Nicht nur etwas über den Rudersport gelernt

18. März 2012 | Von | Kategorie: Presse

Praxisnahes Projekt an der Uni: Studenten organisieren Ausstellung im Kieler Rathaus

Kiel. „Der Erste Kieler Ruderclub im Wandel der Zeit“ – das ist das Thema der Ausstellung, die jetzt anlässlich des 150-jährigen Bestehens des Ruderclubs im Kieler Rathaus eröffnet wurde. Im Zentrum steht dabei nicht nur der Wassersport, sondern auch die Kieler Stadtgeschichte, die den drittältesten Verein Deutschlands stark mitgeprägt hat.

Lena Cordes (links), Dozentin in der Abteilung Regionale Geschichte der Uni, und die Studentin Johanna Misfeldt in der Ruder-Ausstellung im Kieler Rathaus. Foto Rebehn

Lena Cordes (links), Dozentin in der Abteilung Regionale Geschichte der Uni, und die Studentin Johanna Misfeldt in der Ruder-Ausstellung im Kieler Rathaus. Foto Rebehn

150 Jahre rudern an der Förde sind ein Anlass zum Feiern und um in Erinnerungen zu schwelgen“, begrüßte Stadtrat Adolf-Martin Möller die Eröffnungsbesucher. Er lobte den Einsatz der Studenten der Christian-Albrechts-Universtiät, die sich zuvor ein Semester lang intensiv mit dem Ersten Kieler Ruderclubs (EKRC). und seiner Veränderung durch den politisch-historischen Einfluss beschäftigt hatten. Auf Schaubildern verknüpfen die angehenden Historiker den Rudersport mit verschiedenen Epochen der schleswig-holsteinischen und Kieler Stadtgeschichte. Sie erläutern unter anderem, wie sich Rudern als Sport der elitären kaiserlichen Gesellschaft in eine Sportart für jedermann verwandelt hat und damit heute eine wichtige olympische Disziplin geworden ist. „Wir freuen uns, dass Kiel nicht nur als Sailing City wahrgenommen wird, denn wer den Medaillenspiegel der Ruderer kennt, weiß, dass wir uns nicht verstecken müssen“, sagte EKRC-Vorsitzender Bernd Klose. Für die Ausstellung bereiteten die Studenten sogar noch nie verwendetes Archivgut auf.

„Die Anforderungen an der Uni haben sich verändert“, erklärte Lena Cordes, Projektleiterin und wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung für Regionalgeschichte bei Professor Oliver Auge. Eine neue Verknüpfung von Theorie und Praxis sei die Herausforderung, der sich die Uni zu stellen habe. Das habe sie mit dieser Ausstellung erfolgreich getan. „Die Möglichkeit, im Studium eine solche Ausstellung zu organisieren, gibt es leider noch viel zu selten“, fand auch Felix Heuer, Student der Geschichte und Europäischen Ethnologie im neunten Semester. Er findet, dass die Uni insgesamt noch viel zu praxisfern sei. Umso größer die Freude über das Projekt unter Leitung von Dozentin Cordes. „Das Rudern überlasse ich auch in Zukunft den Profis“, sagte der 25-Jährige lachend. „Aber dafür habe ich viel über die Kieler Geschichte gelernt.“ Von Birte Schmidt

Quelle: Kieler Nachrichten: 17. März 2012

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