Förde und Schwentine wieder verbunden

7. Juni 2008 | Von | Kategorie: Presse

Neue Übersetzstelle für Kanuten und Ruderer eingeweiht

Seit gestern hat die Schwentine wieder eine „schiffbare“ Anbindung an den Kieler Hafen. In Wellingdorf wurde eine Übersetzstelle für Ruderer und Kanuten eingeweiht. Ein Bauwerk, das Modellcharakter hat.

Besonders eine Tatsache war es, die für Freude sorgte. Bei dem Projekt Übersetzstelle saßen nämlich alle Beteiligten in einem Boot. „Es gab eine sehr gute und vor allem frühzeitige Einbindung der Nutzer. So konnten die Kanuten und Ruderer ihre Vorstellungen und Wünsche einbringen“, sagte Günter Schöning, der Vorsitzende des Landeskanu- Verbandes. Auch Stadtrat Adolf-Martin Möller war mit der Zusammenarbeit zufrieden und lobte die gelungene Bauweise. Die Übersetzstelle soll Wassersportlern den Übergang von der Schwentine in die Förde oder umgekehrt ermöglichen. Nachdem die alte Anlage baufällig geworden war, musste nach einer Lösung für die Kanuten und Ruderer gesucht werden, die Schwentine und Förde gern bei ihren Touren kombinieren wollen.

So galt es, einen Höhenunterschied von 1,74 Metern zu überwinden. Dabei sollen die Kanuten oder Ruderer ihre Boote treideln, in dem sie die Boote an einem Tau durch den Kanal ziehen. Dafür wurde eine fast 50 Meter lange Steganlage gebaut, die unter der 200 Jahre alten Gewölbebrücke hindurchführt. Dabei wurde der zur Förde reichende Teil der Anlage so konstruiert, dass er sich dem Wasserstand anpasst. Die Bauelemente der Anlage bestehen aus Aluminium und Kunststoff sowie Edelstahl, was eine lange Lebensdauer der Anlage ermöglichen soll.

„Die Ruderer sollen hier den Höhenunterschied aus Sicherheitsgründen gehend überwinden und ihre Boote ziehen“, erklärt Möller. Für die „wildwassererfahrenen“ Kanuten ist das Hinabgleiten im Boot aber auch ein Vergnügen, das aber die Ausnahme bleiben soll. In dem Wasserkanal wurde zudem ein sogenannter Borsten-Fischpass eingebaut. Über ihn sollen auch Fische den Höhenunterschied überwinden. Die Kunststoffborsten sind unter Wasser angebracht. Der Bau der Anlage kostete rund 90 000 Euro und ist Bestandteil der Grunderneuerung der alten Schwentinebrücken. „Die Baumaßnahme wurde auch gefördert durch die Programme Urban und Soziale Stadt“, erklärt Möller. Eine Förderung, die aus Sicht der Kanuten gut angelegt ist. „Es gibt hier auch sehr viele auswärtige Wassersportler, die dieses Gewässer nutzen. Deshalb ist es auch eine Investition in den Tourismus“, sagt Kanute Schöning. Von Frank Behling

Quelle: Kieler Nachrichten, 7. Juni 2008

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