Fari-Cup 2012

6. November 2012 | Von | Kategorie: Regatta

EKRC dominiert bei Langstrecken-Regatta in Hamburg

Fari-Cup 2012Nach dem ernüchternden Ergebnis der letzten Langstreckenregatta in Berlin hatten sich die Ruderer des Ersten Kieler Ruder-Clubs für den 21. Fari-Cup in Hamburg mehr vorgenommen.

Beim Verladen der Boote schauten wir noch skeptisch über die Förde, ließen doch Wetter und vor Allem die Windrichtung auch für Hamburg nichts Gutes vermuten. Ganz anders stellte sich dann aber am Sonntagmorgen in aller Frühe die Situation dar. Sonnenschein und nur mäßiger Wind, aber immer noch aus der falschen, nämlich Gegenwind-Richtung. So starteten wir, einem Schulausflug gleich, mit einem voll besetzten Club-Bus und guter Laune nach Hamburg. Dort erwartete uns eine recht glatte Außenalster und herbstlicher Sonnenschein, allerdings bei schon recht frischen Temperaturen.

Mit dieser starken Beteiligung aus Kiel haben wir sicher auch mit zum guten Meldeergebnis beigetragen. Immerhin ist diese Veranstaltung von einer Einladungsregatta mit zehn Booten zu einem ernst zu nehmenden Wettkampf mit ca. 800 Teilnehmern in etwa 150 Booten zu einer DRV-Regatta heran gewachsen. Traditionell ist auf der 4.300 m langen Langstrecken-Distanz in den Vierern der Altersklassen C (Mindestdurchschnittsalter 43), D (MDA 50) und E (MDA 55) die größte Beteiligung zu erwarten gewesen. So auch in diesem Jahr.

Los ging es mit Ingmar und Gunnar, zusammen mit zwei Ruderern vom Limburger Club für Wassersport im Masters Doppelvierer mit Steuermann in der Altersklasse C. Nach wie immer vorherigen skeptischen Einschätzungen der Lage und der Gegner konnten sich die von Henning Hardell gesteuerten Recken (alle mit Gardemaß von 1,85 bis 1,96 m) dann aber fast wie erwartet die Gegner vom Leibe halten. Im Ziel hätte es etwas mehr als „nur“ die 18 Sekunden vor Schwerin sein können, aber das soll angeblich einer Begebenheit im Zusammenhang mit einem Brückenpfeiler zu zuschreiben sein. Wer weiß, wer weiß?

Als nächstes Kieler Boot hatten wir das Vergnügen, die Alster in ihrer ganzen Schönheit nicht wahrnehmen zu dürfen, weil Christina am Steuerplatz mehrfach das Kommando „Augen im Boot“ verlauten ließ. Ich weiß gar nicht, wen sie damit meinte. So ackerten Matthias Borchardt, Bernd Klose, Bernd Pingel und Rolf Zumegen mit starrem Blick auf den Nacken des Vordermanns in unserem Doppelvierer der Masters, Altersklasse E dann eben ohne Sightseeing über die Alster.

Anfänglich hatten wir mal wieder das Gefühl, die 30 Sekunden hinter uns gestarteten Gegner würden nicht locker lassen und kamen vielleicht sogar an uns heran. Aber wie Bernd P. immer sagt: die zweite Hälfte ist unsere Hälfte! So war es auch diesmal, denn schon bei der Hälfte der Strecke hatten wir bereits einen respektablen Vorsprung auf die uns verfolgenden Hamburger heraus gerudert. Einzig die später gestarteten Dänen konnten wir nicht einschätzen. Nur hätten wir vielleicht nicht so früh aufhören sollen zu rudern. Den Glockenschlag auf Zielhöhe vernahmen wir als den für uns erklingenden und stellten selbstständig ohne schuldhaftes Zögern die Rudertätigkeit ein. Leider galt der Ton dem von uns mittlerweile eingeholten und siegreichen Boot aus der Altersklasse D. Wenn wir die schon eingeholt haben, dann sollte es doch wohl für uns geklappt haben! Bei der Siegerehrung dann die Gewissheit: Sieg mit 43 Sekunden Vorsprung vor Hamburg.

