf ihren Einsatz warteten. Glück für uns, dass diese erst am späten Nachmittag benötigt wurden.
So hatten wir an diesem Tag unsere persönlichen Heldinnen.
Mit neuem Rollsitz aus dem Frauen-Achter ging es nach der Wartezeit an einem Anleger zügig zum Start. Allerdings waren mittlerweile alle Boote unseres Rennens schon oben am Start, also nichts mehr mit Startposition 3, dafür aber gut warm gefahren.
Wie immer ging es auf dem ersten Kilometer mit Schlagzahl 32 über die Amstel, um danach mit Streckenschlag 30 das Boot über die Strecke zu treiben. Ein Boot nach dem Anderen wurde überholt, angefeuert vom „Super-Chimpy“, der uns wie immer professionell um die engen Kurven gelenkt hat.
Zitat ( beim Überholen des Bremer Achters): „So gefällt mir das Männer, mit jedem Schlag einen Ruderplatz weiter!“
Am Ende gab es eine zufriedene Mannschaft und beste Laune bei Frühlingswetter wie aus dem Bilderbuch.
Wir sind als 4.- schnellstes Boot aller im Rennen gefahren Masters-Achter im Ziel eingetrudelt. Vor uns waren nur drei F-Achter, die aber ja im Schnitt alle zehn Jahre jünger als wir sind. Mit 28:06 min haben wir den H-Achter gewonnen, nachdem wir im letzten Jahr die Kategorie G für uns entscheiden konnten.
Abends ließen wir zusammen mit dem Frauen-Achter beim Essen den Abend ausklingen und konnten dort, deren Erfolg im Rennen der Frauen-Achter feiern.
Sie erruderten einen hervorragenden 3. Platz, wobei nur 15 Sekunden auf den Sieg fehlten. Das ist eine tolle Leistung.
Beide Boote konnten somit einen guten Start in die neue Saison feiern.
Text: Rolf Zumegen
Fotos: Anette Bauer