Im Rennen nach uns starteten Bernhard Kaczenski und Dennis Hayes im Riemenvierer der Altersklasse F zusammen mit Friedrichstädter Ruderkameraden. Sie mussten sich leider dem starken Boot von der Favorite Hammonia Hamburg beugen und wurden zweite.

Spannung dann bei unseren Damen Dorit von Weydenberg, Katja Lorenz, Birgit Küpker, Ulrike Zumegen und Sabine Gödtel im Masters Frauen Doppelvierer Altersklasse D. Nach dem knappen Rennergebnis aus Berlin hatte man sich jetzt viel vorgenommen. Sie haben dann auf der Strecke schon zwei vor ihnen gestartete Boote überholt und waren bis zum Schluss schnell unterwegs. Unter den kritischen Augen ihres mitgereisten Betreuers Jürgen Wartenberg konnten sie ihre Gegner von der Schweriner Rudergesellschaft deutlich mit 25 Sekunden Vorsprung in die Schranken verweisen und sich ebenfalls in die Siegerliste eintragen.

Nach den Vierern kamen die Achter an die Reihe. Die mussten aber über eine Distanz von 7.800 m rudern, was angesichts des Gegenwindes nicht immer Spaß machen würde. Vielleicht hatte Claudia Mack sich unterschwellig auch mit diesem Gedanken befasst, wie auch immer, auf dem Steuerplatz des Masters Männer Achters der Altersklasse B in Renngemeinschaft mit Hamburg, Schwerin, Münster und Hamm hat sie ihre geballte Kompetenz eingebracht und dieser Mannschaft durch die klug gewählte Linie am Steuer sicher zum Sieg beigetragen.
Ein Novum gab es beim Fari-Cup 2012. Meines Wissens nach hat zum ersten mal eine Mixed Mannschaft bestehend aus vier Frauen und vier Männern in einem reinen Männerachter-Rennen gewonnen, und das auch noch in der am härtesten umkämpften Altersklasse C. Und wer war maßgeblich daran beteiligt? Kenner der Szene wissen es bereits: natürlich unsere Gaby Schulz, in Renngemeinschaft mit Hamburg, Braunschweig und Lüneburg. Was für ein Rennausgang. Damit hatte keiner gerechnet, nicht einmal die Mannschaft selbst.

Ulf Beck hatte sich kurz entschlossen noch eine Mixed-Gig-Doppelachter-Mannschaft zusammentelefoniert und startete in einem Rennen der Altersklasse D. Leider gab es keine Gegenmeldung, so dass dieses Boot sozusagen kampflos über die Strecke ging.

Der EKRC hat mit fünf Siegen beim Fari-Cup 2012 eine blitzsaubere Bilanz hingelegt und man konnte schon den Eindruck gewinnen, dass die Ruderer aus Kiel ein wenig beim Fari-Cup dominierten, wurde bei der Siegerehrung doch der Name unseres Ruderclubs sehr häufig genannt und die zu ehrenden nach vorne auf das Podium gerufen.

Vom Geschehen aus Hamburg grüßt
Rolf Zumegen

Bilder

21. FARI-CUP Langstrecken-Regatta

3 Kommentare zu “Fari-Cup 2012”

  1. Brigitte sagt:

    Hej, ihr seid ja Spitze!!
    Herzliche Glückwünsche!!!

  2. Rolf Zumegen sagt:

    Ergänzend muss ich noch hinzufügen, dass unsere großartigen Frauen nicht nur zwei, sondern sogar drei Boote überholt haben. Außerdem habe ich auf der LRK-Website gelesen, dass Bibo Borchardt eine Erklärung für unseren Sieg im MM4x + gefunden hat: Es saßen nämlich 7 Ruderer im Boot! Und zwar Matthias Borchardt, Bernd Klose, Bernd Pingel und Rolf Zumegen vom EKRC und Matthias Borchardt, Bernd Klose, Bernd Pingel vom LRK. Mit dieser Übermacht musste das natürlich klappen!

  3. Brigitte sagt:

    Oioioi!
    Was für ein Gedränge auf den Rollsitzen;)